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Herder und der Sprachlaut

Published online by Cambridge University Press:  02 December 2020

Von Erich Funke*
Affiliation:
State University of Iowa, Iowa City

Extract

Unter den großen deutschen Schriftstellern des achtzehnten Jahrhunderts hat sich keiner gründlicher und umfassender mit dem Problem der Sprache befaßt als Herder. Nicht nur in seiner berühmten Preisschrift vom Ursprung der Sprache, in der er Süßmilchs Wundertheorie zurückweist und den natürlichen Ursprung der Sprache und ihre organische Entwicklung im Zusammenhang mit der Entwicklung des menschlichen Geistes verficht, sondern auch in zahlreichen anderen seiner Schriften behandelt er das Wesen der Sprache und kommt immer wieder, bald in systematischer Darstellung, bald in eingestreuten geistvollen Bemerkungen, auf dieses ihm am Herzen liegende Problem zurück.

Type
Research Article
Information
PMLA , Volume 67 , Issue 7 , December 1952 , pp. 989 - 1010
Copyright
Copyright © Modern Language Association of America, 1952

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References

1 Die Zitate aus Herders Schriften stammen vorwiegend aus Herders Sämmtlicke Werke, hg. von Bernhard Suphan (1877-1913). Diese Ausgabe wird als W zitiert.

2 W. Sturm, Herders Sprachphilosophie in ihren Entwicklungsgängen, 45 Bd. (Breslauer Beiträge, 1915); vgl. auch G. Conrad, Herders Sprachproblem im Zusammenhang der Geistesgeschichte (Berlin, 1929); F. Lauchert, “Die Anschauungen Herders über den Ursprung der Sprache,” Euphorion, i (1894); E. Sapir, “Herders Ursprung der Sprache,” MP, v (1907).

3 Abhandlung über den Urs prung der Sprache (W, v, 66).

4 Das Auge nennt Herder den äußerlichsten und oberflächlichsten Sinn, es ist ihm aber auch der schnellste umfassendste und hellste. Es umschreibt, teilt, bezirkt und mißt für alle anderen Sinne. Das Ohr dagegen ist ihm ein zwar tiefdringender, mächtig erschütternder aber auch sehr abergläubiger Sinn. In seinen Schwingungen empfindet er etwas Unzählbares, Unermeßliches, das die Seele in süße Verzückung versetzt, in welcher es kein Ende findet. Briefe zur Beförderung der Humanität, 83 (W, xviii, 27).

5 Über Ossian (W, v, 165), vgl. auch Joh. Brändie, Das Problem der InnerlichkeitHamann, Herder, Goethe (Bern, 1950), S. 60-62.

6 Uber die verschiedenen Lebensalter einer Sprache, Fragmente zur neueren Deulschen Litteratur (W, i, 152).

7 Über die Fähigkeit zu sprechen und zu hören (W, xiii, 142).

8 Der Mensch ist zu feineren Sinnen, zur Kunst und zur Sprache organisiert: Ideen zur Geschichte der Menschheit, Viertes Buch, iii (W, xiii, 140).

9 Das sonderbare Mittel zur Bildung des Menschen ist Sprache: Ideen z.G.d.M. (W, xiii, 355).

10 Beschluß über das Ideal der Sprache: Fragmente (W, i, 232).

11 Fragmente über die Eigenheit unserer Sprache: Fragmente (W, ii, 34-35).

12 Briefe den Charakter der Sprache betreffend, Erster Brief—Antwort (W, xxiv, 389).

13 Fragmente (W, i, 232).

14 Fragmente (W, ii, 31-33).

15 Auch seine Seefahrt im Jahre 1769 brachte Herder mit einer Reihe europaischer Sprachen in unmittelbare Berührung, die er eindrucksvoll in seinem Reisejournal schildert (W, iv, 422-423).

16 Idee zum ersten patriotischen Institut für den Allgemeingeist Deutschlands (1787) (W, xvi, 604-605).

17 Fragmente (W, i, 153).

18 Ibid. (W, i, 154).

19 Ibid. (W, ii, 71).

20 Fragmente (W, ii, 40) ; E. Funke, “Goethe und die gesprochene Sprache.” GR, xlv, ii (1939), 101 ff.

21 Fragmente (W, ii, 40).

22 Ibid. (W, ii, 72).

23 Homer ein Gilnstling der Zeit (W, xvii, 424, 426, 442).

24 Fragmente (W, i, 175-176).

25 Ibid. (W, ii, 77).

26 Fragmente (W, ii, 36-38).

27 Vom Geist der Ebräischen Poesie (W, ii, 236).

28 Volkslieder, zweiter Teil, Vorrede (W, xxv, 332-333).

29 “Herders Leben” (Erinnerungen aus dem Leben Joh. Gottfrieds von Herder, Gesammelt und beschrieben von Maria Carolina von Herder, geb. Flachsland) in Johann Gottfried von Herders sämmtlihe Werke, ii, zur Philosophie und Geschichte, hg. von J. G. Müller (Stuttgart und Tübingen, 1830), 22 Theil, S. 207—später zitiert als Werke, Philos.

30 Über Ossian (W, v, 161, 163).

31 “Herders Leben,” Werke, Philos., 20 Th., 166.

32 Karl Muthesius, Herders Familienleben (Berlin, 1904), S. 30.

33 Herders Leben,“ Werke, Philos. 20 Th., 211.

34 Zu Herders Verhältnis zur Musik vergl. auch H. Günther, Herders Stellung zur Musik (Leipzig, 1903), und H. von Bojanowski, “Herder über Musik,” GJb, xxx, 190 (1919).

35 Funke, a.a.O. (Fußnote 20).

36 Terpsichore, Vorwort (W, xxvii, 4).

37 Von der Horazischen Ode (W, i, 460).

38 Journal meiner Reise 1769 (W, iv, 434).

39 “Regeln für den Schulunterricht,” Über Lesen und Sprechen, Werke, Philos., 10 Th., 276.

40 Schulreden. 28. Von der Ausbildung der Rede und Sprache in Kindern und Jüng-Iingen, 1796 (W, xxx, 220).

41 Von der Beredtsamkeit als einer menschlichen Kunst (W, xxii, 165-166).

42 “Helders Leben,” Werke, Philos., 22. Th. 179 u. 180.

43 Uber Herders Kanzelvortrag berichtet einer seiner Weimarer Zuhörer: “Herders ausdrucksvolles, feines, durchaus sprechendes Gesichr, seine klaren, redenden, lieblichen Augen, das Edle und Schöne seiner Haltung und seines Anstandes, der wohlwollende Ton seiner Stimme, erhöhte den Eindruck, den der Inhalt seiner Predigten machte.” Werke, Philos., 20. Th. 93.

44 “Herders Leben,” Werke, Philos., 20 Th., 114, 121, 155, 219.

45 Über die allgemeine Lage der Sprechkunst dieses Zeitalters vergl. auch Walter Wittsack, Sluiten sur Sprechkultur der Goethezeit, Berlin, 1932 (mit Sonderhinweisen auf Herders Einstellung zum mündlichen Vortrag und auf seine Ansichten über das Deklamieren, S. 4, Fußnote 11).

46 Herder (Oxford, 1945), S. 27.

47 Fragen zur Errichtung einar Gesellschaft der Humanität (W, xvii, 10).

48 Schulrede 28 (W, xxx, 217-219).

49 Briefe das Studium der Theologie betreffend—42 Brief (W, xi, 36).

50 Sollen wir sie (deutsche Ciceronen) zu Kanzelrednern haben? (W, i, 505-506).

51 Schrift und Buchdruckerei (W, xviii, 87).

52 Von der Beredtsamkeit (W, xxii, 162).

53 Fragmente (W, i, 214-215).

54 “Herders Leben,” Werke, Philos., 22. Th., 273.

55 Ibid., S. 260.

56 Shakespeare (W, v, 220).