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Der Kommunistische Arbeiterbildungsverein in London: Ein Beitrag Zu den Anfängen der deutschen Arbeiterbildungsbewegung (1840–47)*

Published online by Cambridge University Press:  18 December 2008

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Eine selbständige Gesamtdarstellung der Geschichte des kommunisti-schen Arbeiterbildungsvereins in London, des langlebigsten deutschen Auslandsvereins, ist ein Desiderat der Forschung. Diese Forschungslücke schließt der folgende Aufsatz nicht. Als Teildarstellung beschränkt er sich darauf, die Anfangs- und Konsolidierungsphase des Londoner Arbeiterbildungsvereins vornehmlich auf der Grundlage einer Auswertung bereits publizierten Quellenmaterials darzustellen; eine Ausnahme ist die Auswertung der Statuten und des Bibliotheksverzeichnisses des Arbeiterbildungsvereinsaus dem Jahre 1845–46. Diese bis in das Jahr 1847 reichende Phase wird in der Literatur zur frü Geschichte der Arbeirterbewegung zumeist skizzenuhaft im Rahmen einer Geschichte des Bundes der Gerechten / Bundes der Kommunisten behandelt.4

Type
Research Article
Copyright
Copyright © Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis 1979

References

1 Siehe die in bezug auf eine Gesamtdarstellung instruktive Weingartz, Skizze R., “Aus vergangenen Tagen. Erinnerung an den 7. Februar 1840”, in: Vorwärts, Berlin, 7. 02 1928.Google Scholar Hier heißt es, daß der Arbeiterbildungsverein im Jahre 1917 den Londoner Polizei- und Militärschikanen erlegen sei.

2 Der Bund der Kommunisten. Dokumente und Materialien, Bd 1: 1836–1849, Berlin 1970 (weiter zitiert als BdK). Dieser Band hat der bisherigen komplizierten Quellenlage, die durch extreme Streuung gekennzeichnet war, zu einem großen Teil abgeholfen.

3 Die im Motteler-Nachlaß im Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis (weiter MN) unter den Nummern 2063 und 2064 archivierten Statuten und Bibliotheksver-zeichnisse des Arbeiterbildungsvereins stammen aus den Jahren 1845–46 und 1862–63; die Broschüre, die die Statuten und den Buchbestand aus dem Jahre 1845–46 enthält, ist wohl das früheste Verzeichnis, das noch erhalten ist. Auf dem ersten Blatt (2063/1) ist u.a. von Motteler handschriftlich vermerkt: “Original-Statut der am 7 Februar 1840 gegrün-deten Bildungs- und Gegenseìtige Unterstützungs-Gesellschaft für Arbeiter in London.” Das Titelblatt der Broschüre (2063/2) ist beschrieben: “Bildungs- und Gegenseitige Unterstützungs-Gesellschaft für Arbeiter in London. Gegründet am 7. Februar 1840. ‘Alle Menschen sind Brüder.’ London: Gedruckt bei Meldola, Cahn u. Comp., 18, St. Mary Axe, City.” Die Statuten sind in vier Sprachen auf den Seiten 4–11, die Bücher auf den Seiten 12–14 dieser Broschüre verzeichnet (2063/4–9). Meldola, Cahn u. Comp. druckten im übrigen auch das Probeblatt der Kommunistischen Zeitschrift vom September 1847, Grandjonc, J., “Vorwärts!” 1844.Google Scholar Marx und die deutschen Kommunisten in Paris, Berlin, Bonn-Bad Godesberg 1974, S. 255. 18 St Mary Axe, Leadenhall Street, London, war ab Oktober 1845 die Adresse des Büros der Deutschen Londoner Zeitung.

4 Siehe E. Schraepler, Handwerkerbünde und Arbeitervereine 1830–1853. Die politische Tätigkeit deutscher Sozialisten von Wilhelm Weitling bis Karl Marx, Berlin, New York 1972, S. 100–02, 123–26.

5 Grandjonc, Siehe J., “Die deutsche Binnenwanderung in Europa 1830 bis 1848”, in: Die frühsozialistischen Bünde in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Ein Tagungsbericht, Berlin 1975, S. 320, 37Google Scholar (Diskussionsbeitrag von J. Bergmann). Grand-jonc gibt die Zahl der Deutschen in London für das Jahr 1841 mit 20000, für 1846–47 mit 40000 an; die überwiegende Mehrheit dürfte aus Handwerkern und Arbeitern bestanden haben.

6 Schmidt, Siehe W., “Zu einigen Fragen der sozialen Struktur und der politischen Ideologic in der Zeit des Vormärz und der Revolution von 1848/49”, in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Jg. 7 (1965), S. 652ff.Google Scholar; zur relativ repressionsfreien Situation in London die Korrespondenzen der Londoner Kommunisten BdK, S. 437, 476.

7 Schieder, Siehe W., Anfänge der deutschen Arbeiterbewegung, Stuttgart 1963, S. 54,64.Google Scholar

8 “Aktenauszug in Sachen gegen Maximilian Joseph Heunisch aus Baiern, in Untersu-chung zu Berlin”, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Wien, Varia 18351839Google Scholar, Beilage zum Protokoll vom 28.7.1838, Nr 77.

9 Jäger, A., Der Deutsche in London, Leipzig 1839, Bd 1, S. 187.Google Scholar Zur Réunion des réfugiés politiques siehe Lehning, A., “Discussions à Londres sur le communisme icarien”, in From Buonarroti to Bakunin. Studies in International Socialism, Leiden 1970, S. 124Google Scholar(zuerst Bulletin of the International Institute of Social History Amsterdam, Jg. 7 (1952), S. 89Google Scholar); Brettschneider, W., Entwicklung und Bedeutung des deutschen Frühsozialismus in London, Phil. Diss. Königsberg, Bottrop 1936, S. 21.Google Scholar

10 Jäger, a.a.O., S. 192.

11 Ebd., S. 194; Schieder, , Anfänge der deutschen Arbeiterbewegung, a.a.O., S. 6364.Google Scholar

12 Schieder, a.a.O., S. 63. Schapper stand mit G. Rottenstein, einem Mitglied des Londoner Jungen Deutschland, 1837 in Briefwechsel und dürfte schon vor seiner Ankunft in London über die dortige Situation informiert gewesen sein.

13 Schreiben der Kommission der deutschen demokratischen Gesellschaft vom 16. Dezember 1841, BdK, S. 132, 134; ein führendes Mitglied des Bundes der Gerechten an Hermann Kriege, 1. Mai 1846, BdK, S. 315.

14 BdK, S. 180, 274, 406, 457; MN 2063/2; Titelblatt des Manifest der Kommunistischen Partei (30-seitige Ausgabe von 1848); Grünberg, C., “Bruno Hildebrand über den kom-munistischen Arbeiterbildungsverein in London”, in: Archiv für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung, Jg. 11 (1925), S. 456Google Scholar; Barnikol, E., Weitling der Gefangene und seine “Gerechtigkeit”, Kiel 1929, S. 220.Google Scholar

15 Vgl. die Statuten von 1862–63, MN 2064/1.

16 Schieder, a.a.O., S. 65; das Schreiben an Kriege, a.a.O.

17 Rundschreiben des l. Kongresses des Bundes der Kommunisten, 9. Juni 1847, BdK, S. 476; Ansprache der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten an den Bund, 14. September 1847, BdK, S. 539.

18 BdK, S. 282.

19 Ebd.

20 Schieder, a.a.O., S. 54–55; Aus einer Verteidigungsrede Schappers aus dem Jahre 1850, BdK, S. 115–16.

21 Siehe zu dieser Interpretation der Auswirkung des Maidebakels auf die zeitgenössi-sche Arbeiterbewegung Seidel-Höppner, W., “Aufklärung und revolutionäre Aktion — ein Grundproblem im Arbeiterkommunismus und bei Marx”, in: Jahrbuch für Ge-schichte, Bd 5 (1971), S. 3435Google Scholar; Höppner, J. und Seidel-Höppner, W., Von Babeuf bis Blanqui, Leipzig 1975Google Scholar, Bd 1: Einführung, S. 246–47.

22 Vgl. Schieder, a.a.O., S. 65: “Die öffentliche ‘Bildungsgesellschaft’ war somit im Grunde nichts anderes als eine Vorschule für die Londoner Sektion des geheimen ‘Bundes der Gerechten’.”

23 Der Hülferuf der deutschen Jugend. Die junge Generation. Glashütten/Ts. 1973. S. 716.Google Scholar

24 Erklärung des Ausschusses des Arbeiterbildungsvereins, 16. Dezember 1841, BdK, S. 130–31; Korrespondenz des Arbeiterbildungsvereins für die Junge Generation, 5. November 1842, BdK, S. 148–49.

25 Spitzelberichte vom 31. März und 9. Juni 1845 in Barnikol, Weitling der Gefangene, a.a.O.. S. 212, 220; Bericht über das 6. Stiftungsfest des Arbeiterbildungsvereins, BdK, S. 280.

26 Grünberg, , “Bruno Hildebrand”, a.a.O., S. 455–56, 458.Google Scholar

27 Die Datierung des Bibliotheksverzeichnisses und der Statuten, die – gemeinsam als Broschüre gedruckt – unter der Nummer 2063 im MN archiviert sind, ergibt sich aus folgenden Überlegungen: a) das Bücherverzeichnis vermerkt insgesamt 254 Bücher; seit Februar 1846 wird aber der Bestand der Vereinsbibliothek in zeitgenössischen Quellen übereinstimmend mit 500 Bänden angegeben; b) das Bücherverzeichnis führt keine 1846 erschienenen Ausgaben auf; c) dem Titelblatt sowie den Statuten ist das Motto “Alle Menschen sind Brüder” vorangestellt; dieses Motto wurde wahrscheinlich von den Fraternal Democrats übernommen, an deren Gründung im September 1845 der Arbeiter-bildungsverein beteiligt war. Die Folgerung liegt nahe, daß Statuten und Bücherverzeichnis zu Ausgang des Jahres 1845 oder zu Beginn des Jahres 1846 gedruckt wurden. Mit der Numerierung bzw. Auflistung der vorhandenen und eingehenden Buchbestände dürfte frühestens Ende 1843 oder Anfang 1844 begonnen worden sein, da die im September 1843 erschienene Schrift Cabets Procès du Communisme à Toulouse in der Bücherliste relativ früh, nämlich unter der Nummer 25, aufgeführt wird. Vgl. Harstick, H.-P., “Zum Schicksal der Marxschen Privatbibliothek”, in: International Review of Social History, Jg. 18 (1973), S. 217CrossRefGoogle Scholar; die Angabe von Harstick, daß sich im MN ein Bibliotheksverzeichnis des Vereins aus dem Jahre 1840 befindet, ist falsch.

28 MN 2063/5.

29 Aufgrund der ungenauen Titelaufnahme kann die Sprache, in der die Bücher gedruckt sind, nicht immer eindeutig bestimmt werden.

30 Bei der Bestimmung der im Verzeichnis aufgeführten Schriften war besonders hilfreich: Näf, W., Das Literarische Comptoir Zürich und Winterthur, Bern 1929.Google Scholar

31 Siehe zur Fackel K. J. R. Arndt und M. E. Olson, Deutsch-Amerikanische Zeitungen und Zeitschriften 1732–1955. Geschichte und Bibliographic 2. rev. Ausgabe. New York 1965, S. 189.Google Scholar

32 Siehe zu G. J. Holyoake als Herausgeber des Periodikums Movement Bellamy, J. M. und Saville, J., Dictionary of Labour Biography, Bd 1, London 1972, S. 182–85.CrossRefGoogle Scholar

33 [J. Gamier,] Zur Geschichte der Arbeitervereine, Karlsruhe [1852], S. 11.

34 Bericht über das 6. Stiftungsfest, BdK. S. 280; ein führendes Mitglied des Bundes der Gerechten an Kriege. 1. Mai 1846, BdK. S. 316.

35 MN 2063/7.

36 Bericht über das 6. Stiftungsfest, a.a.O. Unter den abonnierten Zeitungen und Zeit-schriften befanden sich im Verlauf der Anfangsjahre der Pariser Vorwärts (Weitling an Marx, 18. Oktober 1844, BdK, S. 199), der Gesellschaftsspiegel (Weitling an Marx, Engels und Hess, September 1845, BdK, S. 253–54) und der Volks-Tribun (Schreiben an Kriege, a.a.O., S. 315); mit großer Wahrscheinlichkeit waren die New Moral World und der Northern Star abonniert, dessen Redakteur J. Harney Mitglied des Vereins war, sowie der Populaire Cabets(Lehning, , “Discussions à Londres”, a.a.O., S. 128)Google Scholar; unter den in London gelesenen deutschen Zeitungen war mit Sicherheit der Sprecher (Neue An-ekdota, hrsg. von Karl Grün, Darmstadt 1845, S. V).

37 Bericht über das 6. Stiftungsfest, BdK, S. 280.

38 Das Kommunistische Korrespondenzkomitee in London an Marx, 6. Juni 1846, BdK, S. 350; Leßner, F., “Erinnerungen eines Arbeiters an Friedrich Engels”, in Ich brachte das “Kommunistische ManifestDrucker, zum, Berlin 1975, S. 181.Google Scholar Engels' Buch Die Lage der arbeitenden Klasse in England wurde 1847 im Arbeiterbildungsverein verkauft, Lehning, a.a.O. Cabetistische Broschüren wurden von Paris nach London geschickt und dort – sicherlich auch im Arbeiterbildungsverein – vertrieben.

39 Das Kommunistische Korrespondenzkomitee in London an Marx, 6. Juni 1846, BdK, S. 349; Zur Geschichte der Arbeitervereine, a.a.O., S. 7; Th. Rothstein. Aus der Vorge-schichte der Internationale [Ergänzungshefte zur Neuen Zeit, Nr 17], Stuttgart 1913, S. 8.Google Scholar

40 Schreiben des Kommunistischen Korrespondenzkomitees in London an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel (weiter London an Brüssel), 11. November 1846, BdK, S. 439; Korrespondenz aus London in Das Westphälische Dampfboot, Jg. 3 (1847), S. 266.Google Scholar

41 Zitiert in Saville, J., Ernest Jones: Chartist, London 1952, S. 92.Google Scholar

42 London an Brüssel. a.a.O.

43 Schapper an das Korrespondenzkomitee in Brüssel, September 1846, BdK, S. 403; vgl. Kriege an Sebastian Seileiln Brüssel, 1845, in: Barnikol, , Weitling der Gefangene, S. 276Google Scholar: “Gestern wurde mir im Verein der Auftrag, mich nach den ungefähren Kosten und der Anordnung einer lithographischen Anstalt gleich der Eurigen zu erkundigen, gib mir also Bescheid. Es gibt keine Konkurrenz, nur ein Mittel für die Privatpropaganda.”

44 Bericht über das 7. Stiftungsfest des Arbeiterbildungsvereins, BdK, S. 458: “Noch in seiner letzten Sitzung hat der Bildungsverein, in seiner Verbindung mit der Schwester-gesellschaft, die Einrichtung einer Buchdruckerei und Herausgabe eines Monatsblattes (nicht politischen Inhaltes) beschlossen, das den Namen ‘Proletarier’ erhalten und die Interessen des Proletariats verteidigen soll”; Probeblatt Kommunistische Zeitschrift, September 1847, BdK, S. 502: “Es fehlt uns noch eine Presse, und sobald wir die zum Ankauf derselben nötigen Mittel besitzen, wird unsere Druckerei völlig imstande sein, in welcher wir dann auch außer unserer Zeitschrift noch andere das Proletariat verteidi-gende Broschüren drucken können”; Ansprache der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten an den Bund, 14. September 1847, BdK, S. 530. Erwähnt sei, daß das Manifest der Kommunistischen Partei “in der Office der ‘Bildungs-Gesellschaft für Arbeiter’” gedruckt wurde, daß also Anfang 1848 der Plan verwirklicht war, eine dem Verein assoziierte Druckerei zu errichten, vgl. Nettlau, M., “Marxanalekten”, in: Archiv für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung, Jg. 8 (1919), S. 394, Anm. 3.Google Scholar

45 Vgl. “Renseignements sur le communisme allemand et sur les tentatives qui ont ete faites pour propager les idées de cette secte”, in: L'Actualité de l'Histoire, Bulletin trimestriel de l'Institut français d'histoire sociale, Nr 19 (1957), S. 2627.Google Scholar Dieser Polizei-bericht enthält Statuts de la Réunion allemande, die dem Bericht zufolge gegen Ende 1840 in London gedruckt und publiziert wurden. Nach diesen Statuten ist es Aufgabe des Vereins, deutsche Gesinnung und deutsche Erziehung zu erhalten und zu verbreiten; Mitglieder können nur Deutsche mit makelloser Reputation werden; der Verein hat als Führungsorgane einen Präsidenten, Bibliothekar und Kassierer, die jeweils für 2 Monate in geheimer Wahl bestimmt werden. Schieder, a.a.O., S. 65, hält diese in dem Polizeibe-richt beschriebenen Statuten für die Statuten des Londoner Arbeiterbildungsvereins. Da es sich offensichtlich um Musterstatuten handelt — es ist Raum für die Einsetzung des jeweiligen Ores, in dem der Verein gegründet wird –, dürften die Statuten jedenfalls nicht unmittelbar die des Londoner Arbeiterbildungsvereins gewesen sein, höchstens ihnen gleich oder von ihnen abgeleitet. Zur Entstehungsgeschichte des Polizeiberichtes Grandjonc, “Vorwärts!” 1844, a.a.O., S. 112.

46 Korrespondenzen vom 16. Dezember 1841, 21. März und 5. November 1842, BdK, S. 134, 140, 149.

47 Erklärung des Ausschusses des Arbeiterbildungsvereins, 16. Dezember 1841, BdK, S. 134.

48 Korrespondenz des Arbeiterbildungsvereins für die Junge Generation, a.a.O. Abge-sehen von dieser Quelle stützen noch folgende Überlegungen die Auffassung, daß die ersten Vereinsstatuten im Laufe des Jahres 1842 entworfen wurden. Die Statuts de la Réunion allemande aus dem Jahre 1840 (Anm. 45) betonen die deutsche Exklusivität der Vereinsmitgliedschaft und der Vereinszwecke; die Londoner Kommunisten distanzieren sich aber frühzeitig von jeder Form des Nationalismus (Erklärung des Ausschusses vom 16. Dezember 1841, BdK, S. 132–33). Die Statuts de la Réunion allemande weisen als Vereinsführung einen Präsidenten, Kassierer und Bibliothekar aus, während in den für die Jahre 1841 –42 vorliegenden Quellen als Führungsorgan des Vereins eine Kommission benannt wird. Es könnte sich bei diesen Statuts mithin um die Statuten eines anderen deutschen Auslandsvereins handeln, möglicherweise um die der Deutschen Gesellschaft, der Schapper bei seiner Ankunft in London beigetreten war und die sich Gamier zufolge (Zur Geschichte der Arbeitervereine, S. 5) bis in die fünfziger Jahre hielt.

49 Geheimbericht des Londoner Agenten Dr Chotsky über Weitling an Bunsen, in: Barnikol, , Weitling der Gefangene, S. 220–21.Google Scholar

50 MN 2063/4–7.

51 Grünberg, , “Bruno Hildebrand”, S. 456.Google Scholar

52 Adresse des Arbeiterbildungsvereins an die Schweizerische Tagsatzung in Bern, 21. Dezember 1847, BdK, S. 641.

53 Das Korrespondenzkomitee in London an Marx, 6. Juni 1846, BdK, S. 349–50.

54 Ebd.; Bericht des Kreises London an die Zentralbehörde des Bundes der Kommuni-sten in Köln, 18. Juni, BdK, S. 806; Bericht über das 8. Stiftungsfest, BdK, S. 667.

55 Bericht des Kreises London, a.a.O.; vgl. London an Brüssel, 11. November 1846, BdK, S. 440.Google Scholar

56 London an Brüssel, 17. Juli 1846, BdK, S. 378; Schieder, a.a.O., S. 102: “Zum anderen gab es unter den Londoner Deutschen vor 1848 schon eine starke proletarische Unter-schicht. Sie lebte von der Arbeit in Zuckerfabriken und von Hilfsdiensten bei der Lederzubereitung.”

57 Das Korrespondenzkomitee in London an Marx, 6. Juni 1846, BdK, S. 350; London an Brüssel, 17. Juli 1846, BdK, S. 378; Grünberg, , “Bruno Hildebrand”, S. 455.Google Scholar

58 Bericht über das 8. Stiftungsfest, BdK, S. 667–68.

59 Ebd., S.661.

60 Zur Geschichte der Arbeitervereine, S. 7.

61 Barnikol, , Weitling der Gefangene, S. 213, 220.Google Scholar

62 BdK, S. 315, 348–49, 439; die Mitgliederzahl für den Februar 1847 ergibt sich als Folgerung aus den Angaben auf S. 455, 547–58.

63 BdK, S. 378, 440, 458.

64 Siehe zur Mitgliederfluktuation als Propagandamedium Wermuth und Stieber, Die Communisten-Verschwörungen des neunzehnten Jahrhunderts, Berlin 1853–54, Bd 1, S. 54–55, 136.

65 London an Brüssel, 17. Juli 1846, BdK, S. 376.

66 Ebd., S. 377.

67 Brettschneider, Entwicklung und Bedeutung des deutschen Frühsozialismus in London, a.a.O., S. 18; Zur Geschichte der Arbeitervereine, S. 8–9.

68 Lehning, , “Discussions à Londres”, S. 126, 128–29Google Scholar; Brettschneider, a.a.O., S. 21.

69 Lehning, a.a.O., S. 130–39; Abdruck (und Übersetzung) der Sitzungsprotokolle auch in BdK, S. 170–71, 1013–15.

70 BdK, S. 1003, Anm. 24 der Redaktion.

71 Nettlau, , “Marxanalekten”, a.a.O., S. 392Google Scholar; Lehning, a.a.O., S. 128–29.

72 Bericht über ein Meeting zur Begrüßung Weitlings, BdK, S. 180–84.

73 Bericht über eine Versammlung der Democratic Friends of all Nations, 19. Oktober 1844, BdK, S. 199–202.

74 Bericht über die vorbereitende Sitzung zur Gründung der Fraternal Democrats, 20. August 1845, BdK, S. 242–43; Engels über die internationale Versammlung zur Gründung der Fraternal Democrats, 22. September 1845, BdK, S. 244–53; Rothstein, Aus der Vorgeschichte der Internationale, a.a.O., S. 5.

75 Harney an Engels, 30. März 1846, BdK, S. 298.

76 Bericht über eine Versammlung der Fraternal Democrats, 15. und 17. März 1846, BdK, S. 290.

77 Rothstein, Aus der Vorgeschichte der Internationale, S. 7; Lehning, , “Discussions à Londres”, S. 126.Google Scholar Das Motto taucht zum ersten Mal bei den Democratic Friends of all Nations auf.

78 Karl Marx. Chronik seines Lebens in Einzeldaten, Frankfurt 1971, S. 33.

79 Das Korrespondenzkomitee in London an Marx, 6. Juni 1846, BdK, S. 347.

80 London an Brüssel, 17. Juli 1846, BdK, S. 378.

81 Das Korrespondenzkomitee in London an Marx, a.a.O., S. 348–49.

82 Adresse des Arbeiterbildungsvereins an die Schweizerische Tagsatzung, 21. Dezember 1847, BdK, S. 641.

83 MN 2063/4–7.

84 MN 2063/2–3.

85 Siehe zum Beispiel die Adresse des Arbeiterbildungsvereins an die deutschen Prole-tarier vom September 1846, BdK, S. 406; vgl. S. 408, 457.

86 Siehe zu dieser Auseinandersetzung Lehning, “Discussions à Londres”. S. 122–49; Nettlau, M., “Londoner deutsche kommunistische Diskussionen. 1845”, in: Archiv für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung, Jg. 10(1922). S. 362–91Google Scholar, insbes. S. 366, 378, 383–84; Probeblatt Kommunistische Zeitschrift, September 1847, BdK, S. 508–10; Leßner, , “Vor 1848 und nachher. Erinnerungen eines alten Kommunisten”, in Ich brachte das “Kommunistische Manifest” zum Drucker, a.a.O.. S. 6266Google Scholar; Ch. Johnson, H., “Etienne Cabet und das Problem des Klassenantagonismus”, in: Vormarxistischer Sozialismus, hrsg. von M. Hahn. Frankfurt 1974, S. 190231Google Scholar(zuerst International Review of Social History, Jg. 11 (1966)).Google Scholar

87 Sitzung vom 15. Mai 1843, BdK, S. 171.

88 BdK, S. 1015, Anm. 46.

89 Probeblatt Kommunistische Zeitschrift, a.a.O., S. 510.

90 Siehe zu dieser Auseinandersetzung Nettlau, “Londoner Diskussionen”, a.a.O., S. 365–86; Seidel-Höppner, , “Aufklärung und revolutionäre Aktion”, a.a.O., S. 5053Google Scholar; A. Brandenburg, Theoriebildungsprozesse in der deutschen Arbeiterbewegung 1835–1850. Hannover 1977, S. 113–28.

91 Siehe zu dieser Auseinandersetzung Nettlau, a.a.O., S. 386–87; Seidel-Höppner, W., “Ludwig Feuerbach und die deutsche Arbeiterbewegung”, in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Jg. 7, S. 6977.Google Scholar

92 Nettlau, a.a.O., S. 386–87.

93 Korrespondenz von Karl Schapper für den Prometheus, September 1846, BdK, S. 405; vgl. Zur Geschichte der Arbeitervereine, S. 10: “Zu wissen bleibt dabei freilich noch, daß die Taufen in England viel Geld kosten, und obige Wirtshaustaufe eine wohlfeile war.”

94 Nettlau, a.a.O., S. 387.

95 BdK, S. 408.

96 London an Brüssel, 11. November 1846, BdK, S. 440.

97 Nettlau, a.a.O., S. 387; das Korrespondenzkomitee in London an Marx, 6. Juni 1846, BdK, S. 349.

98 Nettlau, a.a.O., S. 386–87; vgl. Grünberg, , “Bruno Hildebrand”, S. 457–58Google Scholar, Hildebrand schreibt: “Hierauf kam ein neues Thema zur Verhandlung, das vor 8 Tagen bereits angekündigt war, nämlich die Frage: ‘Wie soll im communistischen Staate die Kinder-erziehung eingerichtet sein’, wobei ich zu meinem Erstaunen erfuhr, daß wenigstens die Hälfte der Versammlung aus Ehemännern bestand.”

99 Bericht über das 6. Stiftungsfest, BdK, S. 280; Grünberg, a.a.O., S. 456; ein führendes Mitglied des Bundes der Gerechten an Kriege, 1. Mai 1846, BdK, S. 316; das Korres-pondenzkomitee in London an Marx, 6. Juni 1846, BdK, S. 348–49; Spitzelbericht vom 9. Juni 1845 in Barnikol, Weitling der Gefangene, S. 220. Die folgenden Ausführungen stützen sich auch auf diese Quellen.

100 Vgl. Bericht über das 6. Stiftungsfest, BdK, S. 285: “Einige Lieder und populäre Gesänge, drei Hochrufe auf den Vorsitzenden und drei auf die Brüderlichkeit beschlossen die Veranstaltung. Dann wurde der Saal zum Tanz umgeräumt, der in großartiger Stimmung bis in die frühen Morgenstunden währte.” Des weiteren erprobten die Arbeiter sich in bisher ungeübten Fertigkeiten wie im Schreiben von Gedichten, Theaterstücken usw.

101 London an Brüssel, 11. November 1846, BdK, S. 440.

102 MN 2063/4.

103 MN 2063/6.

104 Hierzu und zu den folgenden Ausführungen London an Brüssel, 17. Juli 1846, BdK, S. 376–77.

105 Ansprache der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten an den Bund, 14. September 1847, BdK. S. 539; Spitzelberichte aus dem Jahre 1845, die über die finan-zielle Unterstützung Weitlings seitens der Vereinsmitglieder berichten, in Barnikol, Weitling der Gefangene, S. 213, 214, 221–22.

106 Schreiben des Arbeiterbildungsvereins in London an den Redakteur des Telegra-phen für Deutschland, 21. September 1844, BdK, S. 178–80, vgl. W. Schmidt“Einige Dokumente zum Schlesischen Weberaufstand vom Juni 1844”, in: Aus der Frühge-schichte der deutschen Arbeiterbewegung, Berlin 1964, S. 48.Google Scholar

107 Ein führendes Mitglied des Bundes der Gerechten an Kriege, 1. Mai 1846, BdK, S. 316.

108 Adresse des Arbeiterbildungsvereins an die Schweizerische Tagsatzung, 21. Dezember 1847, BdK. S. 640.

109 Behörden- und Spitzelberichte in Barnikol, Weitling der Gefangene, S. 209–22; Bericht über das 8. Stiftungsfest, BdK, S. 661.

110 Barnikol, a.a.O., S. 222.

111 Ebd., S. 218“Politische Systeme wie die von Fourier oder religiöse wie die von Owen, suchen jenen Wahn [die Gesellschaftsveränderung] zur Lehre zu erheben; sie erzeugen nicht jene Richtung [die politische Arbeiterbewegung], sie können sie aber wohl nähren und manche Handwerker zu Opfern jener Theorien machen.”

112 Schapper an das Korrespondenzkomitee in Brüssel, September 1846, BdK, S. 403.

113 Ebd., S. 402; Ansprache der Volkshalle des Bundes der Gerechten an den Bund, November 1846, BdK, S. 434.

114 Ansprache, a.a.O.; London an Brüssel, 11. November 1846, BdK, S. 437–39.

115 London an Brüssel, a.a.O., S. 438.

116 Ebd.

117 Ebd., S. 437.

118 Ebd., S. 438–39. Der Arbeiterverein verschonte auch nicht einen bürgerlichen, etwa 60 Mitglieder zählenden “deutschen Leseverein”, in dem Bunsen Einfluß besaß, mit sozialistischer und kommunistischer Propaganda und Agitation. Korrespondenz aus London in Das Westphälische Dampfboot, Jg. 3, S. 663; in dieser auf den 18. Oktober datierten Korrespondenz ist “von den selig im Herrn entschlafenen ‘evangelischen Jünglingsvereinen’” die Rede.