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Sprachliche Reminiszenzen an Abgeänderte oder ausgelassene Bestandteile der Spruchsammlung im Lukas- und Matthäusevangelium

Published online by Cambridge University Press:  05 February 2009

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Schon häufiger ist beobachtet worden, daß ntl. Schriftsteller seltene Vokabeln oder Wendungen manchmal überraschend schon nach kurzem Abstand wiederholen: ‘Mit seinem Meister Paulus (s. Zahn, Einleitung in das N.T.. i, S. 363) und wohl sehr vielen Schriftstellern, — im N.T. geht am weitesten hierin Jakobus, — teilt Lukas die Gewohnheit, einmal ihm in den Griffel gekommene Ausdrücke bald darauf zu wiederholen, dann vielleicht selten oder nie wieder.’

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1 Vgl. die Zusammenstellung Zahns in der 3. Aufl. (1924), S. 366 f.

2 Vogel, Th., Zur Charakteristik des Lukas nach Sprache und Stil (Leipzig, 1897), S. 27 (dort auch Beispiele für Apostelgeschichte).Google ScholarJoach, Auch. Jeremias rechnet N.T.S. iv (1957/1958), 116Google Scholar darnit, ‘daßihn [Lukas] an einigen wenigen Stellen (wohl unbewußte) Reminiszenzen an andere Perikopen bei Formulierungen bestimmt haben mögen’. Einige Beispiele aus der matthäischen und lukanischen Markus-Redaktion bringt Cadbury, H. J., ‘The Style and Literary Method of Luke’ (Harv. T.S. vi (1920), 98, 101, 104Google Scholar bei, einige für Lukas auch Schweizer, E., ‘Eine hebraisierende Sonderquelle des Lukas’, T.Z. Bas. vi (1950), 169 Anm. 21.Google Scholar Vgl. auch die Liste der ‘Words differently applied’ bei Hawkins, J. C., Horae Synopticae (Oxford, 1899), S. 5361Google Scholar, die diesbezüglich ausgewertet werden kann.

3 Unbewußte Assoziationen können sich freilich such bei bewußten redaktionellen Rückgriffen eines Schriftstellers einstellen, so daß der Unterschied von bewußen Wiederaufnahmen und unbewußten Assoziationen nicht immer eindeutig festgestellt werden kann.

1 Vgl. dazu meine Ausführungen: ‘Die Dubletten im Lukasevangelium’, Z.K.T. lxxvg (1953), 338–45Google Scholar, und: ‘Die Dublettenvermeidungen im Lukasevangelium’, Z.K.T. lxxvi (1954), 8393.Google Scholar

2 Vgl. dazu auch Cadbury (Anm. 2, S. 193), S. 98.

3 Vgl. jeweils einleitend unten zu I and II.

1 Beispiele für lukanische Antizipationen kleinerer Erzählungszüge innerhalb von Perikopen wurden häufiger gesammelt, vgl. die in: Schürmann, H., Der Paschamahlhericht Lk 22, (7–14) 15–18, (N.T.A.xix/5), 82 Anm. 354 genannten AutorenGoogle Scholar, die Sparks, H. F. D., ‘St Luke's Transpositions’, N.T.S. iii (1956/1957), 219–23, nicht zu kennen scheint.Google Scholar

2 Bewußte Umstellungen könnten u. a. vorliegen Luk. v. 17 (ησαν καθ́ημενοι) gegen Mark. ii. 6; Luk. vi. 7 (ol Φαρıσαïoı) gegen Mark. iii. 6; Luk. viii. 27 (ιμάτıov) gegen Mark. v. 15; Luk. viii. 29 gegen Mark. v. 3 f.; Luk. viii. 42 (έτῶν δώδεκα) gegen Mark. v. 42; Luk. viii. 51 (τ. πατέρα…και τ. μητέρα) gegen Mark. v. 40; Luk. ix. 14 (πεvτακıσχλıoı) gegen Mark. vi. 44; Luk. xix. 32 (καθὼς εıττεν αυ̇τοτīς) gegen Mark. xi. 6; Luk. xxii. 32 gegen Mark. xiv. 31; Luk. xxii 52 (άρχıερεīς…και πρεσβυτέρoυς) gegen Mark. xiv. 43.

1 Die obenstehenden (mehr oder weniger wahrscheinlichen) Beispiele erweisen nicht nur in manchen Einzelfällen den kanonischen Markus-Text in dem uns vorliegenden Wortlaut als die lukanische Vorlage, sondern auch von Lukas ausgelassene Verse (wie Mark. ix. 21–5) oder Perikopen (vgl. Mark. i. 16–20; iii. 7–12; vi. 17–29; vi. 45–viii. 26 (speziell vi. 45–6; viii. 1–10 11, 22); ix. 9–13, 21–4; xi. 11 f., 20–5; xii. 28–34) als ursprüngliche Bestandteile der lukanischen Vorlage, so daß die Urmarkus-Hypothese erneut vielfach unwahrscheinlich wird. Zudem zeigt sich, daß Lukas für umstrittenere Abschnitte (wie Luk. iii. 1–4, 30; xix. 28–38), die apokalyptische Rede (s. speziell zu Mark. xiii. 1, 3, 10, 11 f., 32, 33–7) und die Passionsgeschichte (s. speziell zu Mark. xiv. 42, 43b–44, 48, 61; xv. I, 7–10; xvi. 3) — zumindestens auch — die Markus-Vorlage benutzt hat.

1 Lukas läßt den ihm geläufigen Wortlaut der Spruchsammlung außerdem auch in solchen Fällen auf seine Markus-Wiedergabe einwirken, wo diese uns (durch die von Matthäus und Lukas in gleicher Weise bezeugte Fassung) nicht zweifelhaft ist, vgl. Luk. viii. 16 diff (passim) Markus mit Luk. xi. 33 par Matthäus; Luk. viii. 17 diff Markus (ó oυ…-ησεταı, ó oú…) mit Luk. xii. 2 par Matthäus und Luk. ix. 5 diff Markus (τóν κονıορτóν) mit Luk. x. II par Matthäus. — Aber nicht nur der Markus-Vorlage und der Spruchsammlung—auch sonstigen Überlieferungen scheint Lukas Einfluß auf seine Markus-Wiedergabe zu gestatten, vgl. nur Luk. v. 21 diff Markus (ή́ρξαντο) mit vii. 49 (und vii. 38 v.l.); Luk. vi. 4b diff Markus (λαβών) mit Luk. xxii. 19a;xxii. 42b diff Markus (τò θέλημά́ μουγıνέσθω) mit Matt. vi. 10b diff Lukas und Luk. xxii. 42a diff Markus (του̃το τò πoτήρıυν) mit Luk. xxii. 20 (vgl. dazu den Nachweis in: Schürmann, H., ‘Lk 22, 42a das älteste Zeugnis für Lk 22, 20?’, Mü. T.Z. iii (1952), 185–8).Google Scholar

2 So Luk. viii. 22 und 1/12 x in Apostelgeschichte.

3 Hier wie in ähnlichen Fällen unten ist das Vorkommen einer Spracheigentümlichkeit in Apostelgeschichte für die Kap. 1–15 (die in stärkerer Weise Quellenstücke verarbeiten) und für die Kap. 16–28 jeweils gesondert notiert; das Kürzel ‘S’ meint hier und im folgenden lukanisches bzw. matthäisches Sondergut.

4 Vgl. παραλαμβάνεıν auch Matt. iv. 5 diff Luk. iv. 9 η̋γαγoν.

5 Lukas liebt έκπoρεúεσθαı nicht sonderlich; er benützt die Vokabel sonst nur noch Luk. iii. 7 = Mark. i. 5 und iv. 37 diff Markus, ferner 1/2 x in Apostelgeschichte.

1 Diese Beobachtung am lukanischen Sprachgebrauch wiegt schwerer als die andere, daß die matthäische Tradition sonst μτσθός bevorzugt, außer x. 42 (41a, b) (vgl. Mark. ix. 41); v. 12 = Luk. vi. 23, noch vi. 1, 2, 5, 16 und xx. 8 S.

2 Matthäus fügt ein πρω̃τον Matt. vi. 33 diff Lukas ein, Lukas kann die Einfügung eines solchen diff Markus oder Matthäus (Luk. xxi. 9 entstammt Mark. xiii. 10!) nicht nachgewiesen werden.

3 Obgleich auch Matthäus von sich aus den Plural setzen kann, vgl. Matt. xix. 21; xxiv. 31, 36 diff Markus (und in den Wendungen ó πατήρ…ό έν (τοῖς) οὑρανῖς und ή βασıλεια τω̃ν οὑρανω̃ν).

4 Matthäus setzt hier (gegen seine sonstige Vorliebe; vgl. Anm. 3 oben) den Singular wohl in Entsprechung zu γῆ vi. 19 (wie er das auch sonst einmal xxii. 13 diff Mark. xii. 24 tun kann).

5 Synoptisch nur Luk. xii. 56a, b und Luk. xiv. 19 diff Matt.

6 Im Sinne von ‘urteilen’ oder ‘beschließen’ synoptisch nur hier und Luk. vii. 43 S, ferner 3/7 x Apostelgeschichte! Lukas hat die Frage aber wohl nicht gebildet — er vermeidet sonst gern Fragen — vgl. Schürmann, H., Der Paschamahlbericht Lk 22, (7–14) 1518 (Münster, 1953), Anm. 86—, sondern sie nur dem vorstehenden Gleichnis angeglichen.Google Scholar

1 Freilich verrät der Wechsel von Singular (V. 58 f.) zum Plural (V. 57) Angleichung an V. 54 ff.

2 Sonst im N.T. außer Röm. xv. ii und Apc. xix. 5 nur noch Luk. ii. 13, 20 and 3/o x Apostelgeschichte, so daß mit lukanischem Ursprung gerechnet werden muß.

3 Bei dem sehr geschickt kombinierenden und redigierenden Matthäus ist der Unterschied zwischen bewußter Wiederaufnahme und unbewußter Assoziation (vgl. Anm. 3, S. 193) häufig nicht eindeutig zu bestimmen.

4 Außerdem finden sich bei Matthäus Reminiszenzen an eine Sonderüberlieferung bzw. die eigene redaktionelle Abänderung Matt. xviii. 35 (ó πατήρ…ó οúράνıoς…úμῖν) mit Matt. vi. 14 und (έάν μή άϕῆτε) mit Matt. vi. 15, ferner Matt. x. 5b mit Matt. iv. 15 (óδòν θαλάνıυς, Γαλıλαια τω̃ν έθνω̃ν); Matt. xxii 3, 4 (s. unten unter II, 25); Matt. xxiii. 34 (άπó πóλεως εις πóλıν diff Lukas) mit Matt. x. 23.

5 Sie sind vor allem aus den (einleitend) oben genannten zwei Kriterien zu erkennen: geringer redaktioneller Abstand und relative Seltenheit der Vokabel im matthäischen Sprachgebrauch.

1 Durch obenstehende Reminiszenzen wird nicht nur hie und da das matthäische Redaktionsverfahren erhellt und in vielen Fällen der Wortlaut unseres kanonischen Markus als die Vorlage des Matthäus mehr oder weniger wahrscheinlich gemacht, es werden auch von Matthäus nicht bezeugte Verse (Mark. i. 43, 45; iii. 3, 20; v. 3b–6, 18 ff.; vi. 13, 30; vii. 2 ff.; ix. 33, 37b, 49; xi. 18 ff.; xii. 28, 32 ff.; xiv. 61; xvi. 3 f.) und Perikopen (Mark. i. 23–8; iv. 26–9) als Bestandteile dieser Vorlage erwiesen, so daß abermals (vgl. oben Anm. 2, S. 196) Argumente der Urmarkus-Hypothese weggenommen werden.

2 Lukas schreibt άπò τóτε sonst in Evangelium und Apostelgeschichte nicht.

3 Obgleich die Zusammenstellung auch sonst im N.T. begegnet (wenn auch nur Apg. xiii. 15; Röm. iii. 21; vgl. aber auch Apg. xxiv. 14; xxviii. 23; Joh. i. 45), scheint sie Matthäus doch keineswegs besonders geläufig oder gar sakrosankt gewesen zu sein, wie die Umstellung Matt. xi. 13, die Trennung in xxii. 40 und die Abänderung (ή̋) v. 17 zeigt.

1 Vgl. Schürmann, H., ‘Wo fand Matthäus das Logion Mt 5, 19?’: B.Z. iv (1960), Heft 2.Google Scholar

2 Hier wird ein vormaliger Stichwortzusammenhang Luk. vi. 22, 27 sichtbar, der vi. 24 ff. als sekundär verdächtigt. Lukas kann aber vi. 24 ff. in der Spruchquelle schon vorgefunden haben (vgl. unten unter II, 5); zudem scheint Matt. v. 44a von der — dann schon vorlukanischen — Verklammerung Luk. vi. 27 άλλά úμιν λέγω abhängig zu sein.

3 Hier wohl unpersönliche Bedeutung; s. Bauer, W., Wörterbuch zum N.T. (Berlin, 5 1958), z. W.Google Scholar

4 Sonst im N.T. nur noch Phil. iv. 18; Philem. 15.

5 Vgl. oben Anm. I, S. 198.

1 Vgl. die Belege bei Strack, H. L./Billerbeck, P., Kommentar zum N.T. aus Talmud und Midrasch I (München, 3 1956), S. 390 f.Google Scholar, und Schlatter, A., Der Evangelist Matthäus (Stuttgart, 3 1948), S. 202.Google Scholar

2 Mehr als eine Vermutung ergibt sich hier nicht, weil der Plural auch durch Matt. vi. 7 f. veranlaßxsxst scin kann.

3 Der Plural wird dann auch noch Matt. vi. 16 (nicht aber mehr vi. 17 f.!) durchgehalten.

4 In Apostelgeschichte fehlt sie; im Ev. Lukas begegnet sie nur ix. 3 (par Markus και παρήγγεıλεν αúτοις) und ii. 49; iv. 23 (vgl. xiv. 5) S.

5 ΧρήӠω sonst synoptisch nur noch Matt. vi. 32 = Luk. xii. 30; s. auch unten unter II, 8!

6 Dabei scheint die Wortstellung von Matt. vi. 8 die von vi. 32 (diff Lukas) zu beeinflussen.

1 Weiss, Vgl. B., Die Quellen des Lukas-Evangeliums (Stuttgart/Berlin, 1907), S. 82.—Luk. xii. 13–21 steht in einer langen Abfolge von Q-Gut und kann selbst Bestandteil der Spruchsammlung gewesen sein (gegen E. Hirsch, Frühgeschichte des Evangeliums II (Tübingen, 1941), S. 114, und die meisten)Google Scholar. Schlatter, A., Das Evangelium des Lukas (Stuttgart, 1931), S. 531, beobachtet, daß Lukas von sich aus δıάτοúτο weder in Lukas noch in Apostelgeschichte geschrieben hat. — Matthäus hat die Einheit wohl fortgelassen, weil Apophthegmata and Erzählungen formal nicht in seine Bergpredigt-Komposition paßten. Vielleicht entsprach Jesu Ablehnung des Schiedsrichteramtes auch nicht mehr der späteren Gemeindepraxis (vgl. I Kor. vi. 1–9).Google Scholar

2 Der textlich unsichere V. 21 (om D a b) könnte als sekundäre Bildung auf Grund von Matt. vi. 19 ff. (= Luk. xii. 33 f.) verdächtigt werden; dagegen spricht freilich schon eine stilistische Beobachtung: πλουτέω steht in den Evv. nur noch Luk. i. 53 (sonst im N.T. 10x), dürfte also von Lukas selbst stammen.

1 Obgleich das έγγíӠεı ausgezeichnet zu dem θησαυρòς έν τοις οúρανοις paßt, zu dem kein Dieb Zugang hat, ist έγγιӠεıν doch als lukanisches Vorzugswort (vgl. nur Luk. xviii. 40; xix. 37; xxi. 8, 28; xxii. 47 diff Markus und xii. 33; xv. I diff Matthäus) verdächtig.

2 Bultmann, Anders R., Die Geschichte der synoptischen Tradition (Göttingen, 3 1957), S. 78.Google Scholar

3 Matthäus setzt die Vokabel außer par Markus oder par Lukas nur Matt. x. 14 in Abhängigkeit von V. 12 f. (= Luk. x. 5); xvii. 25 in Abhängigkeit von Mark. ix. 23; außerdem ii. II S und v. 15 diff Lukas. Immerhin ersetzt er aber auch ix. 23 (und weiterwirkend ix. 28), ferner xiii. I, 36 (vgl. diff Mark. iii. 20); xxiv. 43 (diff Lukas) ein oικος des Markus durch οικια.

1 V. 23 wird nicht V. 19 (= Mark. xiii. 9, 11) nachgebildet sein, weil die Sprachfigur mit Luk. xii. II viel weitgehender übereinstimmt.

2 Ohne δέ jedoch noch Mark. xii. 23, 25; xiii. 11.

3 Matthäus vermeidet ein ο̋ταν des Markus oder Lukas sehr häufig und setzt es nachweislich von sich aus nur xv. 2; xxi. 40 diff Markus, vgl. xix. 28 (aber nach xxv. 31) diff Lukas, sonst nur noch vi. 2, 5, 6, 16 S und par Markus bzw. Lukas.

4 Vgl. dazu Schürmann, H., ‘Zur Traditions- und Redaktionsgeschichte von Mt 10, 23’, B.Z. iii (1959), 82–8.Google Scholar

1 Sonst im N.T. nur noch I Petr. iv. 3, in LXX nie (vgl. jedoch Aq. zu Deut. xxv. 2); zur urchristlichen Literatur vgl. Bauer, z. W.

2 Freilich haben B D Θ pm auch V. 28a φοβηθῆτε, R D Θ pm auch V. 28b, was aber synoptische Angleichung sein dürfte.

3 φοβεῖσθε dagegen sonst nur noch außer x. 31 par Lukas auch xvii. 7; xxviii. 5 diff Markus; xxviii. 10 in einem Sondervers.

4 Matthäus scheint den Satz in eine stereotype Frageform zu bringen, vgl. Mech. zu 2. Mose xv. 25 bei Schlatter (Anm. I, S. 202) z. St.

5 Mark. iv. 31 haben wir wohl ein Beispiel für eine Markus-Reminiszenz: Das von Lukas nicht bezeugte έπι τῆς γῆς Mark. iv. 31 (2 x) wird aus Mark. iv. 20, 26 stammen — eine Beobachtung, die εις κῆπον Luk. xiii. 19 als urspünglich sichern dürfte (das sonst im Ev. des Lukas und in Apostelgeschichte nicht begegnet). Übrigens ist auch das ‘Säen’ des Senfkornes Mark. iv. 31 (= Matt. xiii. 31) wohl Reminiszenz aus Mark. iv. 3; es verdrängt das urspünglichere έβαλεν der Q-Fassung (Luk. xiii. 19). Denn das farblose βάλλεıν setzt Lukas im Evangelium — vielleicht von sich aus (vgl. Apg. xvi. 22, 24, 27) — nur in der stereotypen Wendungβ.εις φυλακήν xxiii. (19,) 25; in Apostelgeschichte bringt er as sonst nur noch 6/2 x.

1 Vgl. oben Anm. 6, S. 198.

2 V. 14 ist dann eine Abschlußbildung, die von xi. 26 = Luk. x. 21b abhängig sein wird (vgl. ó πατήρ…οúτως εúδοκια έγένετο έμπροσθέν σου mit οúτως οúκ ἔστıν θέλημα έ̋μπροσθεν τοú πατρóς), wobei die μıκροi an die νήπıοı von Matt. xi. 25 denken ließ. Doch hilft diese Reminiszenz nicht, die ohne dies von Lukas und Matthäus einmütig bezeugte Einheit Matt. xi. 25 f. = Luk. x. 21b zu sichern.

1 Sonst synoptisch nur Mark. xii. 15; Matt. xxiii. 28.

2 Wie xxii. 18 diff Mark. xii. 15 (úπóκρıσıς).

3 Vgl. Luk. vi. 42 par Matt. vii. 5; Luk. xii. 56; xiii. 15; Mark. vii. 6 par Matt. xv. 7 und Matt. 18 (vgl. Mark. xii. 15) sachlich begründet.

4 Sonst bei Matthäus immer nur par Mark. (xiv. 34, 37, 38) oder par Lukas (vgl. Matt. xxiv. 42 und xxv. 13 par Luk. xii. 37).