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Römisches und kanonisches Recht bei der Verfolgung des Fälschungsdelikts im Mittelalter

Published online by Cambridge University Press:  04 August 2017

Peter Herde*
Affiliation:
Universität München

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Es ist eine bekannte Tatsache, dass das Mittelalter zahlreiche, oft weitreichende und den Gang der Geschichte beeinflussende Fälschungen hervorgebracht hat. Die lange Reihe der Falsifikate reicht von den spätantiken Symmachianischen Fälschungen über die Konstantinische Schenkung, die Pseudo-Isidorischen Dekretalen, bis zu den zahllosen gefälschten Urkunden bekannter und unbekannter Verfasser des hohen Mittelalters und den gefälschten Viten zur Erhöhung des Ruhmes einer Kirche oder eines Klosters, Fälschungen, die aus betrügerischen Absichten, aus politischen Erwägungen, aus genealogischen Bestrebungen, aus Nachahmungssucht und dem Wunsche, echte oder falsche Reliquien zu deuten, aber auch aus edleren Motiven erwachsen sind. Das discrimen veri ac falsi ist deshalb zu einer der vornehmsten Aufgaben der kritischen Geschichtswissenschaft geworden und wurde vor allem in der Urkundenlehre zu höchster Feinheit entwickelt.

Type
Articles
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Copyright © 1965 New York, Fordham University Press 

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References

1 Überblicke bei Bernheim, E., Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie (5.u.6.Aufl. München-Leipzig 1914) 331ff.; Droysen, J. G., Historik, herausgeg. von R. Hübner (München-Berlin 1943) 99ff.Google Scholar

2 Vgl. Bresslau, H., Handbuch der Urkundenlehre für Deutschland und Italien I (2.Aufl. Leipzig 1912) 6ff.Google Scholar

3 Vgl. zuletzt Fuhrmann, H., ‘Die Fälschungen im Mittelalter : Überlegungen zum mittelalterlichen Wahrheitsbegriff,’ Historische Zeitschrift 197 (1963) 529ff., dazu die Diskussionsbeiträge von K. Bosl ebenda 555ff., H. Patze 568ff., A. Nitschke 574ff. und das Schlusswort von Fuhrmann 580ff.; H. Silvestre, ‘Le problème des faux au moyen àge : A propos d'un livre récent de M. Saxer,’ Le Moyen Age 66 (1960) 351ff.Google Scholar

4 Ein krasses Beispiel dafür ist Bernheim (vgl. Anm. 1) 521 u.ö., der den Fälschern aller Zeiten ‘verschrobene Charakterbildung’ vorwirft. Als Positivist ist Bernheim von der Identität der Menschennatur zu allen Zeiten ùberzeugt; aus dieser Identität ergebe sich für den Historiker ein objektiver Wertmassstab. Dagegen Fuhrmann 529ff. Viel verständnisvoller und abgewogener damals schon Bresslau, Urkundenlehre I 11ff., dessen Urteil kaum überholt sein dürfte.Google Scholar

5 Kern, F., Recht und Verfassung im Mittelalter (Basel o. J.). In dieser Neuauflage hat Kern seine zuerst in Mittelalterliche Studien I (Leipzig 1914) 286ff., 456ff. und in seinem Aufsatz ‘Über die mittelalterlichen Anschauungen vom Recht,’ Historische Zeitschrift 115 (1916) 496ff. niedergelegten Auffassungen etwas modifiziert. Über Widerspruch gegen seine Deutungen vgl. Fuhrmann 583f.CrossRefGoogle Scholar

6 Kern 72.Google Scholar

7 Kern 50.Google Scholar

8 Kern 37 Anm.3. Aus der kaum übersehbaren Literatur zu die er Frage sei nur verwiesen auf R. Sprandel, ‘Über das Problem des neuen Rechts im früheren Mittelalter,’ Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte (= ZRG) kan. Abt. 48 (1962) 117ff. (Lit.); S. Kuttner, ‘Sur les origines du terme “droit positif”,’ Revue historique de droit français et étranger 4 15 (1936) 728ff.; G. de Lagarde, La naissance de l'esprit laïque au déclin du moyen âge II (2. Aufl. Louvain-Paris 1958) 63ff. u. ö.; A. Gewirth, Marsilius of Padua: The Defender of Peace I (New York 1951) 132ff.Google Scholar

9 Vgl. Brunner, O., Land und Herrschaft: Grundfragen der territorialen Verfassungsgeschichte Österreichs im Mittelalter (4. Aufl. Wien-Wiesbaden 1959) 133ff.Google Scholar

10 Kantorowicz, E., Kaiser Friedrich II. (Neudruck Düsseldorf-München 1963) 210ff. Der Prolog der Assisen von Ariano (vgl. unten S. 311ff.) betont, dass in diesen nur altes Recht erneuert wird. Dante: Purg. VI. Über den rex iustus als Gesetzeswahrer und Gesetzgeber: Kantorowicz im Ergänzungsband (Neudruck wie oben) 81ff.Google Scholar

11 Vgl. Post, G., Studies in Medieval Legal Thought: Public Law and the State 1100–1322 (Princeton, N. J. 1964) passim; Kantorowicz, Friedrich II. 223ff.Google Scholar

12 Abgewogen in der Beurteilung: Calasso, F., Medio evo del diritto I (Mailand 1954) 310f.Google Scholar

13 Kern 51. Treffend stellt Patze diesen Gesichtspunkt heraus (vgl. Anm. 3) 573: bei den mittelalterlichen Fälschern müsse man die Fülle menschlicher Individualitäten beachten, die gutgläubigen Nachahmer von den bewussten Lügnern und skrupellosen Hochstaplern trennen.Google Scholar

13a Inf. XXIX u. XXX. Dazu J. Kohler, ‘Die Fälscher in Dantes Hölle,’ Archiv für Strafrecht und Strafprozess 48 (1901) 334ff.; M. Finzi, ‘I falsari nell’ “Inferno” dantesco’, Il giornale dantesco 27 (1924) 216ff.Google Scholar

14 Dass die Konstantinische Fälschung 1105 in einem Prozess angeführt wurde, ist ein seltenes Kuriosum, vgl. G. Laehr, Die Konstantinische Schenkung in der abendländischen Literatur des Mittelalters bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts (Berlin 1926) 41.Google Scholar

15 Bes. von Nogent, Guibert, De pignoribus sanctorum (Migne PL 156. 607ff., bes. 658f.); dazu P. Séjourné, ‘Reliques,’ DThC 13.2375; R. Danieli, ‘Falso,’ Enciclopedia Cattolica 5.972. Recht aufschlussreich ist etwa die zwischen Verehrung und Skepsis schwankende Haltung der Teilnehmer des ersten Kreuzzugs gegenüber der in Antiochia aufgefundenen Heiligen Lanze, vgl. S. Runciman, A History of the Crusades I (Cambridge 1951) 241ff., 273.Google Scholar

16 Conc. Lat. IV c. 62. Der Dekretapparat ‘Ius naturale’ des Alanus (vgl. unten Anm. 224) gedenkt ausdrücklich der Fälschungen von Reliquien im Zusammenhang mit Fälschungen von Papsturkunden, ad D. 19 c. 3 s.v. aliud (Paris, Bibl. Mazarine 1318 fol. 15): ‘Puta reliquias falsas.’ Nach Cod. iur. can. c. 2326 verfällt heute der Fälscher von Reliquien ipso facto der Exkommunikation.Google Scholar

17 Laehr (vgl. Anm. 14) 22.Google Scholar

18 Vgl. Anm. 3.Google Scholar

19 Bresslau, Urkundenlehre I 635ff.Google Scholar

19a Ich verweise hier auf die einleitenden Worte eines vorzüglichen Kenners des mittelalterlichen Rechts; Calasso, Medio evo I 3: ‘Medio evo—si dice—è soltanto un concetto della nostra mente, qualcosa dunque di relativo, e destinato a sparire quando le ragioni che lo generarono si saranno consumate nella nostra coscienza.’ Die Vielgestaltigkeit des Mittelalters ist natürlich dem italienischen Gelehrten, der sich mit dem langobardischen Recht, den Rückzugsgebieten des römischen Rechts und dem byzantinischen Süden zu beschäftigen hat, viel vertrauter als dem nördlich der Alpen beheimateten Forscher, der einen relativ einheitlichen, von den germanischen Volksrechten bestimmten Bereich vor sich hat und dann ott eher zu Verallgemeinerungen neigt.Google Scholar

20 Bresslau, Urkundenlehre I 636.Google Scholar

21 Die Abkürzung Cod. bezeichnet im Folgenden immer den Codex Iustinianus; der Codex Theodosianus wird mit Cod. Theod. abgekürzt.Google Scholar

22 Zum Folgenden vgl. W. Rein, Das Kriminalrecht der Römer von Romulus bis auf Justinian (Leipzig 1844) 774ff.; Th. Mommsen, Römisches Strafrecht (Leipzig 1899) 667 ff.; Hitzig, ‘Falsum,’ RE 6 (1909) 1973ff. Kürzer auch A. Lenz, Die Fälschungsverbrechen in dogmatischer und rechtsvergleichender Darstellung, I: Die Urkundenfälschung (Stuttgart 1897) 1ff.; M. Finzi, I reati di falso I (Turin 1908) 229ff.Google Scholar

23 Mommsen 668; Hitzig 1973.Google Scholar

24 Mommsen 669; Hitzig 1973.Google Scholar

25 Paul. Dig. 48.10.2; Dig. 48.19.38; weitere Belege Mommsen 670f.; Hitzig 1973f. Ich führe im Folgenden vornehmlich die Belege an, die später bei der Erörterung der Legisten und Kanonisten bedeutsam wurden. Das Corpus iuris civilis wird zitiert nach der Ausgabe von Th. Mommsen, P. Krüger, R. Schöll u. W. Kroll, 3 Bde (Berlin 1899–1900); der Cod. Theod. nach der Ausgabe von Th. Mommsen u. P. M. Meyer (Neudruck Berlin 1954).Google Scholar

26 Paul. Dig. 48.10.19; Ulp. Dig. 48.10.8, 9; später Constant. Cod. Theod. 9.22.1. Vgl. Mommsen 672ff.Google Scholar

27 Bes. Inst. 4.18.7; Dig. 48.10.1, 13. Mommsen 677; Hitzig 1974 (auch über leichtere Strafen in Sonderfällen). Über die Todesstrafe im römischen Recht vgl. E. Levy, Die römische Kapitalstrafe (Sb. Akad. Heidelberg 1930/31, 5. Abh.) bes. 14ff.Google Scholar

28 Marcian. Dig. 48.10.1, 7; Macer Dig. 48, 10.10; Paul. Dig. 48.10.22, 5 u. 8.Google Scholar

29 Marcian. Dig. 48.10.1, 4; Callistr. Dig. 48.10.15, pr. u. 31; Ulp. Dig. 47. 11. 6, 1 u. 2.Google Scholar

30 Marcian. Dig. 48.19.1, 4; Ulp. Dig. 48.10.9, 3; Paul. Dig. 48.10.16, pr.Google Scholar

31 Mommsen 668ff; Hitzig 1974.Google Scholar

32 Paul. Dig. 22.5.16.Google Scholar

33 Marcian. Dig. 48.10.1, 3. Weitere Belege Mommsen 674 ff.Google Scholar

34 Marcian. Dig. 48.10.1, 6; Ulp. Dig. 47.11.8.Google Scholar

35 Ulp. Dig. 48.10.25; Mod. Dig. 48. 10.33; Alex. Cod. 9.22.3.Google Scholar

36 Mod. Dig. 48.10.32; Ulp. Dig. 47.11.6, 2; Paul. Dig. 48.19.37. Vgl. Mommsen 676f.Google Scholar

37 Papin. Dig. 48.10.13, pr.; Paul. Dig. 48.10.27, 2.Google Scholar

38 Mod. Dig. 48.10.30, 1; Macer Dig. 48.2.11, 1; Diocl. u. Max. Cod. 9.22.10.Google Scholar

39 Paul. Dig. 48.10.21.Google Scholar

40 Mommsen 667 nennt den Begriff falsum des römischen Rechts daher nur eine ‘prozessualische Einheit.’ Vgl. S. Kuttner, Die juristische Natur der falschen Beweisaussage: Ein Beitrag zur Geschichte und Systematik der Eidesdelikte, zugleich zur Frage einer Beschränkung der Strafbarkeit auf erhebliche falsche Aussagen (Berlin-Leipzig 1931) 9ff.Google Scholar

41 Hitzig 1975.Google Scholar

42 Bes. Paul. Dig. 48.10.22, pr. und in vielen der oben zitierten Stellen.Google Scholar

43 Papin. Dig. 48.2.2, pr.; Marcian. Dig. 48.10.7; Hermogen. Dig. 5.1.53.Google Scholar

44 Constant. Cod. 9.22.21.Google Scholar

45 Diocl. u. Max. Cod. 9.22.12; vgl. Mommsen 489.Google Scholar

46 Ulp. Dig. 43.5.3, 6; Alex. Cod. 9.22.5; Diocl. u. Max. Cod. 9.22.16; Val., Grat. u. Valent. Cod. Theod. 9.19.4; 9.20.1.Google Scholar

47 Über Entstehung, Zusammensetzung und Datierung vgl. die Forschungsübersicht von L. Wenger, Die Quellen des römischen Rechts (Wien 1953) 669ff.Google Scholar

48 Vgl. unten S. 324, 338.Google Scholar

49 Wenger 88.Google Scholar

50 Vgl. unten Kap. II passim.Google Scholar

51 Diocl. u. Max. Cod. 1.22.2.Google Scholar

52 Zeno Cod. 1.23.7; vgl. auch Alex. Cod. 9.22.3.Google Scholar

53 Vgl. allgemein über den Einfluss des römischen Rechts auf die frühe kirchliche Gesetzgebung F. C. von Savigny, Geschichte des römischen Rechts im Mittelalter II (2. Aufl. Heidelberg 1834) 274ff.; M. Conrat (Cohn), Geschichte der Quellen und Literatur des römischen Rechts im früheren Mittelalter (Leipzig 1891) 5ff.Google Scholar

54 Conc. Eliberit. (ca. 306) cc. 73-75 (Mansi 2.17f.).Google Scholar

55 Conc. Arelat. I (314) c. 15 (14) (ed. C. Munier, Concilia Galliae A. 314-A.506, CCL 148 [1963] 12). Wiederholt in Conc. Arelat. II (452) c. 24 (ebenda 119).Google Scholar

56 Gallische Sententiae saec. VI (‘quae in veteribus exemplariis conciliorum non inveniuntur’) c. 3. Der Kanon (ed. Munier, CCL 148. 225) erscheint in der Coll. Hispana und später, bis zu Gratian D. 50 c. 7, als ‘c. 50’ des Konzils von Agde (506); er ist vielleicht durch Interpolation von Conc. Epaonen. (507) c. 22 und c. 13 entstanden. Vgl. F. Maassen, Geschichte der Quellen und Literatur des canonischen Rechts I (Graz 1870) 202ff.; MGH Conc. aevi Merov. 24 (zu Epaon. c. 22); Munier 189 (frdl. Hinweis von Prof. Kuttner).Google Scholar

57 Conc. Aurel. (538) c. 9 (ed. Maassen 1.76). Massnahmen gegen falsche Zeugen ziehen sich durch die gesamte Konziliargesetzgebung der Karolingerzeit, vgl. Conc. Suessionen. (744) c. 4 (ed. A. Werminghoff, MGH Conc. aevi Karol. 1.35); Conc. Remen. (813) cc. 41, 44 (ebenda 1. 257 u. 258); Conc. Mogunt. (813) c. 8 (ebenda 1.262); Conc. Arelat. (813) c. 13 (ebenda 1.252); Conc. Paris. (829) c. 2 (ebenda 1. 671). Über das Fälschungsdelikt in den Bussbüchern vgl. Finzi, Il diritto della chiesa (unten Anm. 213) 9 und 19.Google Scholar

58 Conc. Tribur. (895) c. 30 (Mansi 18.147): ‘Si vero … sive presbyter sive diaconus … redarguatur falsam ab apostolico detulisse epistolam … salva fide et integra circa apostolicum humilitate penes episcopum sit potestas, utrum eum in carcerem aut aliam detrudat custodiam usquequo per epistolam aut per idoneos suae partis legatos apostolicam interpellet sublimitatem, ut potissimum sua sancta legatione dignetur decernere, quid de talibus iusto ordine lex Romana statuat diffinıre, ut et is corrigatur et caeteris modus imponatur.’ Über die damalige Situation vgl. E. Dümmler, Geschichte des ostfränkischen Reiches III (2. Aufl. Leipzig 1888) 395ff.Google Scholar

59 In Bezug auf Conc. Tribur. c. 30 deutet J. von Hefele, Conciliengeschichte IV (2. Aufl. Freiburg i. Br. 1879) 556 (ebenso in der Neuausgabe von H. Leclercq, Histoire des conciles IV [Paris 1911] 702) die lex Romana als die Entscheidung des Papstes. Conrat, Geschichte der Quellen 21 Anm. 5 lässt offen, ob nicht das Breviarium Alaricianum oder allgemein das römische Recht gemeint sei, was mir wahrscheinlicher erscheint. Allgemein zur lex Romana: Savigny I (2. Aufl. Heidelberg 1834) 131ff.; C. G. Mor, ‘La recezione del diritto romano nelle collezioni canoniche dei secoli IX-XI in Italia e Oltr’Alpe,’ Acta congressus iuridici internationalis VII saeculo a decretalibus Gregorii IX et XIV a codice Iustiniano promulgatis Romae 12-17 novembris 1934 II (Rom 1935) 281ff.Google Scholar

60 D. 19 c. 3.Google Scholar

61 Darüber historisch Phillips, ‘Dimissorialien,’ Wetzer und Welte's Kirchenlexikon III (2. Aufl. Freiburg i. Br. 1884) 1760f.; P. Hinschius, System des katholischen Kirchenrechts mit besonderer Rücksicht auf Deutschland I (Berlin 1869) 93f. über ihre noch heute erhaltenen Funktionen vgl. E. Eichmann-K. Mörsdorf, Lehrbuch des Kirchenrechts auf Grund des Codex iuris canonici II (2. Aufl. München-Paderborn 1958) 120ff.Google Scholar

62 Conc. Rom. (826) c. 18 (ed. Werminghoff. MGH Conc. aevi Karol. 1.575).Google Scholar

63 JK 412. Über den Hintergrund (Streit mit den Priszillianern) vgl. E. Caspar, Geschichte des Papsttums von den Anfängen bis zur Höhe der Wellherrschaft I (Tübingen 1930) 433f.Google Scholar

64 Conc. Carisiac. (838) (ed. Werminghoff 1.777).Google Scholar

65 Conc. Rotomag. (1096) c. 4 (ed. Mansi 20.924). Vgl. Hinschius, Kirchenrecht V (Berlin 1895) 199f.; F. X. Wernz, Ius decretalium VI (Prati 1913) 412ff. (historisch), in der neuen Auflage hg. von P. Vidal VII (Rom 1937) 550ff. (systematisch auf Grund des Kodex).Google Scholar

66 Conc. Lat. I c. 13, in der Vulgataredaktion c. 15, vgl. Conciliorum oecumenicorum decreta, edd. J. Alberigo u. a. (Freiburg i. Br. 1962) 168.Google Scholar

67 Belege bei Hinschius V 200f.Google Scholar

68 D. 19 c. 3. — D. 50 c. 7. Vgl. unten Anm. 216f.Google Scholar

69 Vgl. Finzi, M., Il diritto barbarico ed i reati di falso (Palermo 1909); ders., I reati di falso nel diritto germanico (Pisa 1910). Knappe Notizen auch bei W. Engel, ‘Urkundenfälschung und Strafrecht mit Beispielen thüringischer Urkunden- und Siegelfälschung im 16. Jahrhundert,’ Archivalische Zeitschrift 39 (1930) 199ff.Google Scholar

70 Cod. Theod. 9.19.1 (= Cod. Iust. 9.22.21). — Cod. Theod. 9.19.2 (= Cod. Iust. 9.22.22). — Cod. Theod. 9.19.3 (fehlt im Cod. Iust.). — Cod. Theod. 9.19.4 (= Cod. Iust. 9.22.23).Google Scholar

71 Ed. Krüger, P., Iulii Pauli libri quinque sententiarum ad filium (Collectio iuris anteiustiniani in usum scholarum; Berlin 1878) 39ff.; ed. Seckel, E. und Kübler, B., Iurisprudentiae anteiuslinianae reliquias … eaiderunt … II.1 (Leipzig 1911) 14ff.Google Scholar

72 Ed. Bluhme, F., MGH LL 5.156. Dahn, Dazu F., Die Könige der Germanen IV (Leipzig 1883) 1ff; neuere Literatur verzeichnen Buchner, R., Die Rechtsquellen (Beiheft zu Wattenbach-Levison: Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter, Vorzeit und Karolinger; Weimar 1953) 13f.; Wenger, Quellen 560f.; K. v. Amira-K. A. Eckhardt, Germanisches Recht I (Berlin 1960) 28. In c. 40 heisst es: ‘Qui falsum nesciens allegavit, ad falsi poenam minime teneatur.’ Dazu Dahn IV 64.Google Scholar

73 c. 41: ‘Qui falsum fecerit vel sciens falso usus fuerit aut alterum facerc suaserit aut coegerit, capitali poena feriatur.’ Vgl. Dahn IV 64.Google Scholar

74 Bluhme verweist als mögliche Quelle auf Pauli sent. 4.7.2, wobei allerdings keine wörtliche Entlehnung vorliegt. Ebenso Dahn IV 64.Google Scholar

75 c. 42: ‘Qui varium vel falsum testimonium dixerint aut utrique parti prodiderint, in exilium dirigantur.’ Vgl. Dahn IV 64.Google Scholar

76 Vgl. Wieacker, F., ‘Lateinische Kommentare zum Codex Theodosianus,’ Symbolae Friburgenses in honorem O. Lenel (Leipzig. o. J. [1935]) 249ff.; Wenger, Quellen 556ff.Google Scholar

77 ed. Haenel, G. (Leipzig 1849). Die Literatur bei Buchner, Rechtsquellen 9f.; Wenger, Quellen 555ff. Über die Verbreitung (Burgund, Provence, Italien) vgl. F. Patetta, ‘II breviario alariciano in Italia,’ Archivio giuridico 47 (1891) 3ff.; Calasso, Medio evo 72ff.; Wenger, Quellen 558.Google Scholar

78 9.15 cc. 1 u. 2 (ed. Haenel 188ff.). Davon ist 9.15.1 = Cod. Theod. 9.19.1 (= Cod. Iust. 9.22.21). — 9.15.2 = Cod. Theod. 9.19.4 (= Cod. Iust. 9.22.23). Systematische Darstellung des Fälschungsdelikts gemäss der lex Romana Visigothorum bei M. Conrat (Cohn), Breviarium Alaricianum: Römisches Recht im fränkischen Reich (Leipzig 1903) 561ff. Über Falschmünzerei 9.17 c. un. = Cod. Theod. 9.21.5.Google Scholar

79 ed. Zeumer, K., MGH LL sect. I 1.302ff., der die Quellen des römischen Rechts vollständig verzeichnet. Neuere Literatur bei M. Torres, ‘Fuentes del derecho visigodo,’ in: R. Menéndez Pidal, Historia de España III (Madrid 1940) 251ff.; Buchner, Rechtsquellen 6ff.; Amira-Eckhardt 19ff.Google Scholar

80 Lex Vis. 7.5.1. Ausführlich über die Behandlung des Fälschungsverbrechens nach westgotischem Recht F. Dahn, Westgotische Studien: Entstehungsgeschichte, Privatrecht, Strafrecht, Civil- und Strafprocess und Gesammtkritik der Lex Visigothorum (Würzburg 1874) 216ff.; vgl. auch Halban, A. v., Das Römische Recht in den germanischen Volksstaaten I (Breslau 1901) 223; Conrat, Geschichte der Quellen 31ff.; zuletzt A. d'Ors, El código de Eurico: Edición, Palingenesia, Indices (Estudios Visigóticos 2; Rom-Madrid 1960) 71ff.Google Scholar

81 Lex Vis. 7.5.2.Google Scholar

82 Lex Vis. 7.5.3. Über Münzfälschungen Lex Vis. 7. 6 cc. 1-5; dazu Dahn, Westgotische Studien 219.Google Scholar

83 ed. Salis, L. R. V., MGH LL sect. I 2.151. Dazu Buchner, Rechtsquellen 10ff.; Wenger, Quellen 558ff.; Amira-Eckhardt 34f.Google Scholar

84 32.1: ‘Falsarios pro magnitudine criminis arbitrio iudicis aut multari aut deportari in exilio constitutum est.’ (Als Quelle verweist der Editor auf Cod. Theod. 9.19.2) — 32.2: ‘Hoc etiam de illis, qui obiectam falsitatem probare non potuerint, observandum, secundum legem Theudosiani, quae de falsariis ad legem Corneliam data est.’ (Verweis auf Cod. Theod. 9.19.4). Vgl. von Halban I 268ff.; H. Brunner, Deutsche Rechtsgeschichte I (2. Aufl. Leipzig 1906) 507.Google Scholar

85 ed. Zeumer, K., MGH LL 5.289ff.; Neuausgabe von E. Meyer-Marthaler, Die Rechtsquellen des Kantons Graubünden: Lex Romana Curiensis (Aarau 1959).Google Scholar

86 Im Anschluss an die deutsche und schweizerische Forschung verlegt man ihre Entstehung heute wohl mit Recht zumeist nach Rätien und datiert sie auf das 8. Jh. (Meyer-Marthaler S. lii: 1. Hälfte des 8. Jh.); vgl. Buchner, Rechtsquellen 37f.; Wenger, Quellen 558; Amira-Eckhardt 29f. u. bes. mit der gesamten älteren Literatur Meyer-Marthaler, Einleitung xlvi ff. Die Herkunft der beiden verschollenen Leipziger Handschriften aus der Schreibschule des Pacificus in Verona (1. Drittel des 9. Jh.) ist durch B. Bischoff gesichert, vgl. Meyer-Marthaler, Einleitung xviiiff. Die Mehrzahl der italienischen Forscher hält an norditalienischer Herkunft (Friaul) auf Grund der Arbeiten von F. Schupfer fest, vgl. dessen Abhandlungen: ‘La legge romana udinese,’ Atti Accad. Lincei 1880–81, Memorie 3 7 (Rom 1881) 47ff.; ‘Nuovi studi sulla legge romana udinese,’ ebenda 10 (Rom 1883) 179ff.; ‘Della legge romana udinese,’ Memorie 4 2 (Rom 1887) 77ff. Weiteres bei Calasso, Medio evo 304, der ebenfalls für Norditalien plädiert und als zeitlichen Ansatz das 9. Jh. oder früher annimmt (doch ist der St. Galler Kodex 722 um 800 anzusetzen!).Google Scholar

87 9.15 cc. lu. 2 = Interpret. zur lex Rom. Vis. 9.15 cc. 1 u. 2 (= Cod. Theod. 9.19 cc. 1 u. 4). Vgl. auch 9.17 c. un. = Interpret. zur lex Rom. Vis. 9.17.1 (= Cod. Theod. 9.21.5); ebenso 9.24 c. un. = 9.24.1 bzw. 9.34.1; 2.12 c. un. = 2.14 c. un. in der lex Rom. Vis. und im Cod. Theod. Dazu vgl. E. Besta, Il contenuto giuridico della Lex Romana Curiensis (Palermo 1907) 61.Google Scholar

88 Darüber Brunner, Deutsche Rechtsgeschichte II (2. Aufl. bearb. von C. Freiherr v. Schwerin; München u. Leipzig 1928) 560ff.; Bresslau, Urkundenlehre I 635ff.Google Scholar

89 Oben Anm. 20.Google Scholar

90 Bresslau I 352ff.Google Scholar

91 Die italienische Forschung veranschlagt im allgemeinen den Einfluss des römischen Rechts auf das Edikt höher, wenn auch der germanische Charakter nicht bestritten wird; vgl. bes. P. Del Giudice, ‘Le tracce di diritto romano nelle leggi longobarde,’ Studi di storia e diritto (Mailand 1889) 362ff.; N. Tamassia, Le fonti dell’ editto di Rotari (Pisa 1889); ders., ‘Römisches und westgotisches Recht in Grimowalds und Liutprands Gesetzgebung,’ ZRG germ. Abt. 18 (1897) 148ff.; P. Del Giudice, Diritto penale germanico rispetto all’Italia (Mailand 1905); E. Besta, Fonti (= P. Del Giudice, Storia del diritto italiano I 1; Mailand 1923) 128ff.; C. Giardina, ‘L'editto di Rotari e la codificazione di Giustiniano,’ Studi di storia e diritto in onore di Enrico Besta III (Mailand 1939) 71ff., wiederabgedruckt in dess. Studi di storia del diritto I (Palermo 1951) 1ff.; Calasso, Medio evo 245ff. Vgl. auch von Halban II (Breslau 1901) 106ff.; Buchner, Rechtsquellen 33ff.Google Scholar

92 c. 243, ed. Bluhme, F., MGH Fontes iuris Germanici antiqui in usum scholarum 50; auch F. Beyerle, Die Gesetze der Langobarden (Weimar 1947) 98: ‘De cartola falsa. Si quis cartolam falsam scripserit aut quodlibet membranum, manus ei incidatur.’ Vgl. dazu auch E. Osenbrüggen, Das Strafrecht der Langobarden (Schaffhausen 1863) 156.Google Scholar

93 Keiner der in Anm. 91 genannten Autoren hat Parallelen aus dem römischen Recht gefunden, die bes. Giardina übersichtlich verzeichnet (S. 96f. zu c. 243 ohne Parallele; die übrigen von ihm angeführten Stellen sind allerdings mit Vorsicht zu benutzen). Von Halban II 117 nimmt für c. 243 eine mögliche Vermittlung römischrechtlichen Einflusses durch das westgotische Recht an. Vgl. auch Del Giudice, Diritto penale 90.Google Scholar

94 Liber Pap. Liutpr. c. 90, ed. Boretius, A. MGH LL 4.447: ‘Et quod de cartula falsa in anteriore aedicto (= Roth. c. 243) adfixum est, sic permaneat.’ Zum Liber Papiensis vgl. W. Wattenbach-R. Holtzmann, Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter: Deutsche Kaiserzeit I (3. Aufl. Tübingen 1948) 314f.; Calasso, Medio evo 310ff.Google Scholar

95 c. 4, ed. Boretius a.a.O. 447: ‘In eo, quod lex ista de false cartule scriptoris manu ampulanda Rotharis legem, quae est “Si quis cartam falsam” (= Roth. c. 243), affirmat, ab Institutionum lege ultima dissidet, in qua false carte scriptor in exilium mitti, servus vero mori precipitur.’ (Vgl. Inst. 4.18.7). Zur Expositio vgl. neben der Einleitung von Boretius bes. E. Besta, ‘La Expositio al Liber Papiensis,’ Annali delle università toscane 31 (Pisa 1912) (mit selbständiger Paginierung); Calasso, Medio evo 313ff.Google Scholar

96 Brunner II 561.Google Scholar

97 Lib. Pap. Hlud. c. 5, ed. Boretius a.a.O. 524. Es handelt sich um MGH Cap. reg. Franc. (ed. A. Boretius - V. Krause) 1.215 n. 7; vgl. Bresslau, Urkundenlehre I 650.Google Scholar

98 2.27.1 (ed. Haenel 64). Vgl. P. S. Leicht, Il diritto privato preirneriano (Biblioteca della Rivista di Storia del diritto italiano 10; Bologna 1933) 221 Anm. 3.Google Scholar

99 Cap. Widonis c. 6, ed. Boretius-Krause, MGH Cap. reg. Franc. 2. 108. Vgl. Bresslau, Urkundenlehre I 652; Leicht, Diritto privato 221.Google Scholar

100 Bresslau I 649; es ist Lex Rib. 59.5, vgl. gleich unten.Google Scholar

101 Bresslau I 652.Google Scholar

102 MG Const. I 29 c. 1; Lib. Pap. Ott. I ce. 1 u. 9 (ed. Boretius 568, 580). Dazu Bresslau I 653.Google Scholar

103 Bresslau I 654f.; Leicht, Diritto privato 222. Allgemein über das Nebeneinander von langobardischem und römischem Recht in Norditalien vgl. P. Vaccari, ‘Note sul particularismo giuridico italiano del secolo XII,’ Studi Besta IV (Mailand 1939) 167ff.; für Pisa vgl. etwa F. Buonamici, ‘Burgundio Pisano,’ Annali delle università toscane 28 (1908) 6ff.Google Scholar

104 Lex Salica 49.2; 100 Titel-Text ed. K. A. Eckhardt (Weimar 1953) 164; Recensio Pippina ed. K. A. Eckhardt, Die Gesetze des Karolingerreiches 714-911 (Weimar 1953) 60. Im Pactus legis Salicae 30.7, ed. K. A. Eckhardt, Die Gesetze des Merowingerreiches 481-714 I (Berlin-Frankfurt 1955) 96. Dazu Brunner II 866. Über die Urkundenschelte nach salischem Recht ebenda 562f. Zur lex Salica vgl. Buchner, Rechtsquellen 15ff.; Amira-Eckhardt 42ff.Google Scholar

105 Lex Rib. 59.3, ed. F. Beyerle - R. Buchner, MGH LL nat. Germ. 3.2.107. Vgl. Lex Salica 16.4 (100 Titel-Text ed. Eckhardt 132 = Recensio Pippina ed. Eckhardt 40) = Pactus 14.4 (ed. Eckhardt 54). Dazu Brunner II 560f.; Bresslau, Urkundenlehre I 641ff.; W. E. Wilda, Das Strafrecht der Germanen (Halle 1842) 938f.Google Scholar

106 Brunner II 561.Google Scholar

107 Lex Rib. 62.3 (ed. Beyerle-Buchner 115). Vgl. Brunner II 563; A. Gál, ‘Der Zweikampf im fränkischen Prozess,’ ZRG germ. Abt. 28 (1907) 264ff.Google Scholar

108 Lex Rib. 62.5 (ed. Beyerle-Buchner 115).Google Scholar

109 Brunner II 564 Anm. 20 unter Hinweis auf Cod. Theod. 2.27.1, 1 und Nov. 73 c. 7.2.Google Scholar

110 Die verschiedenen Ansichten — förderlich war vor allem H. Hirsch, Die hohe Gerichtsbarkeit im deutschen Mittelalter (Reichenberg 1922; Nachdruck Darmstadt 1958) — bei H. Conrad, Deutsche Rechtsgeschichte (2. Aufl. Karlsruhe 1962) 441f. Neben der sogenannten ‘Nivellierungstheorie,’ die eine Ausweitung des Unfreienstrafrechts annimmt, hat heute wohl die Lehre die meisten Anhänger, die eine Verbindung mit der Landfriedensbewegung (Ausdehnung des alten Handhaftverfahrens) behauptet.Google Scholar

111 Vgl. bes. J. Kohler, Studien aus dem Strafrecht V: Das Strafrecht der italienischen Statuten vom 12.-16. Jahrhundert (Mannheim 1897) 531ff.; A. Pertile, Storia del diritto italiano dalla caduta dellImpero Romano alla codificazione V (2. Aufl. Turin 1892) 547f.; F. Heinemann, Das Crimen Falsi in der altitalicnischen Doktrin (Berliner Juristische Beiträge 5; Berlin 1904); G. Dahin, Das Strafrecht Italiens im ausgehenden Mittelalter (Berlin u. Leipzig 1931) 513ff.Google Scholar

112 Kohler 531ff.; Pertile V 548; Dahm 515f.Google Scholar

113 Kohler 535ff.; Dahm 516f. Doch ist hier auch an den Einfluss des Strafrechts im Königreich Sizilien zu denken, das jedoch, wie gleich zu zeigen ist, unmittelbaren Einfluss des römischen Rechts aufweist. Zahlreiche Beispiele für das Vorgehen gegen Fälscher in Reichsitalien bei J. Ficker, Forschungen zur Reichs- und Rechtsgeschichtc Italiens IV (Innsbruck 1874) nos. 193, 286, 308, 401, 472, 506.Google Scholar

114 Pertile V 343 u. 346f. Allgemein über Vermögenskonfiskation im italienischen Statutenrecht vgl. C. Calisse, Svolgimento storico del diritto penale in Italia dalle invasioni barbariche alle riforme del secolo XVIII (Mailand 1906) 370ff.Google Scholar

115 Pertile V 549; Dahm 514.Google Scholar

116 Kohler 541f.; Dahm 517f. Die hohe Entwicklung des Statutenrechts wird auch dadurch deutlich, dass oft die Erfordernis des Vorsatzes zur Straffälligkeit betont wird, vgl. Dahm 518; über die Kommentatoren: Heinemann 13ff. Die Kommentatoren sahen den Gebrauch falscher Urkunden häufig als ein kleineres Delikt an, vgl. Dahm 510.Google Scholar

117 Dahm 519f.Google Scholar

118 Kohler 544ff.; Dahm 519.Google Scholar

119 Pertile V 548f.; Lenz, Die Fälschungsverbrechen (oben Anm. 22) 18ff.Google Scholar

120 Aus der umfangreichen Literatur vgl. Neumeyer, Die gemeinrechtliche Entwicklung des internationalen Privat- und Strafrechts bis Bartolus I: Die Geltung der Stammesrechte in Italien (München 1901) 22ff., 44ff., 178ff., 188ff., 194ff.; R. Perla, ‘Del dritto romano giustiniano nelle province meridionali d’Italia prima delle assise normanne,’ Archivio storico per le province napolilane 10 (1885) 130ff.; A. Albertoni, Per una esposizione del diritto bizantino con riguardo all’ Italia (Imola 1927); Calasso, Medio evo 95ff. (mit weiterer Literatur). Neueste Zusammenfassung von R. Trifone, Diritto romano comune e diritti particolari nell’ Italia meridionale (Ius Romanum Medii Aevi V 2d; Mailand 1962).Google Scholar

121 Bejahend Calasso, Medio evo 102; vgl. andererseits E. Genzmer, ‘Die justinianische Kodifikation und die Glossatoren,’ Atti del Congresso internazionale di diritto romano, Bologna e Roma … 1933 : Bologna I (Pavia 1934) 348ff., bes. 354ff.Google Scholar

122 Basii. 60.41.1-64, ed. C. Guil. E. Heimbach, Basilicorum libri LX vol. V (Leipzig 1850) 775ff. Es handelt sich um Auszüge und Bearbeitungen von Dig. 48.10.1-33; Cod. 9.6.2, 4; Cod. 9.22.1-20, 22-24; Cod. 9.23.1-6. Zu den Basiliken vgl. Wenger, Quellen 702ff.; G. Ostrogorsky, Geschichte des byzantinischen Staates (3. Aufl. München 1963) 202ff.; Calasso, Medio evo 198f. Über die vorausgehende Entwicklung des byzantinischen Rechts vgl. Pan J. Zepos, ‘Die byzantinische Jurisprudenz zwischen Justinian und den Basiliken,’ Berichte zum XI. Internationalen Byzantinisten-Kongress München 1958 (München 1958) V 1 (eigene Paginierung), und die Korreferate von H.-J. Scheltema a.a.O. 35ff. u. J. de Malafosse 42ff. Dazu bes. F. Dölger, ‘Urkundenfälscher in Byzanz,’ Festschrift für E. E. Stengel (Münster-Köln 1952) 10ff.; wiederabgedruckt in dess. Byzantinische Diplomatik (Ettal 1956) 390ff. (danach zitiere ich im Folgenden).Google Scholar

123 Synopsis Basilicorum ex editione C. E. Zachariae a Lingenthal (Ius Graecoromanorum cura J. Zepi et P. Zepi V; Athen 1931) π 17. 1-7 (ed. S. 468f.); vgl. Wenger, Quellen 709. Dazu Dölger 391 Anm. 24.Google Scholar

124 Wenger, Quellen 711f.; Ostrogorsky 263.Google Scholar

125 Peira 14.3 u. 47.6; ed. Practica ex actis Eustathii Romani ex editione C. E. Zachariae a Lingenthal (Ius Graecoromanorum VI; Athen 1931) 44 u. 194. Dazu Dölger 391f. Über Späteres (Armenopulos) vgl. Albertoni (oben Anm. 120) 142.Google Scholar

126 So im Procheiron des Kaisers Basileios (zwischen 870 u. 879, vgl. Wenger, Quellen 700; Ostrogorsky 199) 39.14; ed. Leges imperatorum Isaurorum et Macedonum (Ius Graecoromanorum II; Athen 1931) 217. Diese Verfügung wurde etwas überarbeitet in dem nach 920 (ob noch im 10. oder im 11. Jh. ist strittig; vgl. Calasso, Medio evo 100) in Unteritalien entstandenen Prochiron legum (überliefert in Vat. graec. 845) 34.14 übernommen; ed. F Brandileone u. V. Puntoni, Prochiron legum (Fonti per la Storia d’Italia, Leggi sec. XII; Rom 1895) 237. Über Verstümmelungsstrafen im byzantinischen Recht vgl. K. E. Zachariä von Lingenthal, Geschichte des griechisch-römischen Rechts (3. Aufl. Berlin 1892) 331.Google Scholar

127 Calasso, Medio evo 99.Google Scholar

128 Die Assisen von Ariano sind in verschiedenen Fassungen überliefert in Vat. lat. 8782 und in Cass. nn. 868 e 341 inter., 869 ester. Editionen von F. Brandileone, Il diritto romano nelle leggi normanne e sveve nel regno di Sicilia (Turin 1884) und—übersichtlicher in Paralleldruck—von G. M. Monti, ‘Il testo e la storia esterna delle assise normanne,’ Studi in onore di Carlo Calisse I (Mailand 1939) 5ff. Den Liber Augustalis zitiere ich nach der Ausgabe von C. Carcani, Constitutiones regum regni utriusque Siciliae (Neapel 1786). Vgl. E. Caspar, Roger II. (1101–1154) und die Gründung der normannisch-sicilischen Monarchie (Innsbruck 1904) 239ff., bes. 265ff.Google Scholar

129 Vat. c. 20; Cass. c. 14 (ed. Brandileone 106 u. 124; Monti 33) = Liber August. 3.61 (ich gebe den Text des letzeren): ’Qui litteras regias aut mutat aut eas noto sigillo signat, capitali sententia feriatur.’Google Scholar

130 Vat. c. 23; Cass. c. 14 (ed. Brandileone 107 u. 125; Monti 35) = Liber August. 3.64: ’Qui falso instrumento nescius utitur, falsi crimine non tenetur.’Google Scholar

131 Nur im Vat. c. 25 (ed. Brandileone 107; Monti 36) = Liber August. 3.68: ‘Qualitas persone gravat et relevat penam falsi.’Google Scholar

132 Neben der in Anm. 128 zitierten Literatur und Trifone (oben Anm. 120) vgl. V. La Mantia, Storia della legislazione civile e criminale di Sicilia (Palermo 1866); A. Del Vecchio, La legislazione di Federico II imperatore (Turin 1874); F. Zechbauer, Das mittelalterliche Strafrecht Siziliens nach Friedrichs II. Constitutiones regni Siciliae und den sizilischen Stadtrechten (Berlin 1908); H. Niese, Die Gesetzgebung der normannischen Dynastie im Regnum Siciliae (Halle 1910); C. N. de Angelis, La legislazione normanno-sveva: Saggio storico-giuridico sulle fonti (Neapel 1940); G. de Vergottini, Studi sulla legislazione imperiale di Federico II in Italia: Le leggi del 1220 (Mailand 1952); F. Calasso, ’Rileggendo il “Liber Augustalis”,’ Atti del Convegno Internazionale di Studi Federiciane (10-18 dicembre 1950) (Palermo 1952) 461ff.; C. G. Mor, ‘Le “Assise” ruggeriane non accolte nel “Liber Augustalis”,’ Atti del Convegno Internazionale di Studi Ruggeriani (21-25 aprile 1954) I (Palermo 1955) 235ff.; Th. Buyken, Das römische Recht in den Konstitutionen von Melfi (Köln-Opladen 1960), deren Methode, durch blosse Wortanklänge Einfluss des römischen Recht festzustellen, die Probleme simplifiziert, vgl. W. Holtzmann, Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 41 (1961) 342. Zuletzt vgl. A. Marongiu, ‘La parte dell’ eredità normanna nello stato di Federico II,’ Annali della scuola speciale per archivisti e bibliotecari dell’ Università di Roma 1 (1961) 3ff.Google Scholar

133 So Brandileone, Diritto romano 41 (unter Verweis auf Cod. 9.22.22); Zechbauer 106; Buyken 28 (vgl. dazu jedoch die vorige Anm.). Vgl. auch Del Vecchio 162f.; de Angelis 52f.; La Mantia 176. Bezüglich Ass. Ar. c. 21 im Vat. (Falschmünzerei) vermutete Brandileone, ‘Il diritto greco-romano nell’ Italia meridionale sotto la dominazione normanna,’ Archivio giuridico 36 (1886) 283, Vermittlung des römischen Rechts ausser durch den Cod. Iust. auch durch byzantinische Kompilationen. Trifone 12 führt Ass. 21 auf Normen des römischen Rechts (ohne wörtliches Zitat) zurück.Google Scholar

134 So Niese 69f. Trifone 9ff. rechnet die drei Gesetze weder zu denen, die wörtlich auf das römische Recht zurückgehen, noch zu denen, die auf Grundsätzen des römischen Rechts beruhen. Letzteres ist sicher unzutreffend.Google Scholar

135 Vgl. oben Anm. 110. Byzantinischer Einfluss auf die Herausstellung der Fälschung von Königsurkunden liegt nicht vor, da das byzantinische Recht keinen bevorzugten Fälschungsschutz der Kaiserurkunden kannte, vgl. Dölger (oben Anm. 122) 391. Einmal kann diese Bestimmung auf den schon im fränkischen Recht (oben S. 307) herausgehobenen Sonderschutz der Königsurkunden zurückgehen, doch ist daneben Einfluss von Cod. 9.22.3 (auch in den Basiliken, vgl. Anm. 122) anzunehmen. Zur Auslegung dieser Stelle vgl. später etwa Vivianus (über ihn Savigny V 339f.; hier nach der unten Anm. 212 zitierten Ausgabe) s. V. maiorem: ‘Si aliquis utatur rescripto falso principis, magis puniendus est quam si uteretur falso instrumento privato …’Google Scholar

136 Vgl. oben S. 310. Bezüglich der Erfordernis von dolus ist in den Basiliken Dig. 48.10.22 = Basil. 60.41.22 (ed. Heimbach 786f.) rezipiert. Hinsichtlich des Unterschieds der Strafen (Deportation und Güterkonfiskation bei Freien, bei Sklaven die Todesstrafe) findet sich Dig. 48.10.1, 13 in Basil. 60.41.1 (ed. Heimbach 777); dieselbe Unterscheidung auch in der Synopsis Basilicorum (oben Anm. 123). Es soll nicht bestritten werden, dass etwa auch die lex Salica (im Gegensatz zur lex Ribvaria) den Vorsatz kennt, vgl. E. Mayer-Homberg, Die fränkischen Volksrechte im Mittelalter I (Weimar 1912) 55f. Doch liegt es hier sicher viel näher, wegen des allgemeinen Charakters der Gesetze an Einfluss des römischen Rechts zu denken.Google Scholar

137 Über ihn und seine Glosse vgl. B. Capasso, ‘Sulla storia esterna delle costituzioni di Federico II,’ Atti dell’Accademia Pontaniana 9 (Neapel 1871) 448ff. Das Proömium der Glosse ist ediert nach den beiden unten angeführten Handschriften und der äusserst seltenen (mir unzugänglichen) Editio princeps (Neapel 1475) von F. Calasso, I glossatori e la teoria della sovranità: Studio di diritto comune pubblico (3. Aufl. Mailand 1957) 179ff. Vgl. auch Calasso, Medio evo 549f. Ich gebe hier den Text nach Vat. Regin. lat. 1948 fol. 79 und Vat. lat. 1437 fol. 48v. Ad Const. 3.61 s.v. qui litteras regis: ‘Ut C. ad 1. Cor. de fal. 1. “Maiorem” (= Cod. 9.22.3) et 1. “ubi” ad fi. (= Cod. 9.22.22) et C. de diver. of. 1. fi. vel x (= Cod. 12.59.10), sed in aliis litteris falsitatis est minor pena, ut ff. ad 1. Cor. de fal. “Qui nomine”.’ (= Dig. 48.10.25). — s. v. sigillo: ’Ut ar. C. de diver. rescr. 1. “Sacri affatus” in fi.’ (= Cod. 1.23.6). (Offensichtliche Fehler der Hss. werden hier wie im Folgenden von mir emendiert, falsche Lesarten ohne Verweis nicht berücksichtigt).Google Scholar

138 Vgl. Palumbo, L., Andrea d’Isernia: Studio storico-giuridico (Neapel 1886); Capasso, Sulla storia esterna 453ff.Google Scholar

139 Ich zitiere die Lectura nach der Ausgabe von G. Sarayna, Constitutiones regni utriusque Siciliae glossis ordinariis commentariisque excellentiss. I.V.D. domini Andreae de Ysernia ac D. Bartholomaei Capuani atque nonnullorum cum veterum tum recentiorum I.C. lucubrationibus illustratae … (Venedig 1580). Ad Const. 3.61: ‘Et multis modis deprehenditur falsitas in litteris pape, ext. de cri. fal. c. “Licet” (= X 5.20.5). Et si iudex vel alius, ad quem huiusmodi littere portantur, rationabiliter habeat eos suspectos, potest eos incarcerare, 19 di.ca. “In memoriam” (= c. 3), et mittendi erunt ad principem, ut de falsitate puniantur, extra de rescr. c. 2 in fi.’ (= X 1.3.2).Google Scholar

140 ‘Qui ergo producit instrumentum et protestatur se nolle uti eo, si falsum appareat, non punitur, sed non per hoc presumetur falsum, nisi revocetur in dubium, C. de fide instr. 1. “Si adversarius”’ (= Cod. 4.21.3).Google Scholar

141 ‘Sic ff. eodem 1. I in fine (= Dig. 48.10.1, 13). Et hoc est generale, quia plus puniuntur in corpore servi quam liberi, ff. de incendio, ruina, naufragio 1. “Pedius” § penu. (= Dig. 47.9.4), et in civili ex qualitate personarum actio formatur et condemnatio moderatur, ff. de negotiis gestis 1. “Pomponius” 1. (sic) secunda (= Dig. 3.5.14), de actione et obligatione 1. fin. in fine.’ (= Dig. 44.7.61).Google Scholar

142 Nov. Const. 1.95 c. 3, ed. J.-L.-A. Huillard-Bréholles, Historia diplomatica Friderici secundi IV 1 (Paris 1854) 188: ‘De notariorum et iudicum manibus in conficiendis publicis documentis veritas intemerata procedat, in quibus, si falsitas fuerit vel corruptela probata, non mutilationis manus, ut olim, sed decapitationis supplicium ultimum temerarius patietur.’ Vgl. Zechbauer (oben Anm. 132) 106.Google Scholar

143 L. 57, ed. R. Trifone, La legislazione angioina (Neapel 1921) 76: ‘… falsatores sigilli nostri et aliorum predecessorum nostrorum regum regni Sicilie et aliorum legitimorum universalium dominorum et eos, qui literis nostris vel ipsorum dominorum quibuslibet clausis vel patentibus eodem falso sigillo impressis seu sigillatis utuntur, ultimo supplicio subiugentur, bona ipsorum omnia publicentur …’ Trifone, Diritto romano (oben Anm. 120) 24, verweist mit Bartholomäus von Capua und Petrus de Monteforte auf Cod. 1.23.6 u. Cod. 9.24.2. Dazu ist zu ergänzen Dig. 48.10.1, 13.Google Scholar

144 ‘ultimo supplicio subiugentur, bona ipsorum publicentur’: abhängig von Dig. 48.10.1, 13.Google Scholar

145 Geb. ca. 1220. Über ihn und seine Glossen vgl. Iuris interpretes saec. XIII curantibus scholaribus Leidensibus duce E. M. Meyers (Neapel 1924) 93ff. Ad Cod. 9.22.24 s.v. incumbat probatio fidei instrumenti: ‘Cum queritur, quis debet instrumentum probare, sic distingue: aut instrumentum apparet falsum vicio instrumenti — puta quia cancellatum —, et tunc ille, qui ducit, illud debet probare ut hic; alias ille, qui dicit falsum, illud probabit, ut supra de edendo 1. “Qui accusare” (= Cod. 2.1.4) et extra de falsis causis C.2.’ (= X 5.20.2).Google Scholar

146 Geb. 1248. Vgl. Iuris interpretes 181ff. Ad Cod. 6.22.8, 2 s.v. oculis spedata: ‘Nota hic arg., quod si in rescriptis inveniatur aliqua falsa gramatica vel aliquod falsum, quod non valet, per id quod transit per multas manus et multi oculi ipsum aspiciunt et debent aspicere, antequam traditur petenti et ideo non presumitur, quod ibi inveniatur falsum.’Google Scholar

147 Kantorowicz, H. U., ‘Leben und Schriften des Albertus Gandinus,’ ZRG rom. Abt. 44 (1924) 224ff., bes. 272ff. Ergänzungen in Bd. II 427ff. der in der folgenden Anm. zitierten Edition.Google Scholar

148 ed. H. Kantorowicz, U., Albertus Gandinus und das Strafrecht der Scholastik (2 Bde Berlin 1907–1926), hier II 320ff.Google Scholar

149 a.a.O. 320: ‘Est autem pena falsi et quasi < falsi > in libero homine deportatio et bonorum publicatio, in servo autem est eius pena ultimum supplicium …’+in+libero+homine+deportatio+et+bonorum+publicatio,+in+servo+autem+est+eius+pena+ultimum+supplicium+…’>Google Scholar

150 a.a.O. 321: ‘Sed hodie, quia non imponitur alicui dicta pena falsi de consuetudine et quia non utimur deportationibus, satis dici potest, quod pena falsi imponi debeat secundum formam statuti …’ Das trifft nicht allgemein zu, da, wie bemerkt, seit der 2. Hälfte des 13. Jh. Todesstrafe, Ächtung und Vermögenskonfiskation in einigen Statuten vorkommen; vgl. Kohler (oben Anm. 111) 535ff.Google Scholar

151 a.a.O. 321: ‘… et si de hoc non sit statutum, quod tunc imponatur consueta, quasi hoc arbitrio iudicantis sit relictum.’Google Scholar

152 Glasson, E., Histoire du droit et des institutions de la France VI (Paris 1895) 696. Die Verstümmelungsstrafe für einen Fälscher des königlichen Siegels wird in X 5.20.3 erwähnt. Seit dem 13. Jh. wird die Aburteilung von Fälschern der königlichen Münze zu den Reservatrechten der Krone gerechnet, vgl. A. Esmein, Histoire de la procédure criminelle en France et spécialement de la procédure inquisitoire depuis le XIIIe siècle jusqu’à nos jours (Paris 1882) 23. Allgemein: H. Mitteis, ‘Die germanischen Grundlagen des französischen Rechtes,’ ZRG germ. Abt. 63 (1943) 137ff.Google Scholar

153 le Foyer, J., Exposé du droit pénal normand au XIIIe siècle (Paris 1931) 234.Google Scholar

154 Glasson VI 692; Ch. Desmaze, Les pénalités anciennes: Supplices, prisons et grâce en France (Paris 1866) 35f.Google Scholar

155 Ein Beispiel aus der Zeit Philipps IV. (1290; Begnadigung eines zum Tode verurteilten Fälschers von Königsurkunden): Les Olim ou registres des arrêts, ed. Le Comte Beugnot (Collection de documents inédits sur l'histoire de France; Paris 1842) 319 § 26.Google Scholar

156 P.-F. Muyart de Vouglans, Institutes au droit criminel (Paris 1757) 621ff.; ders., Les loix criminelles de France dans leur ordre naturel (Paris 1780) 245ff. (systematisch nach dem römischen und kanonischen Recht); A. Morin, Dictionnaire du droit criminel (Paris 1842) 314ff.; A. Du Boys, Histoire du droit criminel de la France depuis le XVIe jusqu'au XIXe siècle. (L'histoire du droit criminel des peuples modernes VI; Paris 1874) 74, 90f.; Desmaze (oben Anm, 154) 99. Vgl. auch Lenz, Die Fälschungsverbrechen (oben Anm. 22) 13ff.; V. Oblet, ‘Faux (Crime de),’ DThC V 2108ff.Google Scholar

157 Vgl. Larraona, A. u. Tabera, A., ‘El derecho justinianeo en España,’ Atti del Congresso internazionale di diritto romano (Bologna e Roma XVII-XXVII aprile MCMXXXIII), Bologna II (Pavia 1935) bes. 116ff., 126ff.; E. Wohlhaupter, ‘Das germanische Element im altspanischen Recht und die Rezeption des römischen Rechtes in Spanien,’ ZRG rom. Abt. 66 (1948) 135ff.Google Scholar

158 Vgl. Minguijón, S., Historia del derecho español, Heft X: Derecho penal (Zaragoza 1926) 185f.; Beneyto Pérez, J., Instituciones de derecho histórico español III (Barcelona 1931) 235ff.; Riaza, R. u. García Gallo, A., Manual de historia del derecho español (Madrid 1934) 751 u.754; Wohlhaupter, E., ‘Das Privatrecht der Fueros de Aragón IV,’ ZRG germ. Abt. 64 (1944) 193.Google Scholar

159 Zum Folgenden bes. F. Pollock u. F. W. Maitland, The History of English Law before the Time of Edward I II (2. Aufl. Cambridge 1898) 504f. u. 540f.; Holdsworth, W. S., A History of English Law I (7th ed. revised and edited by Goodhart, A. L. and Hanbury, H. G.; London 1956) 457; II (3. Aufl. London 1923) 360; III (3. Aufl. London 1923) 366, 400, 457; vgl. auch Van Caenegem, R. C., Royal Writs in England from the Conquest to Glanvill: Studies in the Early History of Common Law (London 1959) 37 Anm. 3. Über Fälschungen von königlichen Urkunden und Siegeln zahlreiche Belege bei T. F. Tout, Chapters in the Administrative History of Medieval England (6 Bde. Manchester 1920–33), vgl. Index Bd. VI 259 s.v. ‘forgery.’ Ders., Mediaeval Forgers and Forgeries (Manchester 1920).Google Scholar

160 Pollock-Maitland II 540.Google Scholar

161 Über die neuzeitliche Fälschungsgesetzgebung in England vgl. die Überblicke bei Lenz, Die Fälschungsverbrechen (oben Anm. 22) 22ff.; Stokes, G. J., ‘Forgery,’ Encyclopaedia of Religion and Ethics 6.71 (mit weiterer Literatur).Google Scholar

162 Pollock-Maitland II 505 nehmen unter Hinweis auf Cod. 9.24.2 an, dass die Einreihung der genannten Fälschungen in das Verbrechen des Hochverrats auf Einfluss des römischen Rechts zurückgeht. So auch F. Liebermann, Die Gesetze der Angelsachsen II 1 (Halle 1906) 397 s.v. ‘Fälschung,’ zu Glanvill 14.7 (siehe gleich unten).Google Scholar

163 Pollock-Maitland II 505; Tout, Chapters II (Manchester 1920) 293f. Für die angelsächsische Zeit vgl. die Gesetze Knuts (1027–34) 8.1, ed. Liebermann, I (Halle 1903) 308f. Über Münzfälschung vgl. die Zusammenstellungen bei Liebermann II 1.592. Vgl. auch Wilda, Strafrecht (oben Anm. 105) 938f.Google Scholar

164 Über ihn vgl. F. W. Maitland, Dictionary of National Biography 7.1292ff.Google Scholar

165 Die Literatur über ihn ist stark angewachsen. Vgl. bes. H. Kantorowicz, Bractonian Problems (Glasgow 1941), hier S.14ff. eine ausführliche Biographie. Über den Einfluss der Legisten nach F. W. Maitland, Bracton and Azo (Seiden Society 1895), neuerdings: H. G. Richardson, ‘Azo, Drogheda and Bracton,’ English Historical Review 59 (1944) 22ff.; ders., ‘Tancred, Raymond and Bracton,’ ebenda 59 (1944) 376ff., ders., ‘Studies in Bracton,’ Traditio 6 (1948) 61ff.; Schulz, F., ‘Bracton on Kingship,’ ‘English Historical Review 60 (1945) 136ff.; ders., ‘Critical Studies on Bracton's Treatise,’ Law Quarterly Review 59 (1943) 172ff.; ders., ‘A New Approach to Bracton,’ Seminar 1 (1943) 41ff. Zu der neuen Arbeit von W. Fesefeldt, Englische Staatstheorie des 13. Jahrhunderts: Henry de Bracton und sein Werk (Göttingen 1962), vgl. die kritischen Bemerkungen von H. Peter, ZRG germ. Abt. 80 (1963) 478ff. — Während der Drucklegung erschien: H. G. Richardson, Bracton: The Problem of his Text (London 1965).Google Scholar

166 14.7, ed. G. Woodbine, E., Glanvill: De legibus et consuetudinibus regni Angliae (New Haven, Conn. 1932) 179.Google Scholar

167 a.a.O.: ‘… distinguendum est utrum fuerit carta regia an privata.’Google Scholar

168 a.a.O.: ‘Quia si carta regia, tunc is, qui super hoc convincitur, condemnandus est tamquam de crimine maiestatis.’Google Scholar

169 a.a.O.: ‘Si vero fuerit carta privata, tunc cum convicto mitius agendum, sicut in ceteris minoribus criminibus falsi, in quorum iudiciis consistit reorum condemnatio in membrorum solummodo amissione …’Google Scholar

170 ed. Woodbine, G. E., Bracton: De legibus et consuetudinibus Angliae II (New Haven, Conn. 1922) 337f.Google Scholar

171 Ausführlich R. His, Das Strafrecht des deutschen Mittelalters II (Weimar 1935) 283ff.; knapper ders., Geschichte des deutschen Strafrechts bis zur Karolina (München u. Berlin 1928) 165ff. Für Flandern vgl. R. C. Van Caenegem, Geschiedenis van het strafrecht in Viaanderen van de XIe tot de XIVe eeuw (Brüssel 1954) 132. Zahlreiche Beispiele für die Strafe des Handabhackens bei Fälschern: J. Grimm, Deutsche Rechtsaltertümer (4. Ausg. v. A. Heusler und R. Hübner; Leipzig 1922) 291ff. Über den Einfluss der italienischen Postglossatoren auf die Behandlung des Fälschungsverbrechens in der Bambergensis cc. 136-140 (ed. J. Kohler u. W. Scheel, Die Bambergische Halsgerichtsordnung [Halle 1902] 54ff.) vgl. E. Brunnenmeister, Die Quellen der Bambergensis: Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Strafrechts (Leipzig 1879) 283ff. In der Carolina, dem Gesetzbuch Karls V., handeln cc. 111-115 über das Fälschungsdelikt; ed. J. Kohler u. W. Scheel, Die peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karls V. (Constitutio criminalis Carolina) (Halle 1900) 59ff. Die spätere Entwicklung in Deutschland mit ausführlichen Nachweisen bei Lenz, Die Fälschungsverbrechen (oben Anm. 22) 3ff., 9ff.Google Scholar

172 His, Das Strafrecht II 284.Google Scholar

173 His, Das Strafrecht II 272f. Über Münzfälschungen 274ff.; ders., Geschichte des deutschen Strafrechts 166f.Google Scholar

174 Die Hss. sind verzeichnet bei E. E. Stengel, ‘Eine deutsche Urkundenlehre des dreizehnten Jahrhunderts: Ein Beitrag zur Geschichte der Reception des kanonischen Rechts,’ Neues Archiv 30 (1905) 664f.Google Scholar

175 Landrecht c.369, ed. F. L. A. Freiherr von Lassberg, Der Schwabenspiegel oder schwäbisches Land- und Lehen-Rechtbuch (Tübingen 1840) 157.Google Scholar

176 Zuerst gedruckt bei Lassberg hinter Landrecht c. 369 (S. 157ff.) nach einer Münchener Hs. (cod. germ. 553), dann unter Benutzung weiterer Münchener Handschriften von L. Rockinger, ‘Über drei mit einem Anhange zum Landrechte vermehrte Handschriften des sogenannten Schwabenspiegels auf der Staatsbibliothek zu München,’ Sb. Akad. München hist. Cl. 1867 II 321ff., und zuletzt auf breiter handschriftlicher Basis (mit der Dekretale lnnocenz’ III. im Spaltdruck) von Stengel a.a.O. 666ff.Google Scholar

177 Stengel 662. Gottfried von Trani hat von einer ausführlichen Erörterung der einzelnen Möglichkeiten der Fälschung von Urkunden abgesehen, um keine Anleitung für Fälscher zu gəben, vgl. unten S. 340.Google Scholar

178 Neben den Werken von Savigny und Conrat vgl. aus der umfangreichen Literatur: H. Fitting, Die Institutionenglosse des Gualcausus (Berlin 1891) 1ff.; J. Flach, Études critiques sur l'histoire du droit romain au moyen âge avec textes inédits (Paris 1890), der eine ununterbrochene Kontinuität leugnet; C. G. Mor, ‘Il Digesto nell'età preirneriana e la formazione della “Vulgata”,’ Per il XIII centenario della codificazione giustinianea (Pavia 1934) 557ff.; Wenger, Quellen 728ff.; Calasso, Medio evo 267ff.; P. Vinogradoff, Roman Law in Medieval Europe (2. Aufl. hg. v. F. de Zululeta; Oxford 1929); Ch. H. Haskins, The Renaissance of the Twelfth Century (Neudruck New York 1957 u. ö.) 193ff.; E. Genzmer ‘Die justinianische Kodifikation …’ (oben Anm. 121); W. Engelmann, Die Wiedergeburt der Rechtskultur in Italien durch die wissenschaftliche Lehre (Leipzig 1938), dazu E. Genzmer, ‘Kritische Studien zur Mediaevistik I,’ ZRG rom. Abt. 61 (1941) 276ff. So gut wie vollständig findet sich die Literatur zu dieser Frage im neuen Werk lus Romanum Medii Aevi pars I 1a-d (Mailand 1961).Google Scholar

179 ed. Mor, C. G., Lex Romana canonice compta: Testo di leggi romano-canoniche del sec. IX pubblicato sul ms. parigino Bibl. Nat. 12448 (Pavia 1927). Über die lex (neben der Einleitung von Mor, mit älterer Literatur, und Conrat, Geschichte der Quellen 205ff.) vgl. Calasso, Medio evo 319. Ohne neue Argumente für Herkunft aus Bobbio: A.G. Bergameschi, ‘La partecipazione del monastero di Bobbio all'attività di compilazione delle collezioni canoniche anteriori a Graziano,’ San Columbano e la sua opera in Italia (Bobbio 1953) bes. 119ff. Systematische Auswertung des Inhalts bei M. Conrat (Cohn), Die Lex Romana canonice compta: Römisches Recht im frühmittelalterlichen Italien (Amsterdam 1904), über Fälschungsdelikte 109f.Google Scholar

180 ed. S. 131f.: ‘Item lex Cornelia de falsis, quae etiam testamentaria vocatur, poenam inrogat ei, qui testamentum vel aliud instrumentum falsum scripserit, signaverit, recitaverit, subiecerit quive signum adulterinum fecerit, sculpserit, expresserit, sciens dolo multo. Eiusque legis poena in servos ultimum supplicium, quod et in lege de siccariis, in liberos vero deportatio.’Google Scholar

181 ed. S. 178.Google Scholar

182 ed. Alberti, A., La “Glossa Torinese” e le altre glosse del Ms 2 III. 13 della Biblioteca Nazionale di Torino (Turin 1933).Google Scholar

183 ed. Patetta, F., ‘Adnotationes codicum domini Iustiniani (Summa Perusina),’ Bullettino dell’Istituto di diritto romano 12 (1900) (vollständig).Google Scholar

184 ed. Fitting, H., Die Institutionenglosse des Gualcausus (Berlin 1891). Über die Glosse (neben der Einleitung von Fitting 29ff. und Savigny IV 364 u. 369) vgl. Ficker, Forschungen (oben Anm. 113) III 56ff.; Besta, Fonti (oben Anm. 91) I 1.326ff.; Conrat, Geschichte der Quellen 333ff.; Calasso, Medio evo 310f.Google Scholar

185 Nr. 194 (ed.S. 116) zu Inst. 4.18.7: ‘Querela falsi vivit annis XX sicut ceterorum fere criminum.’ Über die Verjährungsfrist der Strafklage wegen des Fälschungsverbrechens vgl. oben Anm. 45. Zum Problem der voraccursischen Glossen zu den Institutionen vgl. P. Torelli, ‘Glosse preaccursiane alle Istituzioni,’ Studi di storia e diritto in onore di Enrico Besta IV (Mailand 1939) 229ff.Google Scholar

186 Vgl. Pescatore, G., Die Glossen des Irnerius (Greifswald 1888) 98. Zu den Glossen bes. H. Kantorowicz, Studies in the Glossators of the Roman Law (Cambridge 1938) 33ff.Google Scholar

187 Besta, E., L'opera d’Irnerio II (Turin 1896) 228.Google Scholar

188 Besta a.a.O. 229.Google Scholar

189 ed. Böcking, E., Corpus legum sive Brachylogus iuris civilis (Berlin 1829).Google Scholar

190 Kantorowicz, H., ZRG rom. Abt. 47 (1927) 382ff.; ders., Studies in the Glossators 112.Google Scholar

191 lib. 4 tit. 32 (ed. S. 181): ‘… honestiores quidem personas deportatione et publicatione bonorum, humiliores autem in metallum aut furcae suspendium … (puniuntur).’Google Scholar

192 Ebenda: ‘… servi autem post commissum manumissi capite puniuntur.’ Einige Glossen dazu bei G. Salvioli, ’Die vatikanischen Glossen zum Brachylogus,’ ZRG rom. Abt. 4 (1883) 231f.Google Scholar

193 1.4 tit. 17 (ed. S. 155).Google Scholar

194 Beste Edition von G. Palmieri, Scripta anecdota glossatorum (2. Aufl. Bologna 1913) 49ff.; vorher auch H. Fitting, Summa Codicis des Irnerius (Berlin 1894). Nach Kantorowicz, Studies in the Glossators 35 u. 146ff., handelt es sich um ein Werk des Rogerius; zur ganzen Problematik auch Calasso, Medio evo 535. Hier ed. Palmieri 111f. zu Cod. 4. 22 (De fide instrumentorum).Google Scholar

195 ed. Palmieri a.a.O. 218f. (Ad legem Corneliam de falsis, mit Auszügen aus dem Cod. Iust.).Google Scholar

196 ed. Wahrmund, L., Quellen zur Geschichte des römisch-kanonischen Prozesses im Mittelalter IV I (Innsbruck 1925). Zur Verfasserfrage vgl. Kantorowicz, Studies in the Glossators 70ff.Google Scholar

197 ed. S. 3f.Google Scholar

198 Vgl. Seckel, E., Beiträge zur Geschichte beider Rechte im Mittelalter I (Tübingen 1898) 187ff., 284ff., 291 ff. u. ö.Google Scholar

199 ed. Conrat, M. (Cohn), Die Epitome “Exactis regibus” (Berlin 1884). Conrat S. ccc nahm Entstehung um 1125 im langobardischen Italien an. Dagegen Kantorowicz, Studies in the Glossators 29, 34, 225; Calasso, Medio evo 302f. Zum Fälschungsdelikt Epit. 4.13 (ed. S. 54) u. bes. Epit. 8.22 (ed. S. 109): ‘Lex Cornelia de falso penam irrogat his, qui falsum testamentum scripserunt aut signaverunt aut falsum testimonium dixerunt.’ Als Quellen führt Conrat Inst. 4.18.7; Dig. 48.10.3 an.Google Scholar

200 ed. Mor, C. G., Scritti giuridici preirneriani II (Orbis Romanus 10; Mailand 1938). Für Entstehung in der Provence H. Kantorowicz, ‘Les origines des “Exceptiones Petri”,’ Revue historique de droit français et étranger 4 16 (1937) 588ff.; ders., Studies in the Glossators 112, 117. Für italienische Flerkunft: N. Tamassia, ‘Le “Exceptiones Legum Romanorum” e il diritto longobardo,’ Atti Istituto Veneto 71.2 (1911–12) 417ff.; P. Vaccari, ‘Pavia e Bologna,’ Atti del Congresso internazionale (oben Anm. 157), Bologna I (Pavia 1934) 295ff., und Calasso, Medio evo 299. Von Früheren bes. Conrat, Geschichte der Quellen 516ff. Zum umstrittenen Verhältnis der Exceptiones legum Romanorum (oder Romanarum) zum Tübinger und Ashburnhamer Rechtsbuch vgl. Kantorowicz, Studies in the Glossators 117f., der im Tübinger Rechtsbuch nicht allein die Hauptquelle der Exceptiones, sondern ihre erste ungeordnete Redaktion sieht. Vf. ist nach ihm ein Advokat Petrus, wahrscheinlich aus Valence in der Provence. Das Ashburnhamer Rechtsbuch ist nach K. die von Petrus verfasste, vorbereitende Ausgabe der zweiten, endgültigen Edition desselben Verfassers, nämlich der Exceptiones (um oder bald nach 1110). K. nimmt Bolognesser Einfluss an.Google Scholar

201 ed. Mor, C. G. Scritti giuridici preirneriani I (Orbis Romanus 3; Mailand 1935) 89ff.Google Scholar

202 ed. Mor, C. G., ebenda 1ff.Google Scholar

203 Tübinger Rechtsbuch c. 35 (ed. S. 164f.) über die Einleitung eines Akkusationsverfahrens wegen falsum iudicium und falsum testimonium; entsprechend Exceptiones 3.7 (ed. S.139). — Ashburnhamer Rechtsbuch c. 36 (ed. S. 35): ‘De pena falsi’ (nach Dig. 48.10.32) und c.40 (ed. S. 37): ‘De falso creditore’ (nach Dig. 47.2.43 pr.), ebenso Exceptiones 3.33 (ed. S. 149).Google Scholar

204 Vgl. Ficker, J., Über die Usatici Barchinonae und deren Zusammenhang mit den Exceptiones legum Romanorum (Innsbruck 1886); auch in spanischer Übersetzung von J. Rovira Armengol, Sobre los Usatges de Barcelona y sus afinidades con las Exceptiones Petri (Barcelona 1925). Vgl. auch Larraona-Tabera, ‘El derecho justinianeo’ (oben Anm. 157) 121f.Google Scholar

205 ed. Gross, C., Incerti auctoris ordo judiciarius, pars summae legum et tractatus de praescriptione (Innsbruck 1870).Google Scholar

206 Vgl. Gross in der Einleitung S. 44.Google Scholar

207 1 4.10 (ed. S. 126). Hier finden sich bereits interessante Ausführungen über Rasuren u. ä.: ‘Similiter si aliqua instrumenta prima fronte dicantur esse viciosa, puta, si cancellata vel inleta vel adpunctata. Cancellata dicuntur scripta, que interducta sunt lineis duabus in modum X superductis. Inleta, que habent deletionem aliquam. Si vero probari potest, quod hoc factum sit in continenti, non per intervalla, bene faciet tale instrumentum.’Google Scholar

208 1 4.11 (ed. S. 126) Beweisfälligkeit desjenigen, der in einem Prozess eine Urkunde als falsch bezeichnet. — 14.12 (ed. S. 126f.) über den Urkundenbeweis durch Schriftvergleich: ‘Et sciendum est, quia reus quando non vult credere instrumento, producendi sunt testes, quorum dicta continentur in scriptis illis et omnes vel aliqui iurare debent, et sic fides fit iudici. Quodsi nullus testium supersit, iudex debet per similem scripturam temptare probationem …’Google Scholar

209 ed. Zanetti, G., Questiones de iuris subtilitatibus (Florenz 1958). Vgl. Kantorowicz, Studies in the Glossators 181ff.; Calasso, Medio evo 370 u. 537f. In c. 28 (ed. S. 92f.) wird unter dem Titel ‘De fide instrumentorum’ über gefälschte öffentliche Instrumente gehandelt; über die Quellen vgl. ed. S. 126.Google Scholar

210 ed. Genzmer, E., ‘Summula de testibus ab Alberico de Porta Ravennate composita,’ Studi Besta I (Mailand 1939) 479ff. Hier in c. 27 (ed. S. 503) über falsche Zeugenaussagen (nach Dig. 22.5.16).Google Scholar

211 Savigny V 1ff.; P. Koschaker, Europa und das römische Recht (2. Aufl. München u. Berlin 1953) 82ff. (Lit.). Ich benutze die Summa Codicis in der Ausgabe s. 1.1533 und den Apparat: Azonis ad singulas leges XII librorum codicis Iustiniani commentarius et magnus apparatus (Paris 1577). Einzelnes (Fälschung von Gewichten u. ä.) auch in den Distinktionen, ed. E. Seckel, ‘Distinctiones glossatorum,’ Festschrift der Berliner Juristischen Fakultät für Ferdinand von Martitz (Berlin 1911) 411.Google Scholar

212 Savigny V 262ff.; Calasso, Medio evo 543ff.; Koschaker 86 (jeweils Lit.). Ich benutze die vierbändige Ausgabe des Digestum vetus, Infortiatum, Digestum novum, Codex (Venedig 1574–75), die neben der Glosse des Accursius zugleich die Casus des Vivianus und andere Glossen enthält. Über die noch in den Anfängen stehende textkritische Erforschung vgl. P. Torelli, ‘Per l'edizione critica della glossa accursiana alle Istituzioni,’ Rivista storica del diritto italiano 7 (1934).Google Scholar

213 Die Doktrin der Postglossatoren haben bereits Heinemann und Dahm (oben Anm. 111) gut erforscht; die frühen Legisten halten sich eng an das römische Recht, das erst in der Auseinandersetzung mit dem kanonischen Recht besondere Bedeutung gewinnt, wovon im Folgenden gehandelt wird. Nicht mehr als ein erster Überblick bei M. Finzi, Il diritto della chiesa ed i reati di falso (Mailand 1910). Da die starke gegenseitige Abhängigkeit der Dekretisten und Dekretalisten erst in den in Vorbereitung befindlichen kritischen Ausgaben endgültig geklärt werden kann, sollen meine Belege nur eine repräsentative Auswahl — soweit meine Handschriftenkenntnisse reichen — der wichtigen Kanonisten bieten; die Zuschreibung einer Lehre an einen bestimmten Kanonisten bedeutet also nicht, dass diese nur oder zum ersten Male von dem Betreffenden vertreten wurde. Bedeutendere Schulunterschiede konnte ich bei der Erörterung des Fälschungsdelikts nicht feststellen. Die Rezeption des römischen Fälschungsrechts im spätmittelalterlichen weltlichen Recht ist nur durch regionale Einzeluntersuchungen zu klären; für Italien vgl. Dahm 501ff.Google Scholar

214 Azo, Summa 9 ad l. Cor. de fal. n. 1: ‘Est autem falsum immutatio veritatis …’ — Dieselbe Definition fast wörtlich bei den Kanonisten: Bernhardus Papiensis, Summa decretalium (nach 1190; ed. E. Laspeyres, Regensburg 1860) ad I Comp. 5.16 (über Bernhard vgl. A. M. Stickler, ‘Bernhard von Pavia,’ LThK2 2:247); Gottfried von Trani, Summa in titulos decretalium 1241-43; ed. Venedig 1564) 5 de crimine falsi n. 1 (zu Gottfried vgl. neben J. F. von Schulte, Die Geschichte der Quellen und der Literatur des Canonischen Rechts II [Stuttgart 1877] 88ff. bes. den Exkurs von S. Kuttner, ‘Der Kardinalat des Gottfried von Trani,’ Studia et documenta historiae et iuris 6 [1940] 124ff.; P. Herde, Beiträge zum päpstlichen Kanzlei- und Urkundenwesen im dreizehnten Jahrhundert [Münchener Historische Studien, Abt. Geschichtl. Hilfswissenschaften I; Kallmünz 1961] 17f.) Hostiensis, Summa aurea (ca. 1253; ed. Lyon 1517) 5 de crimine falsi praef. (zu Hostiensis Schulte II 115; Ch. Lefebvre in DDC 5.1215f.). Später bei Albertus Gandinus, Tractatus de maleficiis (nach 1286) § De falsariis et falsitatibus (ed. Kantorowicz, oben Anm. 148, II 320); weitere Kommentatoren bei Dahm 502 Anm. 4, dazu die im 14. Jh. wohl in Polen entstandene Summa legum 3. 37, ed. A. Gál, Die Summa legum brevis, levis et utilis des sogenannten Doctor Raymundus von Wiener-Neustadt (Weimar 1926) 591ff. Über die Lesarten ‘imitatio’ und ‘immutatio’ vgl. Heinemann 9ff. Dieselbe Definition scheint mir auch bei Dante Inf. XXIX, XXX zu Grunde zu liegen; anders Finzi (oben Anm. 13a) 222, der glaubt, dass Dante auf eine volkstümliche Definition zurückgreift.Google Scholar

215 Dasselbe gilt von den Legisten, besonders des 14. Jh., die sich auf die Fälle beschränken, die in der Gerichtspraxis vor allem der Kommunen vorkamen, vgl. Dahm 503ff.Google Scholar

216 Für D. 50 c. 7 vgl. oben Anm. 56. Weitere Stellen im Dekret: C. 3 q. 9 c. 16; C. 5 q. 6 c. 7; C. 12 q. 2 c. 33, die bei der Erörterung des Fälschungsdelikts durch die Dekretisten jedoch keine wesentliche Rolle spielen.Google Scholar

217 Vgl. die Angaben bei Friedberg zu D. 19 c. 3 Anm. 57. Es sind Burchard von Worms, Ivo von Chartres und die Collectio trium partium. Google Scholar

218 Friedberg zu D. 50 c. 7 Anm. 56. Es handelt sich um die Collectio trium partium. Google Scholar

219 Vgl. Huguccio, Summa (ca. 1188–1190) ad D. 19 c. 3 s.v. falsam epistolam (Text nach Vat. lat. 2491 fol. 23v; Arch. S. Pietro C 114 fol. 22; Vat. Borgh. 272 fol. 11): ‘… Item falsa dicitur, quia non fuit facta in cancellarla, vel si fuit ibi facta, non fuit facta de conscientia pape vel principis vel alterius prelati, cuius dicitur esse.’ Über Huguccio vgl. den neuesten Forschungsstand bei A. M. Stickler, ‘Uguccio de Pise,’ DDC 7.1356ff. Beiläufig sei erwähnt, dass hier und unten Anm. 237 weitere frühe Belege für das Wort cancellarla als Bezeichnung einer festen Behörde der päpstlichen Kurie vorliegen, vgl. Herde, Beiträge 41. — Vorjohanneische Glossen im Vat. Ross. 595 vom Anfang des 13. Jh. ad D. 19 c. 3 s.v. falsam (fol. 27v): ‘Duplex est rescripti falsitas: ex impetrato vel impetrante. Ex impetrato dicitur falsum, quod conscientia eius, cuius dicitur esse, non processit …’ Vgl. S. Kuttner, Repertorium der Kanonistik (1140–1234) (Studi e Testi 71; Città del Vaticano 1937) 57f.Google Scholar

220 JL 15208 (1181–85) = II Comp. 1.2.4 = X 1.3.10.Google Scholar

221 a.a.O.: ‘Tales itaque litteras a cancellarla nostra non credimus prodiisse, vel, si forte prodierint, conscientiam nostram, que diversis occupationibus impedita singulis examinandis non sufficit, effugerunt.’ Vgl. Herde, Beiträge 55; die dort getroffene Unterscheidung kann jetzt an Hand der Dekretisten noch verfeinert werden.Google Scholar

222 Potthast 62; Druck bei Migne, PL 214.53f. n. 61.Google Scholar

223 X 5.20.5.Google Scholar

224 Vgl. die anglo-normannische Summa ‘Omnis qui iuste iudicat’ (Lipsiensis) (französische Schule um 1186) ad D. 19 c. 3 (nach Rouen, Bibl. municipale 743 fol. 6v): ‘… false littere dupliciter dicuntur vel falsam bullam habentes vel falsa suggestione impetrate. In primo casu debet falsarius deponi et detrudi (Hs.: retrudi) in monasterium, ut D. L “Si episcopus” (c. 7) … In secundo casu cavebit impetrans, ut xxv q. π “Etsi legibus” (= Dict. Grat. post C. 25 q. 2 c. 16). Ceteris hic modus puniendi, ut unus plus debito puniatur, ut ceteri metum habeant …’ Dazu Kuttner, Repertorium 196ff. — Huguccio, Summa ad D. 19 c. 3 s. V. falsam epistolam (Hss. wie oben Anm. 219): ‘Falsa epistola dicitur multis modis, scilicet per precum mendacium impetrata, quo casu impetrator debet carere impetratis et etiam subiacere severitati iudicantis, ut xxv q. II “Dicenti etc.” (c. 16), “Etsi legibus’” (= Dict. Grat. post C. 25 q. 2 c. 16, § 3). — Summa ‘Tractaturus magister’ (ca. 1180–1190) ad D. 19 c. 3 s.v. falsam (nach Paris, Bibl. nat. 15994 fol. 6): ‘… aliud est obtinere cartam a domino papa per surreptionem narrando falsum vel tacendo verum … aliud optentam ab eo falsare apponendo vel subtrahendo vel mutando … aliud dicere eius esse, que non est eius …; unde varii casus varias inducunt penas …’ Vgl. Kuttner, Repertorium 184ff. — DekretapparatEcce vicit leo’ (ca. 1202–1210, französische Schule) ad D. 19 c. 3 s.v. ab apostolica sede debet (nach St. Florian XI 605 fol. 7v): ‘Hic nota, quod III modis dicitur falsa epistola: quando propter veritatis suppressionem (Hs.: impressionem) vel falsi suggestionem …’ Vgl. Kuttner, Repertorium 59ff. — Vorjohanneische Glosse in München, Staatsbibliothek lat. 27337 ad D. 19 c. 3 (fol. 8v) über Siegelfälschungen und falsche Angaben: ‘… quod est triplex, in iuris narratione et falsi amixtione et veri suppressione.’ Vgl. A. M. Stickler, ‘Decretistica Germanica adaucta,’ Traditio 12 (1956) 596f. — Dekretapparat ‘Ius naturale’ des Alanus Anglicus in der 2. Redaktion (ca. 1202) ad D. 19 c. 3 s.v. falsam (nach Paris, Bibl. Mazarine 1318 fol. 15): ‘Duplex est rescripti falsitas: ex impetrato et impetrante. Ex impetrato falsum dicitur rescriptum, quia ex conscientia eius, cuius dicitur esse, non processit vel in quo preter conscientiam eius aliquid est subtractum vel additum vel mutatum …’ Zum Apparat vgl. A. M. Stickler, ‘Alanus Anglicus als Verteidiger des monarchischen Papsttums,’ Salesianum 21 (1950) bes. 348f. u. 373. — Glossa Palatina (nach Stickler LThK2 6. 832 von Laurentius Hispanus um 1214 verfasst; die ausführliche Begründung soll im noch nicht erschienenen Bd. 9 der Studia Gratiana folgen) ad D. 19 c. 3 s.v. falsam (Vat. Pal. lat. 658 fol. 4v): ‘Epistola dicitur falsa multis modis …, quia per precum mendacia est obtenta, xxv q. II “Etsi legibus”’ (wie oben).Google Scholar

225 Vgl. vorige Anm.; dazu der Dekretapparat ‘De iure canonico tractaturus’ (ca. 1185, französische Schule) ad D. 50 c. 7 (nach Laon 371bis fol. 95v): ‘… tripliciter carta falsa dicitur, vel propter sigillum adulterinum appositum vel propter surrepticium vel ob mendacium oppositum …’ Dazu Kuttner, Repertorium 198f. — Glossa Palatina ad D. 19 c. 3 s.v. falsam (Vat. Pal. lat. 658 fol. 4v): ‘Potest etiam accusari de falso, qui veritatem suppressit, ff. ad 1. Cor. de fal. “Si quis obrepserit” (= Dig. 48.10.22), ar. extra de rescriptis “Ad aures” (= I Comp. 1.2.6)’. — Glossa ordinaria des Bartholomeus Brixiensis (um 1245) ad D. 19 c. 3 s.v. falsam (nach Vat. lat. 2491 fol. 23v u. Arch. S. Pietro A 24 mit dem Laurentiustyp, vgl. Kuttner, Repertorium 117, fol. 17v): ‘Dicitur carta falsa ex dicto vel tacito …’ Zu Vat. lat. 2491 vgl. Kuttner, ‘Eine Dekretsumme des Johannes Teutonicus (Cod. Vat. Pal. lat. 658),’ ZRG kan. Abt. 21 (1932) 189. — Einen eindeutigen Fall hat Innocenz III. (X 1.3.22) behandelt: hier hatte der Impetrant eines Reskripts eine wichtige Tatsache verschwiegen, und deshalb bezeichnet der Papst den Brief als ‘fuisse per subreptionem obtentas’ und als ungültig. Ausführlich über erschlichene päpstliche Reskripte handelt Marinus von Eboli, Super revocatoriis (ca. 1245–1251) § 19, ed. P. Herde, Marinus von Eboli “Super revocatoriis” und “De confirmationibus”: Zwei Abhandlungen des Vizekanzlers Innocenz’ IV. über das päpstliche Urkundenwesen (Tübingen 1964) 109ff., dazu 72ff. (auch in Quellen u. Forschungen aus ital. Arch. und Bibl. 42/43 [1962/63] 223ff. bzw. 186ff.).Google Scholar

226 Vgl. oben S. 299. Azo, Summa (vgl. oben Anm. 211) ad Cod. 1.22.2 s.v. mandatorum:’ ‘Id est exceptioni mandatorum. Excipit enim contra rescriptum adversarius, cum dicit falso per mendacium fuisse impetratum …’ (Es folgen zahlreiche Beispiele).Google Scholar

227 Darüber ausführlich Marinus von Eboli (oben Anm. 225).Google Scholar

228 Zahlreiche Beispiel bei Marinus von Eboli, De confirmationibus (ebenfalls 1245–1251) § 1ff., ed. Herde 116ff. (bzw. 230ff.) und die Erläuterungen 74ff. (188ff.).Google Scholar

229 Vgl. die SummaTractaturus magister,’ Alanus Anglicus und die vorjohanneische Glosse Anm. 224.Google Scholar

230 So der Apparat ‘De iure canonico tractaturus’ (oben Anm. 225), die Summa ‘Omnis qui iuste iudicat’ (Anm. 224); Huguccio, Summa ad D. 19 c. 3 s.v. falsam epistolam (nach Vat. lat. 2491 fol. 23v, Arch. S. Pietro C 114 fol. 22, Vat. Borgh. 272 fol. 11): ‘… Item dicitur falsa, cum in epistola domini pape vel alterius prelati aliquid est additum a falsatore vel subtractum vel vitiatum sive in bulla sive in carta sive in sigillo sive in filo sive in litteris …’. — Apparat ‘Ecce vicit leo’ ad D. 19 c. 3 s.v. ab apostolica sede debet (St. Florian XI 605 fol. 7v): ‘… Item dicitur falsa epistola propter rasuram, que, si sit in loco suspecto, ubi scilicet ius consistit negotii, non valet epistola, si autem in loco non suspecto, ubi scilicet narratur factum et non dicatur ius, possit valere … (vgl. dazu unten). Tertio modo dicitur falsa epistola, quando filum est ruptum, quo bulla dependet … Quarto modo dicitur falsa epistola, quando falsa est bulla et adulterina ut hic, et talis falsarius debet deponi …’ — Glossa Palatina ad D. 19 c. 3 s.v. falsam (Vat. Pal. lat. 658 fol. 4v): ‘Epistola dicitur falsa … scripto, quia aliquid abrasum (Hs. abrasit) et aliquid est additimi vel inmutatum vel subtractum a falsatore sive in bulla sive in filo sive in litteris …’Google Scholar

231 Bresslau, Urkundenlehre I 655ff. Die in diesem Zusammenhang wichtige Dekretale Alexanders III. (I Comp. 2.15.2 = X 2.22.2; zur Überlieferung vgl. auch W. Deeters, Die Bambergensisgruppe der Dekretalensammlungen des 12. Jahrhunderts [Diss. Bonn 1956] 192f.) spricht einem öffentlichen Instrument bzw. einer Urkunde mit authentischem Siegel volle Beweiskraft zu, doch führte auch Alexander III. noch in erster Linie den Zeugenbeweis an und erliess seine Verfügung nur für den Fall, dass die Zeugen verstorben waren.Google Scholar

232 Vgl. den Apparat ‘De iure canonico tractaturus’ ad D. 19 c. 3 s.v. falsam (Laon 371 bis fol. 87v): ‘… Prima convinci potest per bullarum comparationem …; secunda non nisi per autenticum …; tertia per testes convincitur.’ — Huguccio, Summa (wie Anm. 230): ‘Sed qualiter potest convinci falsarius? Per testes, per sigillum dissimile, per litteras dissimiles, per modum scribendi et per multas alias presumptiones.’— Glossa Palatina (wie Anm. 230): ‘Convincitur autem falsarius per testes … vel per sigillum dissimile, per modum scribendi, per multas presumptiones.’Google Scholar

233 Vgl. unten S. 336.Google Scholar

234 So (bereits unter dem Einfluss der Diskussion, die sich an die einschlägigen Dekretalen anschloss) Alanus Anglicus in seinem Dekretapparat ad D. 19 c. 3 s.v. falsam (Paris, Bibl. Mazarine 1318 fol. 15): ‘Si quis tamen per alium deceptus falso rescripto [utitur], si suam innocentiam probat et eum, a quo accepit, exibet, se liberat, C. ad 1. Cor. de fal. “Maiorem” (= Cod. 9.22.3), extra “Ad falsariorum” (= III Comp. 5.11.4) contra ar.’ — Vorjohanneische Glosse in Vat. Ross. 595 ad D. 19 c. 3 s.v. falsam (fol. 27v): ‘Si quis tamen per alium deceptus falso rescripto sit usus, si suam innocentiam probat et eum, a quo accepit, exhibet, se liberat, ar. C. ad 1. Cor. de fal. “Maiorem” (= Cod. 9.22.3). — Glossa Palatina (wie Anm. 230): ‘Sed quid, si ille, [qui] utitur falso instrumento, velit se purgare, quod ignoravit? Est audiendus, si se purget et deceptorem exhibeat, C. ad 1. Cor. de fal. 1. “Maiorem” (= Cod. 9.22.3), ff. t. e. “Divus” (= Dig. 48.10.31); contra extra III e. t. “Ad falsariorum” (= III Comp. 5.11.4), sed ibi, cum ignorantia est supina vel cum non exhibet deceptorem …’Google Scholar

235 Hierzu grundlegend S. Kuttner, Kanonistische Schuldlehre von Gratian bis auf die Dekretalen Gregors IX. (Studi e Testi 64; Città del Vaticano 1935) 65ff. 133ff. Über falsum S. 75.Google Scholar

236 Vgl. Accursius ad Cod. 9.22.3 (4) s.v. se liberal: ‘Ab accusatione, vel id est, non incidit in penam …’ Genau so die Postglossatoren, vgl. Dahm, Strafrecht Italiens (oben Anm. 111) 505.Google Scholar

237 Summa ad D. 50 c. 7 s.v. aut cartam falsaverit (Hss. oben Anm. 219, fehlt in Vat. lat. 2491): Empfiehlt, den Papst zu konsultieren ‘quia eius relatione melius quam alio modo certum haberi potest, utrum veram vel falsam attulit epistolam et utrum exivit de cancellarla vel non …’Google Scholar

238 Ad D. 19 c. 3 s.v. in carcerem (Vat. Pal. lat 658 fol. 4v): ‘Cum non potest dare fideiussorem, ar. C. de ap. “Minime” (= Cod. 7.62.12); sed et quando propter sceleris magnitudinem non committitur quis fideiussoribus, ff. decusto. exhi. 1.I et 1. “Divus Pius’” (= Dig. 48.3.1 u. 3).Google Scholar

239 Etwa die vorjohanneische Glosse in Antwerpen M 13 (vgl. Kuttner, Repertorium 13f.: Ende 12./ Anfang 13. Jh.) ad D. 19 c. 3 s.v. in carcerem (fol. 9).Google Scholar

240 Lectura super decreto (2. Hälfte des 13. Jh., vgl. Kuttner, Repertorium 39 Anm. 1) ad D. 19 c. 3 s.v. si vero (Lüttich, Bibl. de l’Université Cod. 15 C fol. 11): ‘Dicitur, quod, si aliquis presbiter vel diaconus redarguatur ab apostolica sede falsam epistolam detulisse, licentia sit episcopo ipsum in carcere vel alia custodia detinere, donec consulat papam per litteras vel legatos, quid super hoc voluerit diffinire, ut ille corrigatur et modus ceteris imponatur.’Google Scholar

241 So die Glossa Palatina, vgl. Anm. 238. — Apparat ‘Ecce vicit leo’ ad D. 19 c. 3 s.v. detrudat custodiam (St. Florian XI 605 fol. 8): ‘Hoc intellige, cum non potest dare fideiussores; si potest, non est ponendus in vinculis …’ — Summa ‘Animal et substantia’ (1206–1210, vgl. Kuttner, Repertorium 206f.) ad D. 19 c. 3 s.v. detrudat custodiam (Lüttich, Bibl. de l’Université Cod. 127 E fol. 12v): ‘Nisi ille habeat fideiussorem, C. de appellationibus “Super hiis”’ (sic, em. wohl “Minime” = Cod. 7.62.12).Google Scholar

242 Vorjohanneische Glosse in Vat. Ross. 595 ad D. 19 c. 3 s.v. decernere (fol. 27v): ‘Tales, si clerici sunt, deponantur et in monasterio perpetuo detrudantur, D. L “Si episcopus” (= c. 7) …’ Allerdings wird auch hier, wie der Zusammenhang ergibt, vorher eine Konsultation des Papstes vorausgesetzt.Google Scholar

243 Vorjohanneische Glosse in München lat. 27337 ad p. 19 c. 3 (fol. 8v): ‘Pena debet esse primo depositio, si simplicis episcopi litteras falsavit, ut D. L “Si quis presbiter” (sic) (= c. 7) …, si pape, faciendum est ut hic.’ — Apparat ‘De iure canonico tractaturus’ ad D. 50 c. 7 s.v. si quis presbiter (sic) (Laon 371 bis fol. 95v): ‘Si sic falsaverit litteras episcopi vel cuiuslibet alterius, episcopus loci eum statim depositum in monasterium detrudet, ut hic; si pape, carceri mancipabitur, quousque responsum pape auditum fuerit, ut supra di. XIX “In memoriam”’ (c. 3). — Summa ‘Animal et substantia’ ad D. 50 c. 7 s.v. detrudatur (Lüttich, Bibl. de l’Université Cod. 127 E fol. 40: ‘Illud intelligitur, quando aliquis falsat cartam pape, et talis ipso iure excommunicatus et debet mitti ad dominum papam, extra de falsariis “Ad falsariorum” (= III Comp. 5.11.4). Hoc autem capitulum, quando aliquis falsat cartam alicuius episcopi.’Google Scholar

244 Apparat ‘Ius naturale’ ad D. 50 c. 7 s.v. falsaverit (Paris, Bibl. Mazarine 1318 fol. 52): ‘Cum quis litteras pape falsaverit, super pena falsarii papa consulendus est, ut s. XIX d. “In memoriam” (c. 3), extra de crimine falsi c. ult. (= I Comp. 5.16.3). Sed qui alterius episcopi litteras falsavit, ab episcopo, qui eum in falso deprehenderit, puniri potest, ut hic innuitur, non tamen expresse dicitur, vel, si placet, cum de falsitate dubitatur, ad ilium, cuius litteras falsasse dicitur, questio referenda est sive fuerit papa sive alius, ut in premisso capitulo. Ubi vero constat de falso, ab eo, qui eum deprehenderit, puniri potest, sive litteras pape falsaverit sive alterius.’Google Scholar

245 So Alanus Anglicus, vorige Anm. am Schluss. — Benencasa Aretinus in seinen Casus zum Dekret (vor 1206, vgl. Kuttner, Repertorium 228ff.) ad D. 19 c. 3 (Rom, Bibl. Casanatense 1910 fol. 113v): ‘… quando dubitatur de falso, debet poni (sc. in carcerem) donec papa consulatur ut hic; quando vero constat de falso, deponitur ut ibi’ (= D. 50 c. 7). — Johannes Teutonicus, Glossa ordinaria zum Dekret (kurz nach 1215, vgl. Kuttner, Repertorium 93ff.) ad D. 19 c. 3 s.v. in carcerem (Vat. lat. 1367 fol. 12, Vat. Pal. lat. 624 fol. 13): ‘Sicertum est eum esse falsatorem, deponitur, L. di. “Si episcopus” (c. 7), extra de crimine falsi “Ad falsariorum” (III Comp. 5.11.4); sed ubi dubium est, fit quod hic dicitur.’ Bartholomeus Brixiensis ad D. 19 c. 3 s.v. in carcerem (Hss. wie oben Anm. 225) hat Johannes Teutonicus wörtlich ausgeschrieben.Google Scholar

246 Vat. Ross. 595 ad D. 19 c. 3 s.v. decernere (anschliessend an die Anm. 242 zitierte Stelle): ‘… layci vero deportantur et eorum bona publicentur, servi ultimo supplicio puniantur, ff. ad 1. Cor. de fal. 1. I §ult.’ (= Dig. 48.10.1.13). — Vorjohanneische Glosse in Vat. lat. 1367 fol. 12 (dazu Kuttner, Repertorium 53) ad D. 19 c. 3 s.v. Romana lex: ‘Si liber est falsarius, secundum leges deportatur, si servus, ultimo supplicio afficitur, ut ff. ad 1. Cor. de fal. 1. I § ult.’ (= Dig. 48.10.1.13).Google Scholar

247 Entstanden ca. 1171, vgl. Kuttner, Repertorium 143ff., u. ders., ‘Bernardus Compostellanus antiquus: A Study in the Glossators of the Canon Law,’ Traditio 1 (1943) 281 Anm. 11. Ad D. 19 c. 3 (Vat Borgh. 71 fol. 13v): ‘… certa tamen instituta pena est pro crimine falsi deportatio …’Google Scholar

248 Apparat ‘Ordinaturus magister’ (1180–1190) ad D. 19 c. 3 s.v. lex Romana (nach Bernkastel-Kues 223 fol. 10v; über diese Handschrift vgl. A. M. Stickler, ’Decretistica Germanica adaucta,’ Traditio 12 [1956] 596, und R. Weigand, Die bedingte Eheschliessung im kanonischen Recht I [München 1963] 229ff.): ‘Est autem pena, ut, si clericus, deponatur et post depositionem detrudatur, si vero laicus est et liber, deportatur, si servus, decapitetur …’ — Summa ‘Animal et substantia’ ad D. 19 c. 3 s. v. custodiam (Lüttich, Bibliothèque de l’Université Cod. 127E fol. 12v): ‘… Pena falsariorum secundum canones est depositio et in monasterium remissio, extra de crimine falsi “Ad hec” (= I Comp. 5.16.3). Secundum leges debet decapitari, si servus est; si liber est, deportandus …’ — Apparat ‘Ecce vicit leo’ ad D. 19 c. 3 s.v. statuat (St. Florian XI 605 fol. 8): ‘Pena eorum …: secundum leges, si servus fuerit, decapitetur, si liber, deportatur et omnibus bonis suis privatur, ut ff. ad legem Cor. de falsis 1. I § Pena’ (= Dig. 48.10.1.13).Google Scholar

249 Summa ad D. 50 c. 7 s.v. aut cartam falsaverit (Hss. oben Anm. 219, fehlt Vat. lat. 2491). Huguccio deutet den Begriff capitale crimen um: ‘id est, per quod quis est dignus amittere caput, id est dignitatem et officium in ecclesia …’Google Scholar

250 Dekretsumme (ca. 1160; ed. J. F. von Schulte, Die Summa des Stephanus Tornacensis über das Decretum Gratiani [Giessen 1891]; zur Datierung Kuttner, Repertorium 135) ad D. 50 c. 7 s.v. aut cartam (ed. S. 69): ‘Quia falsi pena non est capitis amissio sed deportatio.’ Wörtlich übernommen von Johannes Faventinus loc. cit. (Vat. Borgh. 71 fol. 39v).Google Scholar

251 Ad D. 50 c. 7 s.v. detrudatur (Rouen, Bibl. municipale 743 fol. 23): ‘Bene dicit hoc debere fieri, quia falsi pena non capitis amissio sed deportatio, in cuius locum successit hodie intrusio in monasterium.’Google Scholar

252 Oben S. 300.Google Scholar

253 X 5.20.1. Dazu vgl. Fuhrmann (oben Anm. 3) 587ff. Von den Kirchenvätern hat sich Cassian mit falsum im engeren, strafrechtlichen Sinne befasst, vgl. Conl. 1.20 (ed. M. Petschenig, CSEL 13.30) und 1.22 (ebenda 33f.). Dazu vgl. B. Biondi, Il diritto romano cristiano III (Mailand 1954) 491. In der kanonistischen Diskussion haben diese Stellen keine Rolle gespielt. Augustinus benutzt Ausdrücke wie falsus u. ä. sehr häufig, jedoch ausser hinsichlich des Meineides nicht im spezifisch strafrechtlichen Sinne, vgl. die Belege bei D. Lenfant, Concordantiae Augustinianae I u. II (Lutetiae Parisiorum 1656/65) s.v. falsitas, falsus; C. L. Hrdlicka, A Study of the Latin Vocabulary and of Prepositions and Demonstrative Pronouns in the Confessions of St. Augustine (Washington D. C. 1931) 22 u. 38. Über den Meineid: C. 22 q. 2 c. 3.Google Scholar

254 JL 12253; vgl. Deeters (oben Anm. 231) 208f.Google Scholar

255 Das Schreiben JL 12253 wurde bei der Aufnahme in die I Comp. in zwei Teile geteilt (2.20.4 und 5.16.3); im Liber Extra wurde I Comp. 2.20.4 erneut geteilt (X 2.20.20 und 2.28.4), während I Comp. 5.16.3 nicht in den Liber Extra aufgenommen wurde. M. E. hat — wie vor allem der Gebrauch des Verbs ‘detrudere’ zeigt — Alexander III. hier auf den ihm gut vertrauten Gratian (D. 50 c. 7) zurückgegriffen, ebenso wie Lucius III. (gleich unten) auf D. 19 c. 3. Vgl. allgemein W. Holtzmann, ‘Die Benutzung Gratians in der päpstlichen Kanzlei im 12. Jahrhundert,’ Studia Gratiana 1 (Bologna 1953) 325ff., der allerdings nur einige Beispiele herausgreift.Google Scholar

256 JL 15207 = II Comp. 5.9.1. Zur Überlieferung vgl. auch R. von Heckel, ‘Die Dekretalensammlungen des Gilbertus und Alanus nach den Weingartener Handschriften,’ ZRG kan. Abt. 29 (1940) 212.Google Scholar

257 Vgl. Foerster, H., ‘Beispiele mittelalterlicher Urkundenkritik,’ Archivalische Zeitschrift 50/51 (1955) 306f.Google Scholar

257a So die Adresse in der Collectio Rotomagensis 17.9 (Paris, Bibl. nat. 3922A), aus den nachgelassenen Papieren W. Holtzmanns mitgeteilt von Prof. Kuttner.Google Scholar

258 II Comp. 5.9.3. Zur Überlieferung vgl. von Heckel, Dekretalensammlungen 212.Google Scholar

259 II Comp. 5.9.2 = X 5.20.3. Vgl. von Heckel a.a.O. In Coll. Rotom. 17.16 ist der Adressat ebenfalls Erzb. Walter von Rouen (vgl. Anm. 257a).Google Scholar

260 III Comp. 5.11 cc. 1-4 = X 5.20 cc. 4-7; IV Comp. 5.8 cc. 1, 2 = X 5.20 cc. 8, 9.Google Scholar

261 Potthast 202 = III Comp. 5.11.1 = X 5.20.4.Google Scholar

262 Über die den Geschäftsgang der Kanzlei und die Frühgeschichte der Prokuratoren betreffende Bedeutung dieser Dekretale vgl. R. von Heckel, ‘Das Aufkommen der ständigen Prokuratoren an der päpstlichen Kurie im 13. Jahrhundert,’ Miscellanea F. Ehrle II (Studi e Testi 38; Rom 1924) 300ff.; Herde, Beiträge 81, 102f.Google Scholar

263 ‘… si quis falsas litteras se habere cognoscit …’Google Scholar

264 Potthast 365 = III Comp. 5.11.2 = X 5.20.5.Google Scholar

265 Über die Art der Befestigung der Bulle an Papsturkunden vgl. P. M. Baumgarten, Aus Kanzlei und Kammer: Erörterungen zur kurialen Hof- und Verwaltungsgeschichte im XIII., XIV. und XV. Jahrhundert (Freiburg i. Br. 1907) 191ff.; Bresslau, Urkundenlehre II 2 (Berlin-Leipzig 1931) 593f.Google Scholar

266 Vgl. Foerster (oben Anm. 257) 301ff.; für Innocenz IV., Herde, Beiträge 72ff.Google Scholar

267 Über die minuziöse, aber nicht immer sachgemässe Untersuchung von Bischofs- und Königsurkunden berichtet der Papst in einem Schreiben des Jahres 1199, Potthast 666 = X 2.22.6.Google Scholar

268 Potthast 1184 = III Comp. 5.11.3 = X 5.20.6.Google Scholar

269 Die in der Kanzlei eingehaltenen Vorschriften darüber finden sich in der zeitgenössischen (1209/10) Ars dictandi des Thomas von Capua c. 12; ed. E. Heller, ‘Die Ars dictandi des Thomas von Capua: Kritisch erläuterte Edition,’ Sb. Akad. Heidelberg 1929, 23f.; ebenso im ältesten bekannten Formelbuch der audientia litterarum contradictarum, Paris, Collection Paul Durrieu n. 5 fol. 46v, vgl. dazu P. Herde, ‘Papal Formularies for Letters of Justice (13th-16th centuries): Their Development and Significance for Medieval Canon Law,’ Proceedings of the Second International Congress of Medieval Canon Law (Boston 12-16 August 1963) (erscheint in Kürze). Später in vielen anderen Formelbüchern und Artes dictaminis. Google Scholar

270 Potthast 1276 = III Comp. 5.11.4 = X 5.20.7.Google Scholar

271 ‘De communi fratrum nostrorum consilio duximus statuendum, ut, qui litteris nostris uti voluerint, eas primo diligenter examinent, quoniam, si falsis litteris se usos dixerint ignoranter, eorurn sera penitentia evitare nequibit penas inferius annotatas.’Google Scholar

272 ‘… ita tamen, ut … malitia gravius quam negligentia puniatur.’Google Scholar

273 ‘… statuentes, ut clerici, qui falsarii fuerint deprehensi, omnibus officiis et beneficiis ecclesiasticis perpetuo sint privati, ita quod, qui per se falsitatis vitium exercuerint, postquam per ecclesiasticum iudicem fuerint degradati, seculari potestati tradantur secundum constitutiones legitimas puniendi, per quam et laici, qui fuerint de falsitate convicti, legitime puniantur.’ Es ist darauf zu achten, dass nur die eigentlichen Fälscher, nicht die Benutzer von Fälschungen der Auslieferung verfallen. Die Kapitelüberschrift gibt diesen Sachverhalt nicht genau wieder.Google Scholar

274 Potthast 532 = IV Comp. 5.8.1 = X 5.20.8.Google Scholar

275 Vgl. Herde, Beiträge 62f.Google Scholar

276 Potthast 395 = IV Comp. 5.8.2 = X 5.20.9.Google Scholar

277 Vgl. Herde, Beiträge 158ff., 177ff.Google Scholar

278 ‘Verum nos litteras ipsas, que redargute fuerant falsitatis, diligentius intuentes nullum in eis falsitatis signum vel suspicionis invenimus, nisi paucarum litterarum rasuras, que nequaquam sapientis animum in dubitationem vertere debuerunt.’ In diesem Sinne entschied auch Innocenz IV. im Jahre 1245 einen Streitfall, vgl. Les registres d'Innocent IV, ed. E. Berger (Paris 1884–1921) n. 869; dazu Herde, Beiträge 73f.Google Scholar

279 Über einige spätere päpstliche Erlasse, die an den Liber Extra anschliessen und uns hier nicht mehr interessieren, informieren die Kompendien des 17. bis 19. Jahrhunderts, etwa U. Giraldi, Expositio iuris pontificii I 2 (Rom 1769) 682ff.; F. Verani, Iuris canonici universi commentarius paratitularis IV (München 1706) 478ff.; u. bes. F. Schmalzgrueber, Ius ecclesiasticum universum V 1 (Rom 1845) pars II tit. 20 S. 782ff. Das kirchliche Asylrecht wurde Fälschern von Papsturkunden nach einer Konstitution Benedikts XIII. von 1725 Juni 8 verweigert, ed. F. Lucii Ferraris, Prompta bibliotheca canonica, iuridica, moralis, theologica IV (Montecassino 1848) 233f. (§ 6; S. 234f.). Daselbst vol. III (Montecassino 1847) 508ff. ausführlich über das Fälschungsdelikt. Eine Übersicht auch bei E. Vacandard, ‘Déposition et dégradation des clercs,’ DThC 4.486f. Vgl. Extrav. Joh. XXII. 10 c. un.; Extrav. comm. 5.6 un.Google Scholar

280 Oben S. 324Google Scholar

281 So auch Dig. 48.10.2 und Cod. 9.22.14.Google Scholar

282 Azo, Summa 9 ad leg. Cor. de fal. n. 2: ‘Et committitur falsum pluribus modis, puta scriptura sive quis scribat falsum sive deleat verum, ut res, id est rei veritas, non appareat et ita fecit intelligibile instrumentum, non distinguo sit testamentum vel aliud instrumentum publicum vel privatum vel sint tabule ceree vel lignee vel rationes …’Google Scholar

283 Gottfried von Trani, Summa 5 de crimine falsi n. 1: ‘… Nec refert, utrum hoc (sc. falsum) fiat in testamento vel alio instrumento publico vel privato …’ — Hostiensis Summa aurea 5 de crimine falsi § Qualiter committatur: ‘Et certe aliquando cum scriptura sive scribat quis falsum sive deleat verum, ut res, id est ut rei veritas non appareat, nec distinguo, utrum sit testamentum, instrumentum publicum vel privatum utrumve sint tabule lignee vel ceree vel rationes …’ Ganz ähnlich schon Tankred, Apparat ad II Comp. 5.9.1 s.v. falsarii (Bamberg Can. 20 fol. 95).Google Scholar

284 Dazu bes. Kuttner, Die juristische Natur der falschen Beweisaussage (oben Anm. 40) 17ff. Azo loc. cit. n. 3.Google Scholar

285 Auch Azo loc. cit. n. 3.Google Scholar

286 Allgemein dazu K. Wolff, Der Parteiverrat des Sachwalters: Die Prävarikation in Geschichte und Gegenwart (Mannheim-Berlin-Leipzig 1930).Google Scholar

287 Azo loc. cit. n. 4.Google Scholar

288 Bernardus Papiensis, Summa ad I Comp. 5.16 § 2, ed. Laspeyres 240. — Gottfried loc. cit. nos. 2-5; Hostiensis loc. cit. Google Scholar

289 Gottfried loc. cit. n. 2: ‘Item non omnis, qui mentitur, de falso poterit accusari, sed qui mentitur presidi vel principi, pape vel episcopo seu alteri iudici, ut ff. eod. ti. 1. “Si qui obrepserit’” (= Dig. 48.10.29). Azo loc. cit. n. 3 erwähnt nur den princeps oder preses. Google Scholar

290 Apparat zur III Comp. in Karslruhe Aug. XL, vgl. K. W. Nörr, ‘Der Apparat des Laurentius zur Compilatio III,’ Traditio 17 (1961) 542f. Ad III Comp. 5.11.4 s.v. destinasse (fol. 219): ‘… et dicit lex eum teneri pena falsi, qui potuit prohibere, ne factum committeretur, nec prohibuit, ff. adl. Cor. de falsis “Lege Cornelia”’ (= Dig. 48.10.9). Zu Laurentius und seinem Apparat zur III Comp. (vor 1215) vgl. auch A. García García, Laurentius Hispanus: Datos biográficos y estudio crítico de sus obras (Cuadernos del Instituto Juridico Español 6; Rom-Madrid 1956) bes. 79ff.Google Scholar

291 Paulus Ungarus, Notabilien ad II Comp. 5.9.3 (Vat. Borgh. 261 fol. 79v; vgl. Kuttner, Repertorium 411f.): ‘Nota, quod falsitas litterarum deprehenditur in comparatione bulle et qualitate stili.’ — Bernhardus Parmensis, Glossa ordinaria zum Liber Extra (abgeschlossen ca. 1266 in letzter Redaktion, vgl. S. Kuttner u. B. Smalley, ‘The “Glossa Ordinaria” to the Gregorian Decretals,’ English Historical Review 60 [1945] 97ff.; hier zitiert nach der Ausgabe: Decretales D. Gregorii papae IX cum glossis Bernardi Parmensis de Botone [Rom 1474]) ad X 5.20.5 s.v. scripture: ‘Quia per comparationem litterarum probatur falsitas, C. de fi. instrumen. 1. “Comparationes” (= Cod. 4.21.20); et stilo dictandi fit comparatio, ut hic dicit.’Google Scholar

292 Vgl. die Notabilien ‘Potius utendum’ zu Comp. I-III (nach 1210; vgl. Kuttner, Repertorium 410f., nach Vat. Borgh. 261 fol. 120): ‘Signa falsitatis litterarum appositio false bulle, insertio falsi fili in vera bulla, coniunctio falsi fili in vera implicatura carte, recisio fili et eius inductio, abrasio, inequalitas bulle, stili novitas, ut III e. “Licet” (= III Comp. 5.11.2). — Tankred, Apparat zur III Comp. (um 1220; Kuttner, Repertorium 358f., über den Verfasser zusammenfassend L. Chevallier, ‘Tancredus,’ DDC 7. 1146ff.) ad III Comp. 5.11.2 s.v falsitatis (Vat. lat. 1377 fol. 262; Vat. lat. 2509 fol. 241): ‘Carta dicitur falsa modis multis, scilicet ex dicto et ex tacito … Item dicitur carta falsa scripto, ut cum scriptum est omnes canonicos fuisse presentes, qui omnes non fuerunt presentes, s. de his, que fiunt ab episcopo sine consensu capituli c. ult. 1. I (= I Comp. 3.9.5); et talis falsarius suspenditur ab officio et beneficio, ut s. de testibus “Tam litteris” 1. III (= III Comp. 2.12.6). Item dicitur carta falsa ipso facto, ut si carta appareat rasa vel mutata; talis falsarius deponitur, ut s. de cri. falsi c. ult. (= I Comp. 5.16.3). Item dicitur carta falsa, si bulla apponatur falsa, de qua hic loquitur, et talis non solum deponitur, sed etiam curie traditur, ut i.e.c.ult. (= III Comp. 5.11.4). Item quamvis non sit falsa, presumitur tamen falsa propter malam grammaticam in litteris domini pape contentam, ut s. de rescriptis “Ad audientiam” 1. II (= II Comp. 1.2.5) … Item presumitur falsum instrumentum, quamvis non sit sigillum fractum super medietatem vel si non est ibi annus indictionis, ut s. de fide instr. “Inter dilectos” 1. III (= III Comp. 2.13.1). Item si filum est ruptum, ut s. de fide instr. “Sollicite” 1. I (= I Comp. 2.15.3).’ — Sehr ausführlich Hostiensis loc. cit. Vgl. auch Bartholomeus Brixiensis ad D. 19 c. 3 s.v. falsam (Vat. lat. fol. 23v; Arch. S. Pietro fol. 17v), wo die entsprechenden Dekretalen eingearbeitet sind; Bernhardus Parmensis ad X 5. 20. 5 s.v. falsitas; später Petrus de Ancharano, Antonius de Butrio, Panormitanus jeweils ausführlich ad X 5.20.5.Google Scholar

293 Gottfried loc. cit. n. 2: ‘Item sunt quidam alii modi falsitatis circa litteras domini pape, qui exprimuntur infra eod. tit. “Licet” (= X 5.20.5), de quibus disserere non est utile, ne forte magis instruere quam deterrere videar falsatores.’Google Scholar

294 Oben S. 337.Google Scholar

295 Über den Aufbau der päpstlichen Justizbriefe vgl. Herde, Marinus von Eboli (oben Anm. 225) 62 (176).Google Scholar

296 Johannes Teutonicus, Apparat zur IV Comp. (1216/17; vgl. Kuttner, Repertorium 374ff., u. ders., ‘Johannes Teutonicus, das vierte Laterankonzil und die Compilatio quarta,’ Miscellanea Giovanni Mercati V [Studi e Testi 125; Città del Vaticano 1946] 608ff.) ad IV Comp. 5.8.2 s.v. rasuras (Vat. lat. 1377 fol. 313; Vat. lat. 2509 fol. 306/306v; Paris, Bibl. nat. 3932 fol. 232): ‘Non in narratione facti, quia ex hoc nulla esset suspicio, supra de fide instr. “Ex litteris” 1. II (= II Comp. 2.14.1); et intelligas, quando per rasuram non fuit facta ambiguitas in nomine …; secus tamen est in rasura linee, supra de privil. “Cum olim” 1. III (= III Comp. 5.16.4).’ Freilich expedierte selbst die päpstliche Kanzlei Urkunden mit derart umfangreichen Rasuren, vgl. Herde, Beiträge 158ff.Google Scholar

297 über das Verhältnis der beiden vgl. Kuttner, Repertorium 356ff.Google Scholar

298 Dazu Herde, Beiträge 65ff. Diese Urkundenart war recht selten. C. R. Cheney, English Historical Review 79 (1964) 367, überschätzt infolge der besonderen Überlieferungsverhältnisse in England ihre Verbreitung und Bedeutung.Google Scholar

299 Tankred ad III Comp. 5.11.2 s.v. per rasuram (Vat. lat. 1377 fol. 262; Vat. lat. 2509 fol. 241): ‘… Si littere sint clause, tunc non obest rasura. Io.’Google Scholar

300 Über das Verhältnis dieser Dekretalisten vgl. Kuttner, Repertorium 356ff.; ders., ‘An Interim Checklist of Manuscripts,’ Traditio 13 (1957) 467f.; J. Ochoa Sanz, Vincentius Hispanus: Canonista Boloñes del siglo XIII (Cuadernos del Instituto Juridico Español 13; Rom-Madrid 1960) 120f. Dazu vgl. jedoch Kuttner, ‘Notes on Manuscripts,’ Traditio 17 (1961) 537ff.Google Scholar

301 Laurentius Hispanus ad III Comp. 5.11.3 s.v. per rasuram (Karlsruhe Aug. XL fol. 219): ‘In narratione iuris, ar. s. de fide instru. “Ex litteris” (= II Comp. 2.14.1). Sed et hic, si sit rasa ab eo, a quo fuit scripta, quod perpendi potest ex incausto et specie littere et aliis indiciis, ar. C. de fide instr. “Comparationes”’ (= Cod. 4.21.20). — Vincentius und Tankred ad III Comp. 5.11.2 s.v. per rasuram (verglichen wurden Bamberg Can. 20 fol. 172; Erlangen 349 fol. 193; München lat. 3879 fol. 254; Vat. lat. 1377 fol. 262; Vat. lat. 2509 fol. 241; Klosterneuberg 1045 fol. 119v): ‘Item distinguitur, in quo loco fiat rasura, scilicet an ubi ius constituitur an in facti narratione, ut s. de fide instr. “Ex litteris” 1. II (II Comp. 2.14.1), quia in priori casu obest, in secundo secus, nec forte in priori, si ab eodem fuit rasa, a quo fuit tota carta scripta, quod ex incausto et specie littere et aliis multis modis deprehenditur, C. de fide instr. “Comparationes” (= Cod. 4.21.20), C. de testa. “Si unus” (= Cod. 6.23.12). Ego dico, quod, si in facto rase sunt, si constat, quod ab impetrante abrase sunt, obest, si vero dubitatur, non obest, et ita intelligo s. de fide instr. “Ex litteris” 1. II (= II Comp. 2.14.1).’ Vgl. auch Tankred ad III Comp. 2.13.1 s.v. consumptum (Vat. lat. 1377 fol. 203; Vat. lat. 2509 fol. 194): ‘Consumptio vel rasio obest in nominibus iudicum, in data, in remotione appellationis, in nomine rei vel actoris, in coactione testium et in iuris narratione, ar. supra de fide instr. “Ex litteris” (= II Comp, 2.14.1). Vinc.’ Nicht berücksichtigt werden dabei die Verbesserungen von Kontrollinstanzen der päpstlichen Kanzlei, etwa des Korrektors, die von anderer Hand und oft auch von anderer Tinte als der Text sind und die Urkunden keinesfalls ungültig machen, vgl. Herde, Beiträge 177ff. u. ö. Hier zeigt sich, dass viele Kanonisten keine Kurialpraxis besassen.Google Scholar

302 Vgl. vorige Anm.Google Scholar

303 Tankred ad III Comp. 5.11.3. s.v. qualitate carte (Vat. lat. 1377 fol. 262; Vat. lat. 2509 fol. 241): ‘Quia alia est carta quam consueta; et nota, quod, si carta est grossa et pecorina, non de facili cognoscitur rasura in ea facta, nisi elevata opponatur inter solem et oculos …’ Ähnlich in München lat. 3879 fol. 254 mit der Sigle Io(hannes Galensis?). Später Bernhardus Parmensis ad X 5.20.5 s.v. carte: ‘Et in hoc est alia comparatio notanda, an rasura carte quantumcumque sit subtiliter rasa sive incisa; si aliter discerni non possit, eievari debet ad solem et interponi debet inter solem et oculos et statim apparebit rasura.’ Von da übernommen bei Antonius de Butrio († 1408, vgl. Schulte II 289ff.; A. Amanieu in DDC 1.630f.), Commentarla ad X 5.20.5 (ed. Venedig 1501–1503). Über das Pergament der Papsturkunden vgl. H. Burger, ‘Beiträge zur Geschichte der äusseren Merkmale der Papsturkunden im späteren Mittelalter,’ Archiv für Urkundenforschung 12 (1932) 211; Herde, Beiträge 51.Google Scholar

304 Gottfried loc. cit. n. 2: ‘Pluribus modis committitur falsum … Item qui superlinearem scripturam apponit, ut supra de religio. domi. “Cum venerabilis” (= X 3.36.7).’ Ebenda n. 9: ‘Est autem sciendum, quod rasura paucarum litterarum, que nequaquam animum sapientis in dubitationem vertere debet, suspitionem falsitatis non inducit …, quia nec vitium sillabe nocet, ut ff. de manu. testa. “Qui habebat” (= Dig. 40.4.54), dummodo rasura paucarum litterarum vel sillabe immutatio sensus non inducat varietatem, alias secus, ut supra de fide instru. “Inter dilectos” (= X 2.22.6). Rasura vero linee suspicionem falsitatis inducit, ut infra de privil. “Cum olim propter questiones” (= X 5.33.14) et supra de rescrip. “Olim” (= X 1.3.25). Quod verum est, si inveniatur in narratione iuris, secus in narratione facti, ut supra de fide instr. “Ex litteris” (= X 2.22.3). De rasura autem paucarum litterarum non distinguo aut appareat in narratione iuris vel facti in litteris clausis vel apertis vel publicis instrumentis. Ut tamen scias, quod in litteris domini pape nullus audeat manus apponere ad aliquid contingendum preter quosdam officiales, alias incurritur excommunicatio in curia facta.’Google Scholar

305 Curialis (ca. 1251–1270 in Frankreich entstanden), ed. L. Wahrmund, Quellen zur Geschichte des römisch-kanonischen Prozesses im Mittelalter I 3 (Innsbruck 1905) 4ff., wo noch viele weitere Punkte aufgeführt werden, z.B. Beschädigung des Fadens, an dem die Bulle hängt, falsche Latinität, falsche Angaben bei der Impetration. Ausserdem handelt der Anonymus über die Ungültigkeit eines Reskripts, wenn gewisse verfahrensrechtliche Voraussetzungen (Wahl des Gerichtsortes, der Richter u. ä.) nicht erfüllt sind.Google Scholar

306 Ad X 5.20.5 s.v. falsitas: ‘Item dicitur carta falsa, si appareat rasa vel mutata in loco suspecto, infra de privil. “Cum olim” (= X 5.33.14) et supra de fide instr. “Inter dilectos” (= X 2.22.4) et supra de religio, do. “Cum venerabilis” (= X 3.36.7) …’ Ebenso ad X 5.20.9 s.v. rasuras: ‘Non in narratione facti, quia ex hoc nulla suspicio esset, supra de fi. instr. “Ex litteris” (= X 2.22.3), nec per talem rasuram facta fuit ambiguitas in nomine, supra de fi. instr. “Inter dilectos” (= X 2.22.6) …’Google Scholar

307 Hostiensis, Summa 5 de crimine falsi § Qualiter committatur: ‘… distinguitur enim, utrum rasura fit in loco, ubi ius constituitur, et tunc obest; an in facti narratione, et tunc non obest … Alii dicunt, ut Laurentius, in quocumque loco fuerit rasa Charta, non obest, dummodo ab eadem manu fuerit rescripta, quod ex incausto et de specie littere et aliis multis modis deprehenditur … Vincentius dixit, quod, si in facto est rasura et constat, quod ab impetrante sit facta, obest …; si dubitatur, non obest …, et hoc, quando littere aperte sunt; nam si clause, tunc non obest rasura …’ (Vgl. Anm. 301).Google Scholar

308 Summa 2 de fide instrumentorum § Quibus instrumentis: ‘Quid, si in instrumento aliqua appareat vituperatura vel cancellatura vel abrasio, ita quod merito suspectum habeat? Eum, qui producit, veritatem probare oportet, alias presumitur falsarius … Calumniosa enim scriptura viribus caret …; debet apparere non vituperata, non cancellata nec in aliqua parte sui abolita.’ Ähnlich schon Gottfried, Summa 5 de crimine falsi n. 12: ‘In questione falsi quedam singularia et specialia observantur, nam suspicio de falso pro falsitate habetur, nisi pro parte producente veritas comprobetur, et proceditur ad penam, C. de proba. 1. “Iubemus” (= Cod. 4.19.24) …’Google Scholar

309 Vgl. Herde, Beiträge 119f.Google Scholar

310 Loc. cit.: ‘Quod intellige (d. h. die Beweisfälligkeit des Empfängers), quando vituperatura vel rasura est in loco suspecto, ut in incarnatione vel indictione, infra eo. “Inter dilectos” (= X 2.22.6) § “Sed contra” et § “Instrumentum”, vel ubi papa respondet de iure vel si nomina possessionum in privilegio abradantur; non obest dummodo, si de eadem manu rescriptum sit, infra e. “Ex litteris” (= X 2.22.3); secus autem in rescriptis contentionis, supra de rescriptis “Significante” (= X 1.3.34) et c. “Rodolphus” (= X 1.3.35) et supra de dolo et contumacia c. secundo (= X 2.14.2).’Google Scholar

311 Loc. cit.: ‘Sed nec in rescripto obest abrasio paucarum litterarum vel defectus littere sive figure, infra eo. “Ex parte” (= X 2.22.11) et de crimine falsi c. ult. (= X 5.20.9), ff. de manumissis testamento “Qui habebat” (= Dig. 40.4.54) … Sed et dici potest, quod, si in litteris pro simplici iustitia impetratis invenitur rasura, que de eadem manu rescripta appareat, non obsit, ar. infra de crimine falsi c. penult.’ (= X 5.20,8).Google Scholar

312 Summa 5 de crimine falsi, loc. cit.: ‘Sed hodie preceptum est, quod in litteris domini pape nec in modico audeat quis manum apponere etiam litterarum unicam vel punctum unicum corrigendo, exceptis officialibus, quibus hoc est commissum, alioquin manum apponens ex canone lato in curia ipso facto sententiam excommunicationis incurrit, que non potest per aliquem citra sedem apostolicam relaxari.’Google Scholar

313 Commentarla ad X 5.20.9 (Benutzte Ausgabe: Petri de Ancharano iurisconsulti clariss. ac pontificii iuris interpretis celeberrimi super quinto decretalium facundissima commentaria, Bologna 1581). Über Petrus († 1416) vgl. Schulte II 278ff.; Ch. Lefebvre u. R. Chabanne in DDC 6.1464ff. Dieselben Auffassungen vertreten die neuzeitlichen Autoren, vgl. Schmalzgrueber, lus ecclesiasticum universum V. 1 S. 796.Google Scholar

313a Panormitanus, Lectura in decretales (ed. Lyon 1527) ad X 5.29.9 n. 4: ‘… quando, est in loco non suspecto, presumitur rasura facta per officialem. Si vero est in loco suspecto, presumitur facta per impetrantem seu utentem; ideo non datur talibus litteris fides.’ Über Panormitanus vgl. Ch. Lefebvre in DDC 6.1195ff. und neuestens K.W. Nörr, Kirche und Konzil bei Nicolaus de Tudeschis (Panormitanus) (Köln-Graz 1964) 3ff. (Lit.).Google Scholar

314 Tankred, vgl. Anm. 292; Gottfried loc. cit. n. 10; Bartholomeus Brixiensis ad D. 19 c. 3 s.v. falsam (Vat. lat. 2491 fol. 23v; Arch. S. Pietro A 24 fol. 17v): ‘Item dicuntur false littere pape propter falsam grammaticam, extra de rescript. “Ad audientiam” (= X 1.3.11) … Item dicuntur false, si sigillum est fractum vel si non est annus indictionis appositus, ut extra de fide instr. “Inter dilectos” (= X 2.22.6) …’; Bernhardus Parmensis ad X 5.20.5 s.v falsitatis; Hostiensis, Summa 2 de fide instrumentorum § Quibus instrumentis: ‘… in rescripto domini pape obest falsa grammatica.’ Über einen Einspruch gegen eine Papsturkunde wegen falscher Latinität, dem Innocenz IV. freilich nicht stattgab, vgl. Herde, Beiträge 74.Google Scholar

315 Innocenz IV. (Sinibald Fieschi), Commentarla in quinque decretalium libros (ed. Venedig 1570) ad X 5.20.6. Über die Entstehungzseit des Werkes (abgeschlossen in Lyon um 1251) vgl. S. Kuttner, ‘Die Konstitutionen des ersten allgemeinen Konzils von Lyon,’ Studia et documenta historiae et iuris 6 (1940) 112ff. — Hostiensis 5 de crimine falsi, loc. cit. Den von der damaligen Praxis abweichenden Gebrauch der Titulierung weltlicher Herrscher durch Gregor I., den man aus Briefen des Papstes kennenlernte, die im Dekret und in den Dekretalensammlungen rezepiert waren, erklärten Tankred, Hostiensis und andere als Akt besonderer Demut, vgl. Hostiensis loc. cit. ‘… antiquitus enim Gregorius ex humilitate aliquando contrarium observavit, ut supra de prescrip. “Nihil” (= X 2.26.2) et de proba. c. I (= X 2.19.1), XXIII dist. “Communis filius” (c. 10) et XCIX dist. “Ecce” (c. 5) …’ — Bernhardus Parmensis ad X 5.20.5 s.v. falsitatis, ad X 5.20.6 s.v. in plurali. — Petrus de Ancharano ad X 5.20.6.Google Scholar

316 Gottfried loc. cit. n. 10: ‘Item suspectum est instrumentum publicum, si non sit in eo nomen imperatoris, annus imperii vel consulis vel potestatis anni illius et si desit mensis, dies vel indictio; alias instrumenta dicuntur adulterina …’Google Scholar

317 Tankred oben Anm. 292; Gottfried loc. cit. n. 10: ‘Item suspecta sunt instrumenta, quorum sigilla apparent fracta, ut supra de fide instr. “Inter dilectos”’ (= X 2.22.6); Bartholomeus Brixiensis, oben Anm. 314.Google Scholar

318 Gottfried loc. cit. n. 10: ‘Item suspecta habetur littera, si fuerit alieno sigillo signata, dum is, qui alieno signavit, habeat proprium, ut supra de ap. “Significavit”’ (= X 2.28.48). Ebenso Bartholomeus Brixiensis loc. cit. Google Scholar

319 Gottfried loc. cit.: ‘Item si religioso prioratus vel administratio confirmetur, ut supra de confir util. vel inuti. “Porrecta” (X 2.30.6). Item repellitur instrumentum ut suspectum, si fuerit alteri instrumento ab eodem producto contrarium, ut supra de fide instrumen. “Imputan” (= X 2.22.13), ut C. de fid. instru. 1. “Scripture”’ (= Cod. 4.21.14).Google Scholar

320 Loc. cit. n. 11: ‘Multis modis probantur falsa instrumenta, ut si probet rem esse aliter gestam quam contineat instrumentum, ut ff. de pact. 1. “Iuris gentium” § “Quod fere” (= Dig. 2.14.7, 12), C. de proba. 1. “Cum precibus” (= Cod. 4.19.18) …’Google Scholar

321 Vgl. oben S. 327f.Google Scholar

322 Gottfried loc. cit. n. 13: ‘In summa notabis, quod quedam littere dicuntur false, quedam falsate. False, que per falsi suggestionem et veri suppressionem impetrantur, que largo modo dicuntur false, ut ff. eo. ti. 1. “Si quis obrepserit” (= Dig. 48.10.29). Item false sunt littere, que, etsi similitudinem aliquam verarum pretendant, nihil tamen veritatis habent, quia nec veram bullam nec veram scripturam … Quedam vero littere dicuntur falsate, que etsi aliquid veritatis habent, puta veram bullam vel veram scripturam vel verum utrumque, aliquid tamen mutatum est de primordio veritatis.’ Hostiensis loc. cit. schreibt Gottfried aus. Der genannte Unterschied auch bei den Legisten des 14. Jahrhunderts, vgl. Dahm, Strafrecht Italiens (oben Anm. 111) 512,514.Google Scholar

323 Oben S. 325ff.Google Scholar

324 III Comp. 5.11.1 = X 5.20.4.Google Scholar

325 Vgl. die Notabilien ‘Potius utendum’ (Vat. Borgh. 261 fol. 120): ‘Si aliquis receperit litteras in Romana curia ab aliquo nisi a manu pape vel manu eius, qui est ad eius officium deputatus, si laicus est, debet excommunicari, si clericus, officio et beneficio suspendí, ut III e. “Dura”’ (= III Comp. 5.11.1). — Innocenz IV. Apparat ad X 5.20.4 s.v. sedem: ‘Illi enim, qui non sunt apud sedem apostolicam, non ligantur hac constitutione.’ — s.v. deputati: ‘Hi sunt bullatores.’ (Vgl. über den Geschäftsgang Herde, Beiträge 172f.). — Hostiensis loc. cit. (Qualiter committatur falsum): ‘Octavo, quando quis apud sedem apostolicam constitutus non de manibus domini pape vel bullatoris sui vel alterius ad hoc officium deputati litteras recipit, in quo casu laicus excommunicationi subiacet, clericus officii et beneficii suspensione damnatur …; sed si persona magne auctoritatis fuerit, per nuncium idoneum litteras ab eisdem recipere potest, ut infra c. “Dura” (= X 5.20.4); alius autem in curia Romana presentialiter existens per nuncium specialem non impetrat, licet quilibet absens impetrare valeat per nuncium specialem, ut supra de rescri. “Nonnulli” c. ultimo (X 1.3.28) …’ — Petrus de Ancharano ad X 5.20.4. — Panormitanus ad X 5.20.4 praef.Google Scholar

326 Conc. Lat. IV c. 37 = IV Comp. 1.2.5 = X 1.3.28.Google Scholar

327 Tankred ad III Comp. 5.11.1 s.v. per nuntium (Vat. lat 1377 fol. 261; Vat. lat. 2509 fol. 240v: ‘Specialiter ad hoc destinatum, ut in constitutione Innocentii “Nonnulli”’ (= Conc. Lat. IV c. 37 = IV Comp. 1.2.5). — Bartholomeus Brixiensis ad D. 19 c. 3 s. v. falsam (Vat. lat. 2491 fol. 23v; Arch. S. Pietro A 24 fol. 17v): ‘Item si sint impetrate sine mandato domini, ut extra de rescriptis “Nonnulli”’ (wie oben). Ebenso Bernhardus Parmensis ad X 5.20.5 s.v. falsitatis. Über die Zusammenhänge mit dem Aufkommen der ständigen Prokuratoren an der Kurie vgl. v. Heckel, Prokuratoren (oben Anm. 262) 312ff., der zeigte, dass die Vertretung allgemein üblich wurde und dass Innocenz IV. und Hostiensis mit ihren Ausführungen zu X 5.20.4, nach denen nur an der Kurie nicht anwesenden Personen die Stellvertretung erlaubt sei, nicht der Praxis entsprachen.Google Scholar

328 Tankred ad III Comp. 5.11.1 s.v. idoneum (Vat. lat. 1377 fol. 261v; Vat. lat. 2509 fol. 240v; München lat. 3879 fol. 253v): ‘Ar. quod non valet impetratio litterarum facta per excommunicatum; per servum tamen bene possunt impetrari littere, ut C. de precibus imperatori of. “Universis” (= Cod. 1.19.6). Quod intelligo, si princeps ex certa scientia dedit ei litteras, ut ff. de bo. pos. “Servus” (= Dig. 37.1.7) … Similiter non valet rescriptum ab heretico impetratimi, ut C. de summa tri. et de fi. ca. 1. II (= Cod. 1.1.2). Io.’Google Scholar

329 Vgl. vorige Anm. Sehr eingehend darüber Marinus von Eboli, Super revocatoriis c. 16 ed. Herde (vgl. oben Anm. 225) 103ff. (217ff.), dazu die Erklärungen 71f. (185f.). Vgl. auch Panormitanus ad X 5.20.4 n. 5.Google Scholar

330 IV Comp. 5.8.1 = X 5.20.8.Google Scholar

331 Johannes Teutonicus ad IV Comp. 5.8.1 s.v. presumi (Vat. lat. 1377 fol. 313; Vat. lat. 2509 fol. 306/306v; Paris Bibl. nat. 3932 fol. 232): ‘Nota, quod non presumuntur littere false, que sunt de simplici iustitia, que de facili possunt haberi, sicut non presumitur, quod in re modica dolose agatur … Unde, si aliquis suggesserit falsum in litteris, que sunt de simplici iustitia, non statim sunt presumende false, nisi probetur, quod ex certa scientia suggesserit falsum, quia qui allegat ex certa scientia falsum suggestum, dolum allegat …’ — Gottfried loc. cit. n. 8: ‘Item evitat quis penam, si, dum cognoscit litteras de simplici iustitia falsas esse, sive per seipsum impetraverat vel per alium, usus eis non est, ut infra co. ti. “Accedens” (= X 5.20.8). Non est enim verosimile, quod falsum commiserit in litteris talibus, que in curia de facili obtinentur, sicut nec presumitur dolus in re modica … Unde in hoc casu presumptio, que occurritur ex qualitate litterarum, tollit presumptionem falsi …’ — Innocenz IV. ad X 5.20.8 s.v. presumi: ‘… ar., quod, si quis suggessit falsum in litteris de simplici iustitia, non presumitur dolose fecisse; secus si esset de magna gratia, quia dolus ex perspicuis indiciis probatur, C. de dolo “Dolum”’ (= Cod. 2.20.6). — Bernhardus Parmensis, Petrus de Ancharano, Panormitanus, Antonius de Butrio, jeweils ad X 5.20.8.Google Scholar

332 Tankred, oben Anm. 292. Gottfried. loc cit. n. 6. — Bernhardus Parmensis ad X 5.20.5 s.v. falsitatis. — Sehr ausführlich Marinus von Eboli, Super revocatoriis c. 19, ed. Herde (oben Anm. 225) 109ff. (223ff.), dazu die Ausführungen 72ff. (186ff.). Einen Katalog möglicher falscher Angaben bei der Impetration führt auch der Oxforder Jurist William of Drogheda in seiner bald nach 1239 entstandenen Summa aurea c. 399 auf, ed. Wahrmund, Quellen (oben Anm. 305) II 2 (Innsbruck 1914) 323.Google Scholar

333 Apparat zur I Comp. (1201–1210, vgl. Kuttner, Repertorium 325f.) ad I Comp. 5.16.3 s.v. donec (Karlsruhe Aug. XL fol. 74v; Paris, Bibl. nat. 3932 fol. 64v; München lat. 3879 fol. 89v): ‘… Sed hec vera sunt, ubi in impetrato est falsitas; ubi vero in impetrante, scilicet quod per falsam suggestionem impetraverit, non punitur falsarius, nisi quod careat forma per falsitatem impetrata vel si nimia invenitur mentientis improbitas, ab eodem iudice extra ordinem puniri potest, ut xxv q. II “Etsi legibus”’ (= Dict. Grat. post c. 16, § 3).Google Scholar

334 JL 11868 = II Comp. 3.9.5 = X 3.10.5.Google Scholar

335 Vgl. dazu O. von Gierke, Das deutsche Genossenschaftsrecht III (Neudruck Darmstadt 1954) bes. 255ff. u. 390ff.Google Scholar

336 Laurentius Hispanus ad III Comp. 5.11.3 s.v. falsis litteris (Karlsruhe Aug. XL fol. 219): ‘Dicuntur quandoque littere false, ubi testes, qui non sunt presentes, tamquam presentes scribuntur, ut s. que fiunt ab episcopo c. ult. (= I Comp. 3.9.5), vel si aliquid additur, ut infra de exce. “Inter dilectos”’ (= III Comp. 5.14.4). — Tankred, oben Anm. 292. — Gottfried loc. cit. n. 6. — Hostiensis loc. cit. — Bernhardus Parmensis ad X 5.20.5 s.v. falsitatis. — Bartholomeus Brixiensis ad D. 19. c. 3 s.v. falsam (Vat. lat. 2491 fol. 23v; Arch. S. Pietro A 24 fol. 17v): ‘Ideo dicitur falsa carta, que non habet testes inscriptos, ut extra de procur. c. I (= X 1.38.1). Vorher auch: ‘Item dicitur falsa scriptura, ut, cum scribit omnes vel maiorem partem fuisse presentem, que non fuit presens …’ Im altitalienischen Recht dagegen hatten unter Umständen die Anwesenden einer Korporation das Recht, auch für Abwesende zu zeichnen, vgl. Heinemann (oben Anm. 111) 16.Google Scholar

337 Kuttner, Schuldlehre (oben Anm. 235) 72.Google Scholar

338 III Comp. 5.11.4 = X 5.20.7.Google Scholar

339 Vgl. etwa Azo, Summa 9 Ad legem Cor. de fal. n. 1: ‘Locum habet lex Cor. de fal. commisso dolo, non aliter …’ Accursius ad Cod. 9.22.20 s.v. precum: ‘… Item nota hac lege falsum sine dolo non committitur.’Google Scholar

340 Vgl. oben S. 328f. über die Lehre der Dekretisten. So betont auch allgemein hinsichtlich öffentlicher Instrumente Tankred ad II Comp. 5.9.1 s.v. falsarii (Vat. lat. 1377 fol. 140v; Vat. lat. 2509 fol. 134v-135; Bamberg Can. 20 fol. 95; vgl. Kuttner, Repertorium 346): ‘Nota crimen falsi multis modis committit, qui sciens falsum instrumentum inscribit vel inscribi facit et qui sciens falso instrumento utitur …’Google Scholar

341 Kuttner, Schuldlehre 153ff.Google Scholar

342 Dekretapparat ‘Ecce vicit leo’ ad D. 19 c. 3 s.v. ab apostolica sede debet (St. Florian XI 605 fol. 7v/8): ‘…. Si autem talibus litteris (sc. falsis) quis usus fuerit, sive per se sive per alium impetraverit, quamvis forte eas credat esse veras, ipso iure est excommunicatus et omnia, que per illas litteras facta sunt, debent usque ad C annos retractan, ut extra Innocentii III “Dura sepe” (= III Comp. 5.11.1); sed contra est in lege huic, quod dictum est, quod quis ignoranter eis utens est excommunicandus, quia dicit lex, quod sufficit exhibere eum, qui illas litteras detulit, ut C. ad legem Cor. de fal. “Maiorem” (= Cod. 9.22.3); sed potest distingui: ubi impetrans debitam adhibuit diligentiam, ne littere essent false, locum habet, quod dicit lex; si vero non adhibuit, locum habet, quod dicitur in decretali …’ — Tankred ad I Comp. 5.16.3 s.v. falsavit (Vat lat. 1377 fol. 90v; Vat. lat. 2509 fol. 85v; Erlangen 349 fol. 66v): ‘Tenetur quis pena falsarii, etsi ignoranter usus sit falsa carta, infra e.t. “Ad falsariorum” 1. III (= III Comp. 5.11.4); ar. contra C. ad 1. Corneliam de falsis 1. III (= Cod. 9.22.3), ff. e. “Divus” (= Dig. 48.10.15); sed illa decretalis intelligitur, cum quis se purgare non potest vel cum fuit in culpa, quia potuit perpendere falsitatem instrumenti nec advertit, maxime, cum hodie habeamus expressos in iure modos falsitatis …’ Laurentius ad III Comp. 5.11.4 s.v. ignoranter (Karlsruhe Aug. XL fol. 219): ‘… nec probaverint; si se deceptos probarent et actorem deceptionis exhiberent, liberarentur, C. ad 1. Cor. de falsis “Maiorem” (= Cod. 9.22.3) …’ Laurentius macht eine genaue Untersuchung der Urkunden zur Pflicht, ‘ubi autem nulla (falsitas) repperitur, sed iustus error intervenit, obtinet 1. illa “Maiorem”.’Google Scholar

343 Vincentius Hispanus ad III Comp. 5.11.4 s.v. examinent (Bamberg Can. 20 fol. 172v; Erlangen 349 fol. 193v; München lat. 3879 fol. 254v): ‘Quod si non fecerint, in dolo esse intelliguntur; sine dolo enim falsum non committitur, C. ad 1. Cor. de fal. “Nec exemplum” (= Cod. 9.22.20). Et nota hanc constitutionem non admittere penam, quam tamen admittit lex C. ad 1. Cor. de fal. “Maiorem” (= Cod. 9.22.3). Posset tamen hic, ut ibi dicitur, quod, si actorem exhiberet, excusaretur; et istius c. pena infligenda est, ubi eum non exhibet …’Google Scholar

344 Loc. cit. s.v. ignoranter: ‘Debent enim esse diligenter in facto suo, ut s. de elec. “Innotuit” (= III Comp. 1.6.5), et ab aliis etiam inquirere tenentur, si peritorum copiam habere possunt, ff. de bo. pos. “In bonorum”’ (= Dig. 37.1.10).Google Scholar

345 So etwa die Notabilien ‘Potius utendum’ (Vat. Borgh. 261 fol. 120): ‘Ignoranter utens falsis litteris penam non evitat, ut III e. “Ad falsariorum” (= III Comp. 5.11.4); omnes etiam falsarii ipso iure sunt excommunicati …’Google Scholar

346 Gottfried toc. cit. n. 5: ‘Falsum enim non committitur nisi dolo, ut C. eod. tit. 1. “Nec exemplum” (= Cod. 9.22.20), ff. eod. tit. 1. “Divus” (= Dig. 48.10.15). Sed contra infra eod. tit. “Ad falsariorum” (= X 5.20.7). Ad quod respondeo: speciale est in litteris domini pape, ut, si quis falsis litteris utatur et ignoranter, non excusetur, ut ibi.’Google Scholar

347 Loc. cit.: ‘Et est ratio, quia littere domini pape cum nimia diligentia et exquisita curiosiate fiunt …’Google Scholar

348 Laurentius und Vincentius ad III Comp. 5.11.4 s.v. ignoranter (Karlsruhe Aug. XL, fol. 219; Bamberg Can. 20 fol. 172v): ‘… hoc est speciale in litteris pape; et continet hec decretalis quandam iniquitatem, quod non possit aliquis ignorantiam pretendere hoc casu; nec aliquis de facili perpendere posset quandoque huiusmodi falsitates, ut dicit illa decretalis “Licet” in fine’ (= III Comp. 5.11.2). — Tankred ad III Comp. 5.11.1 s.v. excommunicationis (Vat. lat. 1377 fol. 262; Vat. lat. 2509 fol. 240v): ‘Quid si rusticus simplex ignoranter utitur litteris falsis; quid, si falsitas est ita latens, quod a peritissimo vix aut numquam cognosci possit, numquid exommunicatus est? Respondeo: Si adhibuit diligentiam quantam potuit in inquirendo, non credo ilium excommunicatum …’Google Scholar

349 III Comp. 5.11.2 = X 5.20.5.Google Scholar

350 Loc. cit. n. 5: ‘… Vel dic, quod illa “Ad falsariorum” (= X 5.20.7) loquitur, cum quis utitur falsis litteris a seipso obtentis, ubi nulla est excusatio…’.Google Scholar

351 Ad X 5.20.7 s.v. nequibit: ‘Supplent quidam, nisi probet ignorantiam exhibendo auctorem, C. de fal. “Maiorem” (= Cod. 9.22.3). Non enim committitur falsum sine dolo, ff. eo. “Divus” (= Dig. 48.10.31). Vel dic, quod tunc non excusat ignorantia, cum non precessit examinatio, cum ex hoc fuerit in culpa, quod non examinavit nec a peritioribus quesivit, 37 distin. § ult. (c. 16), ff. de iur. et fac. ignor. “Regula” (= Dig. 22.6.9). Si autem precessisset examinatio et appareat eum probabiliter deceptum et ostendit auctorem, ut dictum est, excusatur, infra de exc. prel. “Inter dilectos” (= X 5.31.11), infra cap. proxi. (= X 5.20.8). Item hec decretalis loquitur tantum in litteris domini pape, in aliis autem secus.’Google Scholar

352 Loc. cit.: ‘Item examinatio est habenda diversimode. Nam in litteris, que sunt de gratia vel contra ius vel contra utilitatem publicam, maior indagatio est necessaria quam in litteris de simplici iustitia …’ Die Unterteilung der ignorantia facti ist nach Kuttner, Schuldlehre 153, bei den Dekretalisten überhaupt nicht mehr zu finden, was hier für das Fälschungsdelikt bestätigt wird.Google Scholar

353 X 4.3.3.Google Scholar

354 Ad X 5.20.7 s.v. examinent: ‘Quod si non fecerint, in dolo esse videntur — sine dolo enim falsum non committitur, C. ad 1. Cor. de fal. “Nec exemplum” (= Cod. 9.22. 20)—et affectatores ignorantie possunt dici, supra de clandesti. desponsa. “Cum inhibitio” (= X 4.3.3); unde talis ignorantia crassa et supina potest dici, infra de clerico excomm. “Apostolice”’ (= X 5.27.9). Ähnlich s.v. negligentia. Google Scholar

355 Vgl. vorige Anm.Google Scholar

356 Ad D.19 c. 3 s.v falsam (Vat. Pal. lat. 658 fol. 4v): ‘… Sed quid, si ille, qui utitur falso instrumento, velit se purgare, quod ignoravit? Est audiendus, si se purget et deceptorem exhibeat, C. ad 1. Cor. de fal. 1. “Maiorem” (= Cod. 9.22.3), ff. t.e. “Divus” (= Dig. 48.10.31) contra extra III e.t. “Ad falsariorum” (= III Comp. 5.11.4), sed ibi, cum ignorantia est supina vel cum non exhibet deceptorem …’Google Scholar

357 Vgl. Dig. 22.6.6; dazu Kuttner, Schuldlehre 145ff., 154f.Google Scholar

358 Ad X 5.20.7 s.v. dixerint: ‘Potest suppleri “et non probaverint”, quia qui ignorantiam allegat, eam probare tenetur, supra de elec. “Innotuit” (= X 1.6.20), maxime, cum hoc inquirere teneatur auctoritate huius constitutionis; alias, si probaret se diligentiam, quam potuit et debuit, adhibuisse, non esset ei imputandum …, quia iusta ignorantia eum excusat, quia non videtur teneri, nisi postquam scit hoc …’Google Scholar

359 Summa aurea 5 de crimine falsi § Qualiter committatur: ‘… Sed et in eo, qui usu falsum committitur, distinguendum; nam si quis falsum fabricat non utendo, non relevatur a pena falsi, sed is relevatur, ad cuius manum devenit falsum instrumentum, quod alius confecerat, nec voluit uti vel etiam usus est ignoranter, ut C. e. “Si falsos codicillos” (= Cod. 9.22.8), nam si innocentiam suam probet et eum, a quo accepit, exhibet, liberatur, ut C. e.l. “Maiorem” (= Cod. 9.22.3), ad idem infra de exces. prela. “Inter dilectos” § Preterea’ (= X 5.31.11).Google Scholar

360 Loc. cit.: ‘Falsum enim non committitur sine dolo …’Google Scholar

361 Loc. cit.: ‘Sed contra infra “Ad falsariorum” (= X 5.20.7). Dic, quod speciale est in falsario domini pape, ut si quis utatur falsis litteris apostolicis ignoranter, non excusetur ut ibi. Et est ratio …’ (wie Gottfried Anm. 347 u. 350).Google Scholar

362 Vgl. vorige Anm. (wie Gottfried Anm. 347).Google Scholar

363 Loc. cit.: ‘… sed hoc non placet, quod ignorans ligetur, nam et quamvis multum examinentur rescripta apostolica, tamen multe falsitates committuntur … et alique sunt, que de facili non apparent …’ Er fordert jedoch, dass eine genaue Prüfung notwendig sei; ausserdem: ‘semper debet esse probabilis ignorantia excusata.’Google Scholar

364 Ad X 5.20.7. Ebenso Antonius de Butrio.Google Scholar

365 Schmalzgrueber, Ius ecclesiasticum universum V 1 S. 793.Google Scholar

366 III Comp. 5.11.1 = X 5.20.4.Google Scholar

367 Der Ausdruck des Papstes: ‘si quis falsas litteras se habere cognoscit’ bezieht sich nur auf die Benutzer von Fälschungen, die diese nicht selbst angefertigt hatten. Dazu Gottfried loc. cit. n. 8: ‘… Evitat enim penam falsi is, qui, cum falsas litteras se habere cognoscit, infra 20 dies illas destruit aut resignat … Quod intelligo verum in litteris, quas quis per alium impetravit; secus si per seipsum et conscius fuit falsi vel esse debuit …’ Die Meinung Gottfrieds zitiert auch Hostiensis loc. cit. Google Scholar

368 Loc. cit.: ‘… currunt igitur idem XX dies a tempore scientie occulte quoad deum.’ — Hinzuweisen ist noch auf die Tatsache, dass die Legisten des 14. Jahrhunderts den Gebrauch falscher Urkunden als harmloseres Delikt ansahen als die Fälschung selbst, vgl. Dahm, Strafrecht Italiens (oben Anm. 111) 510f.Google Scholar

369 Azo, Summa 9 Ad legem Cor. de fal. n. 12: ‘Est autem pena falsi et quasi falsi deportatio, nisi in quibusdam casibus supra dixi minorem penam imponi, et continet deportatio publicationem bonorum; in servos autem est eius pena ultimum supplicium …’ Einige Postglossatoren berücksichtigten die tatsächlichen Unterschiede im italienischen Recht, vgl. oben S. 315 mit Anm. 151 u. Dahm, Strafrecht Italiens 506. — Tankred ad II Comp. 5.9.1. s.v. falsarii (Vat. lat. 1377 fol. 140v; Vat lat. 2509 fol. 134v; Bamberg Can. 20 fol. 95): ‘… generaliter pena huiusmodi criminis (sc. falsi) in libero est deportatio et omnium bonorum publicatio, in servo ultimum supplicium, ff. e.t. 1. I § ult. (= Dig. 48.10.1, 13), quandoque tamen maior debetur pro magnitudine delicti, ff. e.t. “Quicumque nummos” (= Dig. 48.10.4). Ebenso Gottfried loc. cit. n. 6; Hostiensis loc. cit., der ausserdem Inst. 4.18.7 allegiert; Bernhardus Parmensis ad X 5.20.7 s.v. legitimas, der noch Cod. 9.22.22 anführt und die Strafen des römischen Rechts auf diejenigen bezieht, ‘qui … faisant rescriptum principis’ (er unterscheidet dabei nicht zwischen Laien und Klerikern).Google Scholar

370 Glossenapparat zur I Comp. ‘Materia auctoris in hoc opere’ (vgl. Kuttner, Repertorium 392) ad I Comp. 5.16.3 s.v. mandatum (Zwettl 162 fol. 45v): ‘Et hoc speciale est in falsatore litterarum domini pape, XIX di. “In memoriam” (c. 3). Falsatores vero aliorum episcoporum litterarum ab ipsis puniri debent,’ unter Hinweis auf D. 50 c. 7. Vgl. oben S. 329f.Google Scholar

371 Vgl. Anm. 333.Google Scholar

372 Tankred ad II Comp. 5.9.2 s.v. caracterem (Vat. lat. 1377 fol. 140v; Vat. lat. 2509 fol. 135; Erlangen 349 fol. 109; Bamberg Can. 20 fol. 95): ‘Iste non ita profunde infigatur, ut sanguinem extrahat, sed cutis superficies defedetur, quod quidem in maximum odium tam sevi criminis statuitur; aliter facies hominis ad instar celestis pulchritudinis figurata stigmate non fedatur. ut C. de pe. “Si quis in metallum’” (= Cod. 9.47.17). Vgl. auch Anm. 377. Ebenso Albertus ad II Comp. 5.9.2 s.v. caracterem (in Bamberg Can. 20 fol. 95 mit der Sigle a.; ferner Paris, Bibl. nat. lat 3932 fol. 99v; Karlsruhe Aug. XL fol. 116v. Vgl. Kuttner, Repertorium 345f.). — Innocenz IV. ad X 5.20.3 s.v. characterem: ‘Qui non ita profunde infigetur, ut sanguis effundatur, sed tantum cutis offenditur … Sed contra C. de penis “Si quis in metallum” (= Cod. 9.47.17), ubi dicitur, quod facies ad imaginem celestis pulchritudinis figurata stigmate non fedetur; sed hoc stigma non est figendum in facie sed in manu vel alio membro, vel est hoc speciale in odium tanti criminis …’Google Scholar

373 Vgl. vorige Anm.Google Scholar

374 Ad X 5.20.3.Google Scholar

375 Hostiensis loc. cit.: ‘Si quis autem clericus litteras regis falsaverit, charactatur in facie.’ — Petrus de Ancharano ad X 5.20.3. — Die gleiche Meinung wie Innocenz vertritt jedoch Bernhardus Parmensis ad X 5.20.3. Vgl. auch Antonius de Butrio ad X 5.20.3.Google Scholar

376 Vgl. oben S. 330.Google Scholar

377 Vincentius Hispanus ad III Comp. 5.11.4 s.v. secundum constitutiones (Erlangen 349 fol. 193v; Bamberg Can. 20 fol. 172v): ‘… illud tamquam novissimum obtinet et omnes excludit penarum varietates, que variis c. continentur contra falsarios litterarum domini pape. Secus autem de aliis. Vel distingue: falsat quis quandoque litteras regis, imprimitur caracter fronti, s.e.t. “Ad audientiam” 1. II (= II Comp. 5.9.2). Si vero episcopi, statim deponitur, L. di. “Si episcopus” (c. 7) …’ — Tankred ad II Comp. 5.9.1 s.v. agendum (Vat. lat. 1377 fol. 140v; Vat. lat. 2509 fol. 134v/135): ‘… Secundum canones, qui falsat litteras regis, si clericus est, primo deponitur, deinde cum ferro candenti in fronte uritur, ut c. sequenti (= II Comp. 5.9.2). Si vero litteras episcopi falsaverit, deponitur et in monasterio ad agendum penitentiam perpetuo intruditur, s.e.t. “Ad hec” 1. I’ (= I Comp. 5.16.3). — Gottfried loc. cit. n. 8: ‘Falsatores litterarum aliorum prelatorum vel publicorum instrumentorum deponuntur et detruduntur, sed seculari curie non traduntur, ut L. di. “Si episcopus”’ (c. 7). — Hostiensis loc. cit. § Et qualiter puniatur: ‘… Falsarius vero episcopi deponitur et in monasterio detruditur, ut L. distinctio “Si episcopus” (c. 7) secundum Damasum, vel dic, quod est ab officio et beneficio suspendendus sive suspensus nuntiandus sicut etiam falsarius capituli, donec indulgentiam sedis apostolice mereatur, ut supra de testi. “Tam litteris” § ultimo’ (= X 2.20.33).Google Scholar

378 Gottfried loc. cit. n. 7 spricht über die Auslieferung von Klerikern an das weltliche Gericht und fährt fort: ‘Ubi autem dubitatur de falsitate circa litteras domini pape commissa, suspectus capitur et detruditur et papa consulitur super pena, ut 19 di. “In memoriam”’ (c. 3). — Hostiensis loc. cit.: ‘In falsario etiam domini pape distinguitur, utrum de falsitate dubitetur vel certum sit. Si dubitetur, tunc est falsarius capiendus et in carcerem mittendus et super pena est summus pontifex consulendus, ut XIX di. “In memoriam” (c. 3) …’ Bartholomeus Brixiensis ad D. 19 c. 3 s.v. in carcerem (Vat. lat. 2491 fol. 23v; Arch. S. Pietro A 24 fol. 17v): ‘Si certum est eum esse falsatorem, deponitur, L. di. “Si episcopus” (c. 7), extra de crimine falsi “Ad falsariorum” (= X 5.20.7). Sed ubi dubium est, fit quod hic dicitur.’Google Scholar

379 Vgl. Anm. 377. Tankred fährt an der dort zitierten Stelle fort: ‘Si autem litteras domini pape falsaverit aliquis vel falsis scienter utitur, secundum antiqua iura, sicut dicitur di. XIX “In memoriam” (c. 3) et sicut hic dicitur, tenebatur in vinculis secundum penam ab ipso papa statuendam puniendus, hodie vero sunt ipso iure excommunicati et primo sunt deponendi et depositi curie tradendi, ut secundum leges puniantur, ut i.e.t. “Ad falsariorum” 1. III.’ (= III Comp. 5.11.4). — Albertus ad II Comp. 5.9.1 s.v. detineri (Paris, Bibl. nat. lat. 3932 fol. 99): ‘Di. XVIIII “In memoriam” (c. 3), di. L “Si episcopus” (c. 7) contra. Solutio: nec hoc nec illud hodie tenet, immo quod habet i. de crimine falsi “Ad falsariorum” 1. III (= III Comp. 5.11.4).Google Scholar

380 Vgl. P. Huizing, ‘The Earliest Development of Excommunication latae sententiae by Gratian and the Earliest Decretists,’ Studia Gratiana 3 (Bologna 1955) 283 mit dem Text der Glossa Palatina in Anm. 12. Vgl. auch die Dekretsumme ‘Animal et substantia’ oben Anm. 243. — Alanus Anglicus im Dekretapparat ‘Ius naturale’ ad D. 50 c.7 s.v. accipiat (Paris, Bibl. Mazarine 1318 fol. 52): ‘Falsarius hodie ipso iure est excommunicatus …’Google Scholar

381 Notabilien ‘Potius utendum’ (Vat. Borgh. 261 fol. 120): ‘Incurrens excommunicationem pro falsis litteris, quas habet nec vult eas destruere; si moriatur, non potest absolvi.’ Dazu die oben Anm. 345 zitierte Stelle. — Laurentius, Vincentius, Tankred ad III Comp. 5.11.4 s.v. innodatos (Vat. lat. 1377 fol. 262; Vat. lat. 2509 fol. 241; Bamberg Can. 20 fol. 172v): ‘Sic est canon late sententie …’; dazu oben Anm. 379. — Gottfried loc. cit. n. 7: ‘Falsarii autem litterarum domini pape ipso iure excommunicationem incurrunt cum fautoribus et defensoribus suis, sive per se sive per alios vitium falsitatis exerceant.’Google Scholar

382 Hinschius V 10; Gierke, Genossenschaftsrecht (oben Anm. 335) III 348.Google Scholar

383 Ad X 5.20.4 s.v. subiaceat: ‘Per sententiam, non ipso iure.’Google Scholar

383 Ad X 5.20.7 s.v. subiecti: ‘Forte canon ferende sententie est, sed littera contradicit.’Google Scholar

385 Ad X 5.20.7 s.v. spolientur: ‘Per sententiam.’Google Scholar

386 Ad X 5.20.4 s.v. subiaceat: ‘Ex hoc videtur, quod, quia contra facit, sit ipso iure excommunicatus; sed non credo, quod sit excommunicatus ipso iure …’Google Scholar

387 Ad X 5.20.7 s.v. falsarios: ‘… omnes enim tam principales quam fautores sunt ipso iure excommunicati, ut hic patet.’Google Scholar

388 Loc. cit.: ‘… Porro secundum canones pena multiplex est, nam falsarius domini pape, qui per se vel alium falsitatem exercet, ipso iure cum omnibus fautoribus et defensoribus suis anathematis vinculo est innodatus …’Google Scholar

389 Loc. cit.: ‘… Clerici etiam ipso iure in hoc casu officiis et beneficiis perpetuo sunt privati, … et intelligitur de illo, qui per se vel alium falsavit. Sed ubi quis scienter utitur litteris ab alio falsatis, non est ipso iure privatus, si clericus sit, sed est officio et beneficio spoliandus, id est suspendendus, subaudi nichilominus excommunicatus, quousque digne satisfecerit.’Google Scholar

390 Die verschiedenen Meinungen geben wieder: Petrus de Ancharano ad X. 5.20.4; Antonius de Butrio und Panormitanus ad X 5.20.7.Google Scholar

391 Vgl. Anm. 379.Google Scholar

392 Gottfried loc. cit. n. 7: ‘Falsarii … si clerici fuerint, officiis et beneficiis ecclesiasticis perpetuo sunt privati, ita quod, qui per se falsitatis officium exercuerint, postquam per ecclesiasticum iudicem fuerint degradati, seculari potestati tradantur …’ — Bernhardus Parmensis ad X 5.20.7 s.v. nostro: ‘Id est, qui litteris falsis utuntur per alios impetratis sub nomine nostro: isti minus puniuntur quam illi, qui per se hoc faciunt vel per alios, ut patet per hanc litteram et superiorem, C. ad 1. Cor. de fal. “Maiorem”’ (= Cod. 9.22.3). — Ähnlich Petrus de Ancharano, Antonius de Butrio und Panormitanus ad X 5.20.7.Google Scholar

393 Die spätere Doktrin scheidet streng zwischen Papsturkunden einerseits, Urkunden von Kaisern und anderen Herrschern andererseits. Vgl. Schmalzgrueber, Ius ecclesiasticum universum V 1 S. 794: ‘… incurrunt illas (poenas) tantum clerici falsantes litteras apostolicas, non item falsantes litteras imperatoris vel alterius principis … Et ratio est … ratione eminentioris dignitatis pontificiae … Et hinc clericus faisans litteras imperatoris non videtur esse tradendus curiae saeculari …’ Innocenz X. führte in einer Bulle von 1653 April 8 (Druck bei Giraldi, oben Anm. 279, 683f.) auch die Breven unter den Papsturkunden auf; vgl. Ferraris (oben Anm. 279) 515.Google Scholar

394 Oben Anm. 379.Google Scholar

395 I Comp. 2.1.6 = X 2.1.4. Vgl. R. Génestal, Le privilegium fori en France du Décret de Gratien à la fin du XIVe siècle II (Paris 1924) 20ff., der die an den Erzbischof Romuald von Salerno gerichtete Urkunde auf 1177 datiert. W. Holtzmann, Kanonistische Ergänzungen zur Italia pontificia (Tübingen 1959) Nr. 176 S. 114ff. (auch Quellen u. Forschungen aus ital. Archiven u. Bibliotheken 38 [1958] 132ff.) nimmt ohne Berücksichtigung der Argumente von Génestal den Herbst 1176 als mögliches Datum an.Google Scholar

396 Génestal II 28f.Google Scholar

397 Génestal II 30.Google Scholar

398 Oben S. 333; dazu Génestal II 30ff. So bemerkt noch Panormitanus ad X 5.20.7 n.3: ‘Item tradi debet (sc. clericus) curie seculari, ut per iudicem secularem puniatur pena legali. Et est casus valde specialis, in quo statim de crimine convictus quis traditur curie seculari; regulariter vero non traditur curie seculari, nisi sit incorrigibilis …’Google Scholar

399 Vgl. Stickler in DDG 7.1356f.Google Scholar

400 Génestal II 35.Google Scholar

401 Potthast 3656 = X 5.40.27.Google Scholar

402 So auch Génestal II 35.Google Scholar

403 Bernhardus Parmensis ad X 5.20.7 s.v. tradantur: ‘Qualiter tradi debeant, habes infra de verbo. signi. “Novimus” (= X 5.40.27) …’Google Scholar

404 JL 17639 = X 2.1.10. Zur Datierung (1191 April 15 — Oktober 25) vgl. W. Holtzmann, ‘La “Collectio Seguntina” et les décrétales de Clément III et de Célestin III,’ Revue d'histoire ecclésiastique 50 (1955) 431.Google Scholar

405 Vincentius ad III Comp. 5.11.4 s.v. seculari potestati tradantur (Erlangen 349 fol. 193v; Bamberg Can. 20 fol. 172v; München lat. 3879 fol. 254v): ‘… istud est speciale ob magnitudinem sceleris, que sufficienter sola depositione non punitur; vel istud, ubi non speratur de correctione …’ — Gottfried loc. cit. n. 7: ‘… Et quod dixi “tradantur curie seculari” intelligo tradi, dum capi sinuntur vel dum degradatio clerici denuntiatur iudici seculari, ut infra de ver. sig. “Novimus” (X 5.40.27) …’. Loc. cit. n. 12: ‘… Item in hoc crimine devictus deponitur et statim traditur curie seculari, ut infra eo. “Ad falsariorum” (= X 5.20.7). Quod generaliter non servatur, ut supra de iudi. “Cum non ab homine”’ (= X. 2.1.10). Über die neuzeitliche Praxis ausführlich Ferraris (oben Anm. 279) III 515ff.Google Scholar

406 VgI. Anm. 45.Google Scholar

407 Tankred, Ordo iudiciarius 4.3.3 (ed. F. Bergmann, Pillii, Tancredi, Gratiae libri de iudiciorum ordine [Göttingen 1842)] 283: ‘Si is, qui petit rescindi sententiam latam per falsos testes vel instrumenta, vult agere criminaliter de falso, … usque ad viginti annos dumtaxat audiendus est, ut Cod. de fal. 9.22 1. “Querela” (12). Si autem civiliter agere intendit per beneficium restitutionis in integrum vel actionem in factum, … usque ad quadraginta annos dico eum audiendum …’ — Ausführlich Accursius ad Cod. 9.22.12 s.v. sicut cetera. Gottfried loc. cit. n. 16 sieht für Zivilverfahren eine Verjährungsfrist von 30 Jahren vor. Vgl. allgemein O. Reich, Die Entwicklung der kanonischen Verjährungslehre von Gratian bis Johannes Andreae (Berlin 1880).Google Scholar

408 Neben den bereits erörterten Dekretalen vgl. X 1.3 cc. 8. 16. 17. 19. bes. c. 20.Google Scholar

409 X 1.3.20.Google Scholar

410 Azo ad Cod. 1.22.2 s.v. pro tenore veritatis: ‘Hoc intellexerunt quidam legiste et forte decretiste, qui multa dicunt et somniunt circa istam materiam, quod rescriptum, si fuerit per mendacium impetratum, iudex debet tantum cognoscere, hoc est utrum per mendacium sit elicitum, non de principali causa … Sed nos contra dicimus: quia dicimus, quod debet cognoscere de principali negotio, super quo delegata est ei cognitio, licet mentitus sit, qui impetravit rescriptum, in iuris narratione vel facti …’Google Scholar

411 Vgl. Albertus ad II Comp. 5.9.3 s.v. occasione (Paris, Bibl. nationale 3932 fol. 99v; Karlsruhe Aug. XL fol. 116v; Bamberg Can. 20 fol. 109): ‘Indistincte hoc dicit, quasi omnino non teneat, quod actum est, cum iurisdictionem false littere dare non possunt. Secundum leges videtur distinguendum, an falsi mentione prius habita in iudicio tandem processum sit ad sententiam: tunc enim tenet, nisi appellatione vel alio remedio sit suspensa, ut C. de fide instru. 1. ultima in fine (= Cod. 4.21.22). Si vero in dubium non fuit revocatum ante sententiam, an instrumentum esset falsum, non tenet, ut hic dicitur et C. si ex fal. instru. 1. I et II (= Cod. 7.58.1 u. 2), C. de transac. “Si ex falsis instru.” (= Cod. 2.4.42). Sed hec distinctio locum habet in instrumentis, per que quis <ius> suum probat, non autem in hiis, que solam iurisdictionem conferunt, ut hic.’ — Paulus Ungarus ad II Comp. 5.9.3 (Vat. Borgh. 261 fol. 79v): ‘… Item regula, quod per falsas litteras nulla datur iurisdictio. (Diese beiden Stellen beziehen sich, wie der Zusammenhang mit II Comp. 5.9.3 ergibt, auf Fälschungen im engeren Sinne, nicht auf erschlichene Reskripte). — Gottfried loc. cit. n. 13: ‘Littere false … non conferunt iurisdictionem nec valet, quod sit auctoritate illarum litterarum <factum>‘. N. 14: ‘Unde sententia lata auctoritate talium litterarum non est executioni mandanda …’ — Hostiensis loc. cit. § Et qualiter puniatur: ‘In summa notandum est, quod sententia lata occasione falsarum litterarum nullius est momenti …’ — Ausführlich Marinus von Eboli, Super revocatoriis c. 19. ed. Herde (vgl. oben Anm. 225) 109ff. (223ff.), dazu die Erklärungen 72ff. (186ff.). Vgl. auch Tankred, Ordo iudiciarius 4.3.3, ed. Bergmann (oben Anm. 407) 282, 284f.+suum+probat,+non+autem+in+hiis,+que+solam+iurisdictionem+conferunt,+ut+hic.’+—+Paulus+Ungarus+ad+II+Comp.+5.9.3+(Vat.+Borgh.+261+fol.+79v):+‘…+Item+regula,+quod+per+falsas+litteras+nulla+datur+iurisdictio.+(Diese+beiden+Stellen+beziehen+sich,+wie+der+Zusammenhang+mit+II+Comp.+5.9.3+ergibt,+auf+Fälschungen+im+engeren+Sinne,+nicht+auf+erschlichene+Reskripte).+—+Gottfried+loc.+cit.+n.+13:+‘Littere+false+…+non+conferunt+iurisdictionem+nec+valet,+quod+sit+auctoritate+illarum+litterarum+‘.+N.+14:+‘Unde+sententia+lata+auctoritate+talium+litterarum+non+est+executioni+mandanda+…’+—+Hostiensis+loc.+cit.+§+Et+qualiter+puniatur:+‘In+summa+notandum+est,+quod+sententia+lata+occasione+falsarum+litterarum+nullius+est+momenti+…’+—+Ausführlich+Marinus+von+Eboli,+Super+revocatoriis+c.+19.+ed.+Herde+(vgl.+oben+Anm.+225)+109ff.+(223ff.),+dazu+die+Erklärungen+72ff.+(186ff.).+Vgl.+auch+Tankred,+Ordo+iudiciarius+4.3.3,+ed.+Bergmann+(oben+Anm.+407)+282,+284f.>Google Scholar