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Der Fall Eichler Zur Frühgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung

Published online by Cambridge University Press:  18 December 2008

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Der erste Organisator grossen Stils in der sich neu konstituierenden deutschen Arbeiterbewegung der Jahre 1862–63 war ein aus Mecklen-burg-Strelitz stammender Lackierer Casimir Eichler, der seit einigen Jahren in Berlin wohnte und bei der v. Unruhschen Fabrik zur Herstellung von Eisenbahnwagen angestellt war. Dieser Eichler stand schon im Herbst 1862 in stetiger Verbindung mit Regierungsstellen und empfing noch vor Weihnachten desselben Jahres geldliche Unterstiitzung von Bismarck, wie sich aus dem Nachlass Zitelmann nach-weisen lässt. Man darf ihn daher als “Agent Bismarcks in der Arbeiterbewegung” bezeichnen, wie es im Personenverzeichnis der von Koch, Schleifstein und Höhle besorgten Neuausgabe von Mehrings Geschichte der deutschen Sozialdemokratie heisst. Im Index der vom Institut für Marxismus-Leninismus herausgegebenen Minutes der Londoner Kon-ferenz der “Internationale” heisst es, Eichler habe als “agent-provo-cateur” in der Arbeiterbewegung gewirkt und sei als solcher später “entlarvt” worden. Beide Angaben harmonisieren, wenn wir an-nehmen, dass die Charakterisierung Eichlers als “Agent” sich auf den Beleg des Zitelmann-Nachlasses stützt, während die der Minutes auf Bismarcks Geständnis im Reichstag zurückgeht, Eichler habe allerdings längere Zeit der Polizei Informationen gehefert, wenn auch nicht über die Arbeiterbewegung, so jedenfalls über den Nationalverein. Bismarck ist zu seinem Geständnis durch Aussagen Bebels iiber die Beziehungen Bismarcks zu Lassalle gezwungen worden, uber die ihm die Grafin Hatzfeldt Einzelheiten mitgeteilt hatte.

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Research Article
Copyright
Copyright © Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis 1970

References

page 347 note 1 Nach DZA Merseburg, Rep. 77, Tit. 662, Nr 8, Band 6, Bl. 44 stammt Casimir Louis Eichler, geb. 16. Marz 1836, aus Templin bei Neu-Strelitz. Seit 1855 hielt er sich in Berlin auf. Dort hatte er kein Heimatsrecht, und infolge der Versammlung vom 1. September erwog die Polizei, ihm die Ausweisung an-zudrohen, falls er weiter unliebsam tätig sein würde (DZA Potsdam, Rep. 30 C, Tit. 95, Sekt. 5, Nr 23, Bl. 20).

page 347 note 2 DZA Merseburg, Rep. 92, Zitelmann 94/1, Liquidation über Ausgaben des Dispositionsfonds 1862–1865, Fasz. 1.

page 347 note 3 Mehring, Franz, Gesammelte Schriften, Band 1–2, Berlin 1960, dort Band 2, S. 734.Google Scholar

page 347 note 4 The General Council of the First International 1864–1866, The London Conference 1865, Minutes, Moskau o.J., S.450.Google Scholar

page 348 note 1 Mayer, Gustav, Bismarck und Lassalle, Berlin 1928, S. 9f.Google Scholar

page 348 note 2 August Bebel, Aus meinem Leben, 8. Aufl., Teil I, S. 64 (“Ich wies zunächst auf den Fall Eichler hin”).

page 348 note 3 Eduard Bernstein, Die Geschichte der Berliner Arbeiterbewegung, Teil II, Berlin 1907, passim, besonders S. 58ff. (“Vergebliches Mühen des sozialen Bauernfangs”).

page 348 note 4 Besonders deutlich Bebel, a.a.O., S. 64 und Anm. ebda.

page 348 note 5 Berliner Volkszeitung, Nr 89 vom 17. April 1863, und Arbeitgeber, Spalte 3009. Aber schon in der ersten Versammlung vom 25. August spricht Eichler von “Unterhandlungen mit den höchsten Staatsbehörden” (DAZ Potsdam, Rep. 30 C, a.a.O.) und am 25. Oktober von “Förderung”, die “von der Mit-wirkung der Regierung” zu erwarten sei (Ebda, Bl. 27).

page 349 note 1 Die berühmte Bismarckrede vom 17. September 1878: “Der Versuch, ich weiss nicht, ob unter dem Eindruck von Lassalles Raisonnement oder unter dem Eindruck meiner eigenen Überzeugungen, die ich zum Teil in England während eines Aufenthaltes im Jahre 1862 gewonnen hatte [zum Teil in Frankreich?] – mir schien es, dass in der Herstellung von Produktivassoziationen, wie sie in England in blühendem Verhältnis existieren, die Möglichkeit lag, das Schicksal des Arbeiters zu verbessern, ihm einen wesentlichen Teil des Unternehmergewinnes zuzuwenden.”

page 349 note 2 DZA Merseburg, Rep 77, a.a.O. Bericht vom 14. August 1862 (“Vor etwa acht Tagen üankreich zurü”) Dieser Bericht klärt auch die Verwechslung mit einem Dr Ludwig Eichler auf, deren Spuren sich in vielen Darstellungen finden.

page 349 note 3 DZA Merseburg, Rep 92, Nachlass Zitelmann, Nr 16, Bl. 73, Brief Eichlers an Bismarck vom 18. Dezember 1862, und Zitelmann, Liquidation über Aus-gaben des Dispositionsfonds 1862–65, Fasz. 1, Okt.-Dez. 1862,0 Nr 7.

page 350 note 1 Siehe den S. 349, Anm. 3 genannten Brief Eichlers.

page 350 note 2 DZA Potsdam, Rep 30 C, Tit. 95, Sekt. 5, Nr 28, Flottenverein der Berliner Arbeiter 1861–1863.

page 350 note 3 In der Bismarckrede (siehe S. 349, Anm. 1) heisst es im gleichen Absatz: “dann ebenso die Gewährung von Staatsmitteln für Produktivgenossenschaften – das ist auch eine Sache, von deren Unzweckmässigkeit ich noch heute nicht überzeugt bin.”

page 351 note 1 Siehe S. 372, Anm. 2; DZA Merseburg, Nachlass Zitelmann, a.a.O., Fasz. 6, Bl. 3; Zitelmann Nr 16, Bl. 77.

page 351 note 2 DZA Merseburg, Rep. 120, BB 1/1, Nr 12, Band 2, Bl. 15, Eingabe Eichlers an das Ministerium für Handel vom 14. August 1865.

page 351 note 3 Siehe S. 349, Anm. 3.

page 352 note 1 G. Mayer, Bismarck und Lassalle, S. 59 und Anm. ebda.

page 352 note 2 A.a.O., S. 61 („Wenn ich letzthin Ew. Excellenz die Ansicht aussprach, dass eine zweite Unterredung unter den gegenwärtigen Umständen nutzlos bleiben m.sste…”).

page 354 note 1 The General Council, a.a.O., S. 251ff. (Report on the working class movement in Germany, written by W. Liebknecht).

Liebknechts Ausdruck “goose-club” für Vorschussvereine klingt abfällig und scheint nicht am Platze; “the right of settlement” meint “Niederlassungs-recht”: die Übersetzung mit “Recht auf Versorgung” beruht auf einem Irrtum (siehe Die I. Internationale in Deutschland, Berlin 1964, S. 72).Google Scholar

page 354 note 2 Liebknechts “starved out” steht im Gegensatz zu Bernsteins Behauptung, die er von den liberalen Zeitungen übernommen hatte.

page 355 note 1 Zu dieser Problematik Shlomo Na'aman, Demokratische und soziale Impulse in der Friihgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung der Jahre 1862/63, Wiesbaden 1969, S. 18ff.

page 355 note 2 Im Berliner Komitee waren 4 Webermeister: Nieman, Wernicke, Kalischek, Camien (DZA Potsdam, Rep. 30 C, Pol. Präs., Tit. 95, Sekt. 5, Nr 23, Bl. 24).

page 356 note 1 Versammlungsbericht vom 19. Oktober (die Versammlung am 12. Oktober war wegen verspäteter Anmeldung aufgelöst worden; in ihr sollte der Aufruf des Komitees verlesen werden), DZA Potsdam, a.a.O., Bl. 22.

page 357 note 1 Berliner Volkszeitung, 1862, Nr247. Die Zeitung hat später versucht, die auf-fällige Gegenüberstellung der beiden Aufsätze als “Druckschicksal” hinzu-stellen, was keineswegs überzeugend wirkt.

page 357 note 2 Eichlers Brief, in dem er sein Kommen ankündigt, befindet sich in dem Bestand ADAV/Hatzfeldt des IISG und ist an eine Redaktion, vermutlich die der Mitteldeutschen Volkszeitung, gerichtet. Sein Verlangen, seine “Grund-sätze” darlegen zu dürfen, klingt durchaus unbefangen; die Redaktion wie auch das Komitee waren aber nach dem Abdruck des Streckfuss'schen Auf-satzes von vornherein gegen Eichler eingenommen. Streckfuss hatte gute Be-ziehungen zu den Leipziger Demokraten, u.a. zu Dr Otto Dammer.

page 357 note 3 Bernstein, a.a.O., Band I, S. 102f.

page 358 note 1 Dieser Brief Schulzes befindet sich im Bestand ADAV/Hatzfeldt des IISG; er war dem Arbeiterkomitees zur Kenntnis gekommen und wurde daher den Akten des nachmaligen Leipziger Zentralkomitees einverleibt.

page 358 note 2 Briefe, Diese in Oncken, H., “Der Nationalverein und die Anfänge der deutschen Arbeiterbewegung 1862/63”, in: Grünbergs Archiv, Band II (1912), S. 120ff.Google Scholar Siehe auch H. Oncken, Rudolph v. Bennigsen, Stuttgart 1910, I, S. 588.

page 359 note 1 Damit sind die “Grundsätze” erklärt, die Eichler den Leipzigern vortragen wollte. Mehrings mehrfach geäusserte Behauptung, der auch Bernstein folgt, dass damit Staatskredit durch Bismarck gemeint sei, stützt sich auf Bebel (Mehring, Geschichte der deutschen Sozialdemokratie, II, S. 22).

page 359 note 2 Der Aufruf des Leipziger Arbeiterkomitees in der Mitteldeutschen Volks-zeitung vom 30. September 1862 verspricht den “von Berlin aus beabsichtigten Arbeiterkongress sowie das Verhältnis zum Nationalverein” zu erörtern.

page 359 note 3 Generalversammlung des Nationalvereins zu Koburg am 6.–7. Oktober 1862.

page 360 note 1 Teilweiser Abdruck bei Bernstein, a.a.O., S. 104. Durch Auslassung einiger sachlich wichtiger Stellen wird der Eindruck der Verschwommenheit unnotig erhöht.

page 360 note 2 Das “Berliner Programm” gab konservativer Agitation keinen Raum, und wurde von der Kreuzzeitung entsprechend gewertet.

page 360 note 3 Karl Brämer, “Die deutsche Arbeiterbewegung unserer Tage”, III, in: Ar-beiterfreund, 1864, S. 161ff., gibt eine vernünftige Erklärung, wie es zum Eingreifen von Streckfuss kam: Am 19. Oktober sei der Beschluss gefasst worden, 12 Deputierte mit je 15 Talern Diäten auszustatten (der Kongress sollte eine voile Woche dauern). Die Kosten sollten durch freiwillige Beiträge der Arbeiter unter Ausschluss aller Personen anderer Stände aufgebracht werden. “Unzufrieden mit diesen Beschlüssen, schieden mehrere Mitglieder des Aus-schusses aus, an deren Stellen neue hineingewahlt wurden”. Als die demokra-tische Presse sein Vorgehen getadelt habe, habe Eicbler gereizt erklärt, “er habe mit den Autoritäten in gewerblichen Angelegenheiten vorher Rück-sprache genommen”, und damit “erweckte er ein anscheinend unbegründetes, aber ihm schädliches Misstrauen in seine politische Zuverlässigkeit”. Es ging um zwei Dinge: die Selbständigkeit der Kassen, die die Bewegung von den liberalen Gönnern unabhängig machen konnte, und die Festsetzung eines Termins für den Kongress ohne vorhergehende Rücksprache. Wie der dunkle Hinweis auf die “Autoritaten” in “gewerblichen Angelegenheiten” damals verstanden worden ist, lässt sich nicht feststellen. Vielleicht hat Eichler damit seine Gewissheit begründet, die Erlaubnis der sächsischen Regierung – die noch ausstand – werde rechtzeitig eintreffen. Brämers Darstellung beruht auf Zeitungsberichten und persönlicher Erfahrung; er wird zu sehr übersehen.

page 362 note 1 Berliner Volkszeitung, Nr 247.

page 362 note 2 Siehe S. 357, Anm. 2.

page 363 note 1 Bericht der Deutschen Allgemeinen Zeitung, Leipzig, 31. Oktober. Der Bericht erganzt die Darstellung der Mitteldeutschen Volkszeitung “Die zweite Arbeiterversammlung”, in Nr 256.

page 364 note 1 Berliner Volkszeitung, Nr 254 (30. Oktober): Die Meldung ist nach der Besprechung, aber vor der beschlussfähigen Versammlung verfasst: “Nachdem Herr Eichler in Leipzig mit dem dortigen Arbeiterkomitee persönlich Rück-sprache genommen, ist, wie uns mitgeteilt wird, der projektierte Arbeiter-kongress bis zum Anfang Januar 1863 vertagt worden.”

page 365 note 1 August Bebel, a.a.O., S. 62.

page 366 note 1 Das Komitee, das zur ersten Arbeiterversammlung aufrief, war so zusammen-gesetzt, dass die verschiedenen Handwerke vertreten waren (Mitteldeutsche Volkszeitung, Nr 227), das zweite war eine Gesamtvertretung (ebda, Nr 256). Nach der endgültigen Konstituierung wurde der Brauch aufgegeben, jedes Komiteemitglied mit Bezeichnung des Standes unterzeichnen zu lassen, und Vahlteich unterzeichnete als Vorsitzender allein. Das könnte Zufall sein, wenn nicht die Debatte über die Vertretung von Korporationen vorangegangen wäre. Die Tatsache, dass das Komitee sich als Gesamtvertretung der Leipziger Ar-beiter ansah, wiegt schwerer als die Tatsache, dass nach dem Ausscheiden einiger Handwerker, Nicht-Arbeiter, wie der Fabrikant Dolge, in das Komitee eintraten: das waren erprobte Demokraten und ehemalige Handarbeiter, die sich hochgearbeitet hatten. Das Ausscheiden Bebels bei dieser Gelegenheit ist für seine damalige Entwicklung charakteristisch.

page 367 note 1 Julius Vahlteich hat in seiner letzten Lebenszeit in Amerika verschiedentlich zur Erinnerungsliteratur beigetragen, indem er ganze Abschnitte von einem Aufsatz in den anderen übertrug. Der Sinn ist immer der gleiche: Die Bewegung ging von Leipzig aus; dort wurde das Initiativkomitee gewählt und das Pro-gramm aufgestellt; die Liberalen waren die Düpierten: “ Wir wollten Organisation über das ganze Land und konnten diese doch nicht schaffen, ohne die Hilfe der liberalen Presse, die sich sofort feindlich gegen uns stellen musste, wenn wir die sozialistische Fahne entrollt hätten. Wir planten also einen deutschen Arbeitertag und empfahlen eine Tagesordnung, die das Bürgertum nicht vor den Kopf stossen konnte. Freizügigkeit und Gewerbefreiheit, die Schlagworte der Zeit, waren das Aushängeschild, Organisation zur Vertretung der Arbeiter-interessen war das Ziel. Wir liessen in einer Volksversammlung ein Zentral-komitee zur Einberufung eines deutschen Arbeitertages' wählen. […] Die Berliner Fortschrittler waren ziemlich ratios. Sie wussten nicht, was sie aus uns machen sollten, die Arbeiterbewegung störte ihre Kreise und war ihnen höchst unangenehm. Wir bestanden aber fest auf einer gesonderten Arbeiter-organisation und man einigte sich dahin, in der Volksversammlung für die Einberufung des Arbeitertages auf Ende Januar 1863 nach Leipzig einzutreten [ …] So wurde denn auch von der riesig besuchten Versammlung beschlossen.

page 367 note 2 Darüber: Bernstein, a.a.O., S. 118f. Aufschlussreich ist die Statutenänderung des Berliner Arbeitervereins, der die Aufgaben der öffentlichen Arbeiter-versammlung üernahm, wie Schulze es gefordert hatte. Im Februar heisst es: Unter dem Namen Arbeiterverein' hat sich für Berlin ein Verein gebildet, der die Förderung der geistigen und materiellen Interessen seiner Mitglieder anstrebt und sich namentlich die Durchführung des von den Berliner Arbeitern aufgestellten Programms zur Beschickung eines Kongresses zur Aufgabe stellt.” In der Fassung vom Juli 1863 heisst es nach Auslassung des inzwischen hin-fälligen Kongresses u.a. in § 2, Absatz 3: “Der Verein will jede Sonderstellung des Arbeiters beseitigen” – ein Lieblingsgedanke Dittmanns, der Arbeits-bücher und sonstige Sonderbeschränkungen für Arbeiter bekämpfte.

page 368 note 1 7 Mitglieder des alten Komitees wurden in das neue Lokalkomitee übernommen. Ein Jacobsohn hatte sich in der Versammlung gegen die Bevormundung durch die “Gelehrten” ausgesprochen und kam nicht ins neue Komitee; er war vermutlich Jude und daher wohl kaum “reaktionär. Die Aufsässigkeit der Berliner Arbeiter, weniger Umtriebe der Reaktion, waren die Zielscheibe des fortschrittlichen Angriffs. Dem Dittmann, der bei der Berliner Reform mitarbeitete, wurde Hoffmann als Mann der Berliner Volkszeitung beigegeben.

page 369 note 1 Arbeitgeber, Beilage zu Nr 304, “Der Arbeitertag”, 11. November 1862.

page 369 note 2 Rheinische Zeitung, Nr 338, 6. November 1862.

page 369 note 3 Berliner Volkszeitung, 7. November 1862.

page 370 note 1 Arbeitgeber, Spalte 3009.

page 370 note 2 Die Überbetonung Bismarcks, wie unmoglich es ihm gewesen sei, bei Antritt seiner Tätigkeit im Ministerium sich mit Dingen zu befassen, die nicht direkt mit den dringendsten Geschäften im Zusammenhang standen, ist auffällig, und die Gelegenheit, die ihm der kleine Gedächtnisfehler Bebels bot, hat Bismarck so übertrieben ausgenutzt, dass die einfachste Erklärung wäre, er hätte durch persönliche Einsicht in die Akten oder durch Referat anderer, vielleicht Buchers, sich wieder in Erinnerung gebracht, dass er längst von Eichler und den Arbeiterversammlungen wusste und sich seinerzeit für deren Verlauf inte-ressiert hatte.