Im osten Deutschlands waren wir durch Langobarden über die Elbe, durch Burgunden über die Oder geführt, es gab aber zwischen Oder und Weichsel, bevor an die grenze der weiterstreckten Gothen gereicht wird, noch eine nicht geringe zahl grösserer wie kleinerer deutscher stämme, auf welche unsere von den Gothen ausgegangne, vom südost nach westen, von da nach norden gelangte betrachtung im nord- und südosten nothwendig zurückkehren muss. diese völker waren den Römern von allen Germanen die unbekanntesten, daher auch ihre nachrichten darüber so wie unsere kunde dürftig ausfallen, was um so mehr zu beklagen ist, weil wir von dieser seite voller einsicht in die gothischen verhältnisse, welche als grundlage aller deutschen geschichte zu betrachten sind, entbehren. doch auch hier werden unerwartete streiflichter auf die Gothen fallen.

Ich lasse gleich die grösste sich darbietende masse vortreten: es sind die Lygier. Strabo s. 290 von Marobod redend, der als jüngling zu Rom gewesen und wieder heimgekehrt sei, gedenkt ihrer zuerst: ἐπανελϑὼν δὲ ἐδυνάστευσε ϰαὶ ϰατεϰτήσατο πρὸς οἶς εἶπον ∧ουίους τε, μέγα ἔϑνος, ϰαὶ Ζούμους ϰαὶ Βούτωνας ϰαὶ Μουγίλωνας ϰαὶ Σιβινοὺς ϰαὶ τῶν Σοήзων αὐτῶν μέγα ἔϑνος, Σέμνωνας. ∧ουίους in ∧ουγίους zu ändern ist kein bedürfnis. die begebenheit fällt unter August, noch vor den anfang unsrer zeitrechnung.