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Stämme des Rio Branco- und Orinoco-Gebietes
Published online by Cambridge University Press: 03 May 2011
Summary
Die Hauptmasse der indianischen Bevölkerung des Rio Branco-Gebietes bilden heute karaibische Stämme. Weitaus der volkreichste von diesen sind die Makuschí. Ihre Gesamtzahl, die von den Brüdern Schomburgk, ihren ersten Erforschern und Schilderern, auf dreitausend Seelen geschätzt wurde, scheint im Laufe der Zeit kaum abgenommen zu haben. Wie früher liegt ihr Hauptgebiet zwischen Tacutú, Mahú und Rupunúni. Von da ziehen sie sich in vereinzelten kleinen Ansiedlungen westnordwestlich über den Cotingo und Surumú hinaus bis in die Gegend des oberen Parimé-Maruá. Wenige Familienhütten von ihnen finden sich auch auf dem rechten Ufer des unteren Uraricuéra und am östlichen Ende der großen Insel Maracá.
Die auf den folgenden Blättern abgebildeten Makuschí stammen vom mittleren Surumú aus dem Dorfe Koimélemong an der Nordseite der Serra do Mel und aus einer kleinen Niederlassung an der Serra do Banco, wenige Stunden südlich davon.
Die nordwestlichen und nördlichen Nachbarn der Makuschí, ebenfalls Karaiben und ihnen sprachlich nahe verwandt, sind die Taulipáng, deren Zahl etwa 1000 bis höchstens 1500 Seelen beträgt. Sie wohnen vom Roroíma südlich bis zum Surumú und südwestlich über den Oberlauf der Flüsse Parimé-Maruá und Majarý bis zur Insel Maracá, also vorwiegend in der Savanne. Nur am oberen Surumú reichen sie mit einigen kleinen Ansiedlungen in den Urwald hinein. In dieser Gegend aber scheinen sie ursprünglich anderen Stammes gewesen zu sein oder wenigstens fremde Beimischung erfahren zu haben, denn sie unterscheiden sich, wie wir auf den folgenden Blättern sehen werden, durch ihre rohen Typen erheblich von ihren Stammesgenossen am Roroíma und in den Gebirgssavannen südlich davon, die fast durchweg feine Züge und weiche, bisweilen fast weibische Körperformen haben.
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- Information
- Vom Roroima zum OrinocoErgebnisse einer Reise in Nordbrasilien und Venezuela in den Jahren 1911–1913, pp. 11 - 14Publisher: Cambridge University PressPrint publication year: 2009First published in: 1923