Hostname: page-component-7bb8b95d7b-495rp Total loading time: 0 Render date: 2024-09-08T02:20:54.364Z Has data issue: false hasContentIssue false

Einige Aspekte zur Bearbeitung unbeschrifteter Tonlebermodelle*

Published online by Cambridge University Press:  07 August 2014

Extract

Für die Fundgattung der Tonlebermodelle bietet sich eine, den Omentexten vergleichbare Einteilung in Kompendien (=Schullebern) und Berichte an. Die als Berichte angesehenen Exemplare können als Nachbildungen von Opferlebern verstanden werden, deren morphologischer und pathologischer Zustand inschriftlich, graphisch oder in einer Kombination beider Methoden auf ein Modell übertragen wurde.

Im Rahmen der bisherigen Bearbeitungen derartiger Stücke wurde zwar auf die Abhängigkeit von Text und Markierungen hingewiesen (Landsberger/Tadmor, 1964: 202–205; Nougayrol, 1968: 32–34), ihr Wert für eine Interpretation auch der unbeschrifteten Lebermodelle jedoch nicht erkannt; außerdem fanden auch die archäologischen Kriterien kaum Beachtung. Anhand einer Tonleber aus Mumbaqat/Syrien sollen die Relevanz der Fundlage für eine Verwendung derartiger Objekte und bisher nicht beobachtete Möglichkeiten zu deren Auswertung im Sinne der Omina aufgezeigt werden.

Das hier diskutierte Modell fand sich, mit der Schauseite nach oben, in dem weißen Verputz der ältesten Phase einer Treppe verbaut, die in das Allerheiligste eines als Steinbau 2 bezeichneten Tempel führt (Orthmann, 1976: 29–32). Diese Fundsituation läßt den Schluß zu, daß die Darstellung auf diesem Modell die Ergebnisse einer eigens für die Errichtung des Tempels untersuchten Opferleber widerspiegelt; eine Annahme, die zweifellos eine positive Gesamtaussage der vorausgegangenen Leberschau impliziert.

Type
Research Article
Information
IRAQ , Volume 45 , Issue 1 , Spring 1983 , pp. 163 - 164
Copyright
Copyright © The British Institute for the Study of Iraq 1983

Access options

Get access to the full version of this content by using one of the access options below. (Log in options will check for institutional or personal access. Content may require purchase if you do not have access.)

Footnotes

*

Eine vollständige Fassung dieses Vortrages wird in AfO 29 erscheinen.

References

Bibliographie

Goetze, A., 1957. Reports on acts of extispicy from Old Babylonian and Kassite times. JCS 11: 89105.Google Scholar
Landsberger, B./Tadmor, H., 1964. Fragments of clay liver models from Hazor. IEJ 14,4: 201217.Google Scholar
Nougayrol, J., 1941. Textes hépatoscopiques d'époque ancienne conservés au musée du Louvre. RA 38: 6788.Google Scholar
Nougayrol, J., 1945/1946. Textes hépatoscopiques d'époque ancienne conservés au musée du Louvre II. RA 40: 5697.Google Scholar
Nougayrol, J., 1967. Rapports paléo-babyloniens d'haruspices. JCS 21: 219235.Google Scholar
Nougayrol, J., 1968. Le foie “d'orientationBM 50 494. RA 62: 3150.Google Scholar
Orthmann, W., 1976. Mumbaqat — Vorlaufiger Bericht über die von der Deutschen-Orient-Gesellschaft mit Mitteln der Stiftung Volkswagenwerk unternommenen Ausgrabungen. MDOG 108: 2544.Google Scholar
Rutten, M., 1938. Trente deux modèles de foies en argile inscrits provenant de Tell Hariri(Mari). RA 35: 3670.Google Scholar
Starr, I., 1974. The bārû Ritual. Ann Arbor.Google Scholar