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‘Reich Gottes’ Bei Lukas1

Published online by Cambridge University Press:  05 February 2009

Michael Wolter
Affiliation:
Am Ersdorfer Bach 7a, D-53340 Meckenheim, Germany

Extract

Daß die Königsherrschaft Gottes auch im lukanischen Doppelwerk als wichtiger theologischer ‘Leitbegriff’ fungiert, signalisiert allein schon die erst- und letztmalige Verwendung dieses Begriffs: Mit dem Logion von Lk 4.43, das eine Gesamtdeutung der Sendung Jesu liefert, und dem letzten Satz seines Werkes in Apg 28.31 legt Lukas einen Rahmen um seine Darstellung, der durch das Stichwort der βασιλεία το θεο dem Ganzen unübersehbare Kohärenz verleiht. Dazu paßt, daß Lukas auch in dem Bericht über die 40 Tage zwischen Ostern und Himmelfahrt, der die beiden Teile seines Doppelwerkes miteinander verknüpft, das Basileia-Thema aufgreift (Apg 1.3, 6). Die Gottesherrschaft ist hier zum Bestandteil eines geschichtstheologischen Gesamtentwurfs geworden, der aufgrund seiner Abständigkeit zum historischen Jesus naturgemäß auch dessen Basileia-Verkündigung nur gebrochen rezipieren konnte.—In den letzten Jahrzehnten hat sich nun vor allem das ‘eschatologische Büro' mit diesem Thema befaßt. Gegenstand der Diskussion ist vor allem, in welcher Weise die Erfahrung der sich dehnenden Zeit (d.h. der Parusieverzögerung und des zunehmenden Abstands von den Anfängen der Christentumsgeschichte) als für die lukanische Basileia-Konzeption maßgeblich zu veranschlagen ist. Die einzelnen Diskussionsbeiträge orientieren sich dabei weitgehend an einem durch Zeitkategorien definierten Koordinatensystem, mit dessen Hilfe das Wie der Präsenz der Basileia in der Gegenwart (der gewesenen des irdischen Jesus sowie der augenblicklichen des Lukas) und das Wann ihres Kommens in der Zukunft (der nahen oder der fernen) verortet wird.

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Copyright © Cambridge University Press 1995

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References

2 Weiser., A., ‘“Reich Gottes” in der Apostelgeschichte’, Der Treue Gottes trauen (FS G. Schneider; Freiburg, 1991) 127–35, 128; s.auch M. Völkel, ‘Zur Deutung des “Reiches Gottes” bei Lukas’, ZNW 65 (1974) 5770, 61.Google Scholar

3 Gräßer, E., Das Problem der Parusieverzögerung in den synoptischen Evangelien und in der Apostelgeschichte (BZNW 22; Berlin/New York, 3. Aufl. 1977) 32.Google Scholar

4 Vgl. Conzelmann, H., Die Mitte der Zeit (BHTh 17; Tübingen, 6. Aufl. 1977) 87ff.; Gräßer, Problem, 178ff. sowie die entsprechenden Abschnitte in den Forschungsberichten von H. Conzelmann, ThR NF 43 (1978) 46–7; E. Gräßer., ebd. 26 (1960) 11 0ff.; 41 (1976) 269ff.; 42 (1977) 63ff.; E.Plümacher, ebd. 48 (1983) 35ff.; F.Bovon., Luc le Theologien (Neuchâtel/Paris, 2. Aufl. 1988); M.Rese., ANRW 2.25.3 (1985) 2296ff.; W. Radl., Das Lukas-Evangelium (EdF 261; Darmstadt, 1988) 131ff.Google Scholar

5 Dies gilt nicht für die Frage nach dem Zeitpunkt der Zerstörung des Tempels und ihren Vorzeichen in Lk 21.7: Weil sie sich anders als Mk 13.4 exklusiv auf dieses Geschehen richtet, kann sie in 21.20ff. beantwortet werden (vgl. die Ersetzung der mk Formulierung őταν μέλλῃ τατα συνελείσθαι πάντα durch őταν μέλλἂταῡτα γίνεσθαι sowie Lk 21.5 diff. Mk 13.1). Eine Antwort auf diese Frage ist möglich, weil Lukas in seiner Zeit auf das erfragte Geschehen bereits zurückblickt; vgl. R. Maddox, The Purpose of Luke-Acts (FRLANT 126; Göttingen,1982)118–19.Google Scholar

6 Vgl. Bovon, F., Das Evangelium nach Lukas 1 (EKK 3.1; Neukirchen-Vluyn/Zürich, 1989) 486.Google Scholar

7 S. dazu u.S. 561.Google Scholar

8 Vgl. auch Schneider, G., Das Evangelium nach Lukas 1 (ÖTK 3.1; Würzburg/Gütersloh,2. Aufl. 1984) 237; J.A.Fitzmyer., The Gospel according to Luke 2 (AncB 28a; Garden City NY, 1985) 849; W. Wiefel, Das Evangelium nach Lukas (ThHK 3; Berlin, 1988) 198. - Bemerkenswert ist dann aber, daß Lukas in Lk 19.11ff. die Annahme dieser Koinzidenz in bezug auf Jerusalem ausdrücklich abweist (vgl. dazu ausführlicher u.S. 547–8).Google Scholar

9 Conzelmann, H. hat sie als gezielte ‘Enteschatologisierung’ der ursprünglichen Ansage der Nähe der Basileia verstanden wissen wollen, die Lukas zur Lösung des Verzögerungs-problems eingesetzt habe (Mitte), 33; s. auch 104–5; Grßer, Problem, 140–1; ders., ‘Die parusieerwartung in der Apostelgeschichte’, J. Kremer, Hg., Les Actes des Apô tres (BEThL 48; Löwen, 1979) 99–127; ders., ‘Ta peri tés basileias (Apg 1,3; 19,8)’, A cause de l'Évangile (FS J. Dupont; LeDiv 123; Paris, 1985) 709–25.Google Scholar

10 S.o.S. 542.Google Scholar

11 Zur Interpunktion vgl. Lohfink, G., Die Sammlung Israels (StANT 39; München, 1975) 81. Inhaltlich entfaltet wird diese Übereignung in 22.30: Die Apostel werden in der Basileia des Sohnes Gottes, die ihm von seinem Vater übertragen wurde, über Israel herrschen (vgl. Lohfink, ebd., 81–2). Auf dieser Linie liegt auch der außerntl. Gebrauch von διδόναι bzw. διατιθέναι τήν βασιλείαν vgl. z.B. Isocrates Or. 4.62; 5.33; Dio Chrysostomus Or. 64.9; Diogenes Laertius 8.63; Plutarch Lyc. 2.2; Philostratus Vit.Apoll. 2.41 (bei der Inthronisation); Philo Flacc. 25; Leg.Gai. 179; Josephus Ant. 13.407; 14.78; 17.146; TestJud 21.2.Google Scholar

12 Andeutungen in diese Richtung finden sich lediglich bei Völkel, ‘Deutung’: Die ‘Transponierung der Rede von der Basileia in die Terminologie der Verkündigung’ habe ihren Grund in einer Entnationalisierung und Individualisierung der Basileia, die mit einer veränderten ‘ Struktur des Heilsempfangs’ einhergehe; ‘an die Stelle der Juden treten … die Glaubenden aus Juden und Heiden’ (70; s. aber ebd. 60); Maddox, Purpose, 106: ‘Luke's real concern is not when the Kingdom of God will come (…) but who will qualify to be admitted to it’ (Hervorhebungen im Original).Google Scholar

13 Vgl. Jervell, J., ‘Das gespaltene Israel und die Heidenvölker’, StTh 19 (1965) 6896; W. Eltester, ‘Israel im lukanischen Werk und die Nazarethperikope’, E. Gräßer u.a., Jesus in Nazareth (BZNW 40; Berlin/New York, 1972) 76–147. —Diese Problematik hat seither eine Fülle von Literatur hervorgebracht: vgl. die Forschungsberichte von E. Gräßer, ThR NF 42 (1977) 13ff., 51ff. und E. Plümacher, ebd. 48 (1983) 45ff. sowie u.a.: F. Bovon, Lukas in neuer Sicht (BThSt 8; Neukirchen-Vluyn, 1985) 120–38; R. C. Tannehill, ‘Israel in Luke-Acts’, JBL 104 (1985) 69–85; R. L. Brawley, Luke-Acts and the Jews (SBL.MS 33; Atlanta GA, 1987); J. T. Sanders, ‘The Salvation of the Jews in Luke-Acts’, C. H. Talbert, Hg., Luke-Acts (New York, 1984) 104–28; Ders., The Jews in Luke-Acts (Philadelphia, 1987); J. B. Tyson, Hg., Luke-Acts and the Jewish People (Minneapolis MN, 1988); Ders., Images of Judaism in Luke- Acts (Columbia, 1992); H. Räisänen, ‘The Redemption of Israel’, P. Luomanen, Hg., Luke-Acts (Göttingen, 1991) 94–114.Google Scholar

14 Dies gilt auch für den traditionsgeschichtlichen Teil der Untersuchung von J. M. Nützel, Jesus als Offenbarer Gottes nach den lukanischen Schriften (fzb 39; Würzburg, 1980) 69ff., der im Ergebnis viel zu unpräzise ist, um das Profil der lukanischen Rezeption sichtbar machen zu können.Google Scholar

15 Die folgende Darstellung unterscheidet sich insofern vom methodischen Ansatz der Untersuchung von O. Camponovo, Königtum, Königsherrschaft und Reich Gottes in den frühjüdischen Schriften (OBO 58; Freiburg/Göttingen, 1984), als nicht nach den individuellen Basileia-Konzeptionen der einzelnen Schriften, sondern nach den konstanten semantischen Merkmalen gefragt wird.Google Scholar

16 Vgl. dazu jetzt die Darstellung von A. M. Schwemer, ‘Gott als König und seine Königsherrschaft in den Sabbatliedern aus Qumran’, M. Hengel/A. M. Schwemer, Hgg., Königsherrschaft Gottes und himmlischer Kult (WUNT 55; Tübingen, 1991) 45–118, 58ff.Google Scholar

17 Vgl. dazu Schwemer, ebd.Google Scholar

18 Genau diesen Vorgang explizieren die Texte aus dem Targum Jonathan zu den Propheten, wenn sie davon sprechen, daß sich Gottes Königsherrschaft am Ende der Tage ‘offenbaren’ (ℵ) werde (TgJes 24.23; 31.4; 40.9; 52.7; TgEz 7.7,10; TgOb 21; TgMi 4.7–8; TgSach 14.9); vgl. dazu K. Koch, ‘Offenbaren wird sich das Reich Gottes. Die Malkuta Jahwäs im Profeten-Targum’, NTS 25 (1978/79) 158–65.Google Scholar

19 Dies hat bereits Merklein, H., ‘Die Einzigkeit Gottes als die sachliche Grundlage der Botschaft Jesu’, Jb.f.Bibl.Theol. 2 (1987) 1332, 15ff. herausgearbeitet; s. auch J. J. Collins, ‘The Kingdom of God in the Apocrypha and Pseudepigrapha’, W. Willis, Hg., The Kingdom of God in 20th-century Interpretation (Peabody MA, 1987) 81–95, 95: ‘The common denominator of all eschatological formulations of the Kingdom… was rejection of foreign rule.’Google Scholar

20 Reiser, M., Die Gerichtspredigt Jesu (NTA NF 23; Münister, 1990) Iff.Google Scholar

21 Vgl. Zeller, D., ‘Das Logion Mt 8, llf/Lk 13,28f und das Motiv der “Völkerwallfahrt”’, BZ NF 15 (1971) 222–37; 16 (1972) 84–93, 225ff.Google Scholar

22 Vgl. die Fortsetzung in Sach 14.17–19: Diejenigen Heiden, die dem König die kultische Verehrung in Jerusalem verweigern, werden endgültig dem Gerichtshandeln verfallen.Google Scholar

23 Vgl. auch die Rezeption dieses Motivs in JosAs 16.16; 19.5, 8: Die Heiden gewinnen dadurch Heil, daß sie in der durch Aseneth archetypisch abgebildeten πόλις καταϕυγς Zuflucht nehmen, d.h. in der von Gott als König regierten ‘Gottesstadt schlechthin, Zion-Jerusalem’; Chr. Burchard, Untersuchungen zu Joseph und Aseneth (WUNT 8; Tübingen, 1965)118.Google Scholar

24 S. auch 1QM 17.6–8: ‘Und er schickt ewige Hilfe dem Lose seiner [Er]lösung durch die Kraft des herrlichen Engels für die Herrschaft (Π┐) Michaels im ewigen Licht; um zu erleuchten durch Freude den B[und I]sraels…; um unter den Göttlichen die Herrschaft Michaels zu erhöhen und die Herrschaft (Πℵ) Israels unter allem Fleisch.’Google Scholar

25 S.o.S. 545 mitAnm. 18.Google Scholar

26 So Conzelmann, z.B., Mitte, 67. —Auch zur Korrektur einer auf seiten der Leser bestehenden Naherwartung eignet sich das Gleichnis schwerlich, denn diese wissen doch bereits, daß mit Jesu Kommen nach Jerusalem nicht auch die Basileia in Erscheinung getreten ist. Der Zeitfaktor (παραχρμα) spielt hier nur insofern eine Rolle, als die Erzählung vom Thronprätendenten dazu dient, den Lesern das bisherige Ausbleiben der Basileia/Parusie zu erklären; für die Frage auf eine wie lange Zeit sie sich noch bis zur Rückkehr des Inthronisierten einzustellen haben, gibt das Gleichnis nichts her. Vgl. auch L. T. Johnson, The Literary Function of Possessions in Luke-Acts (SBL.DS 39; Atlanta GA, 1977) 168ff.; Maddox, Purpose, 49–50.Google Scholar

27 S. auch Robinson, W. C., Der Weg des Herrn (ThF 36; Hamburg, 1964) 56.Google Scholar

28 Zu dem in ihr ausgesprochenen Zeitproblem s.u.S. 561–2.Google Scholar

29 Weiser, , ‘“Reich Gottes”’, 130 u.a.Google Scholar

30 Vgl. Dan 4.36 LXX; Josephus Ant. 14.366; Anthologia Graeca 3.19; Apollodorus Bibl. 1.147 (1.9.28); s. auch Josephus Ant. 13.131; Diodorus Siculus 15.47.3; 18.57.3. —Man kann darum auch nicht sagen, daß Lukas die Jünger hier ‘nach dem Geltungsbereich’ der Basileia fragen läßt (‘nämlich ob die Wiederherstellung nur Israel betrifft’); M. Dömer, Das Heil Gottes (BBB 51; Königstein, 1978, 115): Gottes Basileia ‘betriftl’ grundsätzlich alle Völker.Google Scholar

31 S.o.S. 546–7.Google Scholar

32 Vgl. dazu jetzt die Beschreibung der historischen Befindlichkeit des lukanischen Christentums durch W. Stegemann, Zwischen Synagoge und Obrigkeit (FRLANT 152; Göttingen, 1991) 12ff., bes. 33ff.Google Scholar

33 S. auch Merk, O., ‘Das Reich Gottes in den lukanischen Schriften’, Jesus und Paulus (FS W. G. Kümmel; Göttingen, 1975) 201–20, 205ff.; Weiser, ‘“Reich Gottes”’, 129ff.Google Scholar

34 Vgl. auch den durch das Stichwort χορτάζειν hergestellten Zusammenhang von Lk 6.21 und 9.17; beides steht unter der Überschrift der Gottesherrschaft (6.20; 9.11); s. auch R. C. Tannehill, The Narrative Unity of Luke-Acts 1 (Philadelphia, 1986) 218.Google Scholar

35 S.o.S. 542.Google Scholar

36 Vgl. auch den Gebrauch von ϕθάνειν έπί + Akk. bei Plutarch Caes. 18.2; Mor. 988c; Philo Opif. 5, 8; Mut.Nom. 179; Vit.Cont. 90; Flacc. 1; Josephus Bell. 1.121; TestNaph 6.9.Google Scholar

37 TestLevi 6.11 (ἔϕθασε δέ ή όργή κνρίον έπ αύτούς τέλος; s. auch 1 Thess 2.16) resümiert den Vollzug des Urteils Gottes über Sichem (6.8), zu dem Levi zuvor durch einen Engel beauflragt wurde (5.3). —TestAbr A 1.3 (ἔϕθασε καί τοίτον [sc. Abraham] τό… το θανάτουπικρόν ποτήριον) gehört zur Einleitung des Erzählers, der in V. 4 fortfährt: ‘Gott, der Herrscher, rief nun seinen Erzengel Michael zu sich und sagte zu ihm: “Geh' hinab… zu Abraham und sage ihm vom Tod”.’ Der Tod kommt also vom Himmel her über Abraham (s. auch ebd. 16.1ff.). —In Dan 4.24 Theod. (σύγκρρμα ύψίστου έστίν ő ἔϕθασεν έπί τόν κύριόν μου τόνβασιλέα [sc. Nebukadnezar]) leitet die Formulierung die Deutung desjenigen Teiles von Nebukadnezars Traum ein, der die Darstellung von Gottes Strafhandeln an diesem zum Inhalt hat. - 4.28 Theod. (τατα πάντα ἔϕθασεν έπί Nebukadnezar, den König) eröffnet dann als Überschrift die Darstellung der Transformation des visionär Geschauten in irdische Realität.Google Scholar

38 Mit p75 B u.a. ist hier είς τήν βασιλείαν σου zu lesen; die varia lectio έν τ βασιλείά σον (ℵ A C u.a.) dürfte aus Mt 16.28 eingedrungen sein. Für das Verständnis von ἔρχεσθαι είςβασιλείαν als Herrschaftsübernahme gibt es Parallelen bei Josephus Ant. 9.260; 12.389; Appian Syr. 11.68 [360]; s. auch J. Marcus, ‘Entering into the Kingly Power of God’, JBL 107 (1988) 663–75.Google Scholar

39 S. auch Gräßer, E., ‘Ta peri tés basileias’, 722.Google Scholar

40 Taeger, J.-W., Der Mensch und sein Heil (StNT 14; Gütersloh, 1982) 170; s. auch ebd. 174; R. Schnackenburg, Gottes Herrschaft und Reich (Freiburg, 4. Aufl. 1965) 95; Nützel, Jesus, 104.Google Scholar

41 Merk, , ‘Reich Gottes’, 216, 219 u.a. Dagegen mit Recht E. Gräßer, ‘Parusieerwartung’,107 Anm. 31.Google Scholar

42 Merk, , ‘Reich Gottes’, 205.Google Scholar

43 Als Verkündigungsinhalte werden in diesem Sinne genannt: Bei κηρύσσειν: τόν Xριστόν bzw. τόν ίησον (8.5; 9.20; 19.13); ‘dieser ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten’ (10.42). — Bei εύαγγελίζεσθαι: τόν (χριστόν/κύριον) ‘ησούν (5.42; 8.35; 11.20; 17.18: ‘und die Auferstehung’); τόν λόγον (το κυρίου) (8.4; 15.35); die Erfüllung der Verheißung durch die Auferstehung Jesu (13.32–3). — Bei διαμαρτύρεσθαι: τόν λόγον το κυρίου (8.25); ‘daß Jesus der Messias ist’ (18.5); τήν είς θεόν μετάνοιαν καί πίστιν (20.21); τό εύαγγέλιον τς χάριτος (20.24); τά περί έμο (den Herrn; 23.11); s. auch 10.42. — Bei διαλέγεσθαιπ7egr;ρί δικαιοσύνης καί έγκρατείας καί το κρίματος τομέλλοντος (24.25). - Bei πείθειν: περί τοησο (28.23).Google Scholar

44 Völkel, , ‘Deutung’, 70.Google Scholar

45 Wiefel, , LkEu, 159; vgl. auch die Wiederaufnahme von κατά πόλιν aus V. 1 in V. 4.Google Scholar

46 Schottroff, L./Stegemann, W., Jesus von Nazareth - Hoffnung der Armen (Stuttgart, 1978) 93.Google Scholar

47 S.u.S. 555 mit Anm. 58.Google Scholar

48 Vgl. Albertz, R., ‘Die “Antrittspredigt” Jesu in Lukasevangelium auf ihrem alttestamentlichen Hintergrund’, ZNW 74 (1983) 182206.CrossRefGoogle Scholar

49 Horn, F. W., Glaube und Handeln in der Theologie des Lukas (GTA 26; Göttingen, 2. Aufl. 1986) 67; s. auch W. E. Pilgrim, Good News to the Poor (Minneapolis MN, 1981) 92ff.Google Scholar

50 Vgl. Dtn 4.29; 1 Chr 16.10; 22.19; 2 Chr 11.16; 12.14; 15.12; 19.3; 22.9; 30.19; 2 Esr 7.10: τόν νόμον; ψ 118.2,10; Spr 15.14: αἵσθησιν 27.21a: κακά bzw. γνσιν; Jer 36.13.Google Scholar

51 S. auch Hauck, H.-J., ‘Die Armut der Jünger in der Sicht des Lukas’, Clar. 26 (1986) 547, 27.Google Scholar

52 Letzteres erzielt Lukas dadurch, daß er die Notiz vom Weggehen des Reichen (Mk 10.22) streicht, die Jünger erst nach den Basileia-Worten in die Szene einführt und diese dadurch direkt auf den ἂρχων bezieht (red. Einleitung durch ιδών δέ αύτόν, V. 24).Google Scholar

53 Vgl. Berger, K., Die Gesetzesauslegung Jesu (WMANT 49; Neukirchen, 1972) 454.Google Scholar

54 Vgl. Salo, K., Luke's Treatment of the Law (AASF 57; Helsinki, 1991) 156.Google Scholar

55 Merklein, , ‘Einzigkeit’, 16.Google Scholar

56 Das Folgende berührt sich an etlichen Stellen mit den Ergebnissen von Maddox, Purpose, 42ff., 105ff., bei denen freilich der traditionsgeschichtliche Aspekt unberücksichtigt bleibt.Google Scholar

57 In V. 19 ersetzt Lukas καλέσαι (Jes 61.2) durch κηρύζαι, und in V. 18c macht er aus der finiten Verbform von Jes 58.6 (άπόστελλε) einen Infinitiv (άποστελαι) und paßt sie damit in seine Satzkonstruktion ein.Google Scholar

58 (a) Lukas läßt Jes 61.1c (ίάσασθαι τούς συντριμένους τν καρδία) weg, er fügt (b) zwischen 61.Id und 61.2 stattdessen Jes 58.6b ein (άποστελαι τεθραυσμένους έν άϕέσει; 4.18d), und läßt (c) das gesamte Zitat hinter der Ankündigung des ‘Gnadenjahres’ abbrechen (die Fortsetzung in Jes 61.2–3 lautet: ‘und einen Tag der Rache, um alle Trauernden zu trösten, um den Trauernden Zions Herrlichkeit statt Asche zu geben’).Google Scholar

59 Albertz, , ‘Antrittspredigt’, 190–1.Google Scholar

60 Rese, M., Alttestamentliche Motive in der Christologie des Lukas (StNT 1; Gütersloh, 1969), 145 im Anschluß an E. Schweizer, πνΕμα κτλ., ThWNT 6 (1959) 405; s. auch Horn, Glaube, 173. - Gegen eine Deutung auf Jesu Heilungstätigkeit spricht allein schon der metaphorische Charakter der Aussage.Google Scholar

61 Vgl. dazu den Nachweis von Albertz, ‘Antrittspredigt’, 191fF. sowie o.S. 553.Google Scholar

62 Vgl. Hill, D., ‘The Rejection of Jesus in Nazareth (Luke IV 16–30)’, NT 13 (1971) 161–80, 169; J. S. Siker, ‘“First to the Gentiles.” A Literary Analysis of Luke 4:16–30’, JBL 111 (1992) 73–90.Google Scholar

63 Busse, U., Das Nazareth-Manifest Jesu (SBS 91; Stuttgart o.J.) 82.Google Scholar

64 S.o.S. 547–8.Google Scholar

65 Vgl. dazu York, J. O., The Last Shall Be First (JSNT.SS 46; Sheffield, 1991) 87ff.Google Scholar

66 S.o.S. 546.Google Scholar

67 Klauck, H.-J., Allegorie und Allegorese in synoptischen Gleichnistexten (NTA13; Münster, 2. Aufl. 1986) 218.Google Scholar

68 Mit, Fitzmyer, LkEv, 2.1053; Wiefel, LkEu, 274 u.a.Google Scholar

69 Graßer, , Problem, 196.Google Scholar

70 Conzelmann, , Mitte, 102.Google Scholar

71 Maddox, Purpose, 49; s. auch W. Schmithals, Das Evangelium nach Lukas (ZBK.NT 3.1; Zürich, 1980) 160; R. O'Toole, The Unity of Luke's Theology (Wilmington DE, 1984) 157.Google Scholar

72 Zum traditionsgeschichtlichen Hintergrund von Lk 12.32 vgl. J. Schlosser, Le Régne de Dieu dans les dits de Jésus 2 (Paris, 1980) 577ff.Google Scholar

73 Gegen, Nützel, Jesus, 104, der hier ‘die Frage nach Zukunft der Basileia' zugunsten ihrer Gegenwärtigkeit abgewiesen sieht und damit die Mehrdimensionalität der Frage unzulässig verkürzt (vgl. J. Roloff, Die Apostelgeschichte \NTD 5; Göttingen, 1981] 22ff.); darüber hinaus ist in der Apg an keiner Stelle von einer geschichtlichen Gegenwart der Basileia die Rede.Google Scholar

74 Vgl. den überzeugenden Nachweis von W. C. van Unnik, ‘Der Ausdruck ἔσχάτου τςγς (Apostelgeschichte I 8) und sein alttestamentlicher Hintergrund’, ders., Sparsa Colleta 1 (NT.S 29; Leiden, 1973) 386401.Google Scholar

75 Hauser, Gegen H. J., Strukturen der Abschluβerzählung der Apostelgeschichte (Apg 28,16–31) (AnBib 86; Rom, 1979) 62ff.; s. auch die Kommentare z. St.Google Scholar

76 S. auch Hauser, , Strukturen, 66; A. Weiser, Die Apostelgeschichte 2 (ÖTK 5.2; Würzburg/Gütersloh, 1985) 682.Google Scholar

77 Die Wendung τοτο τό σωτήριον το θεο weist aufgrund des anaphorischen Demonstrativpronomens zunächst in der Tat unmittelbar auf V. 23b zurück (Hauser, Strukturen, 39–40), dann aber auch —und zwar durch die Wiederaufnahme von τό σωτήριον το θεο (Jes 40.5 LXX) aus Lk 2.30; 3.6 - insgesamt auf ‘die von Gott her durch Jesus geschenkte Heilszuwendung’ (Weiser, Apg, 683).Google Scholar

78 So Schneider, G., Die Apostelgeschichte 2 (HThK5.2; Freiburg, 1982) 419.Google Scholar

79 Vgl. auch Tannehill, R., ‘The Mission of Jesus according to Luke IV 16–30’, Gräßer u.a., Jesus, 5175, 62; Siker, ‘First’, 83ff.; M. Klinghardt, Gesetz und Volk Gottes (WUNT 2.32; Tübingen, 1988) 235.Google Scholar

80 Vgl. Conzelmann, , Mitte, 96,105.Google Scholar

81 S.o.S. 542.Google Scholar

82 Vgl. dazu Fusco, V., ‘“Point of View” and “Implicit Reader” in Two Eschatological Texts’, The Four Gospels 1992 (FS F. Neirynck; BEThL 100; Löwen, 1992) 1677–96,1682ff.Google Scholar

83 Es kann also keine Rede davon sein, daß nach lukanischem Verständnis ‘die Gottesherrschaft “schon jetzt” im Anbruch ist und daß es dafür in der Geschichte selbst Anzeichen gibt’, die als ‘Zeichen der eigenen Zeit… im Sinne der herannahenden Gottesherrschaft’ zu deuten sind (J. Zmijewski, Die Eschatologiereden des Lukas-Evangeliums [BBB 40; Königstein, 1972] 268; Hervorhebung von mir); s. auch Gräßer, Problem, 166; Robinson, Weg, 64–5 u.a.Google Scholar

84 v. Unnik, , ‘Ausdruck’, 400.Google Scholar

85 Gräßer, , ‘Parusieerwartung’, 112–13; s. auch Fusco, ‘Point of View’, 1692.Google Scholar

86 Gräßer, , ‘Parusieerwartung’, 115.Google Scholar

87 Fusco, , ‘Point of View’, 1696.Google Scholar

88 Vgl. York, , Last; Siker, ‘First’, 74, 83ff.; R. J. Shirock, ‘The Growth of the Kingdom in Light of Israel's Rejection of Jesus’, NT 35 (1993) 15–29, 26f, 29.Google Scholar

89 Selbstverständlich ist damit nicht gesagt, daß Lukas die christliche Kirche aus Juden und Heiden mit ‘Israel’ oder dem ‘wahren Israel’ identifiziert wissen will und den ungläubigen Teil Israels zum Judentum depotenziert: so z.B. Eltester, ‘Israel’, 116; Lohfink, Sammlung, 55 U.ö.; Bovon, Lukas, 130; Maddox, Purpose, 32; S. G. Wilson, The Gentiles and the Gentile Mission in Luke-Acts (SNTS.MS 23; Cambridge, 1973) 151ff.; Klinghardt, Gesetz, 8. - Zwar tritt die christliche Kirche in Funktionen Israels ein, doch wird der Israelbegriff- und dieser Sachverhalt darf nicht leichthin suspendiert werden - nie auf sie übertragen, sondern kennzeichnet stets ganz unzweideutig die Gesamtheit des jüdischen Volkes: s. auch N. A. Dahl, ‘“A People for His Name” (Acts XV.14)’, NTS 4 (1957/58) 319–27, 324:‘… σραήλ remains the name of the Israelite people’; J. T. Sanders, ‘The Jewish People in Luke-Acts’, Tyson, Hg., Luke-Acts, 51–75,143–9, 57 u.a.Google Scholar