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Published online by Cambridge University Press: 23 October 2020
Mit dieser Ankündigung zogen sich im neunzehnten Jahrhundert Prosawerke in die Länge. Unterm Strich boten Journale und Wochenblätter Platz. Der Fortsetzungsroman stand in Blüte. Während in rascher Folge Kapitel nach Kapitel schwarz auf weiß gedruckt wurden, war der Mittelteil der Erzählung gerade erst handschriftlich zu Papier gekommen, der Schlußteil noch nicht ausgedacht. Doch hielten nicht nur triviale Schauergeschichten und herzergreifende Passionen den Leser in Bann. Etliche Dickens-Romane sind so, in Häppchen, erschienen. Tolstois “Anna Karenina” war ein Fortsetzungsroman. Balzacs Zeit als fleißiger Zulieferer für fortgesetzte Massenware mag ihn, noch namenlos, die Technik erhöhter Spannung, knapp vor dem Abbruch der Spalte, gelehrt haben. Und auch fast alle Fontane-Romane sind zuerst in Zeitungen und Zeitschriften abgedruckt und fortgesetzt worden, zum Beispiel “Irrungen, Wirrungen”, auf daß der Besitzer der “Vossischen Zeitung” empört ausrief: “Will denn diese Hurengeschichte nicht endlich aufhören!”