Published online by Cambridge University Press: 29 July 2016
Bei den Vorarbeiten für eine Dissertation über die bedingte Eheschliessung im kanonischen Recht, die vor allem die Entwicklung dieses Rechtsinstituts in der Zeit von 1140-1234 aufzeigen wird, hat der Verfasser unter anderem einzelne bisher unbekannte Handschriften verschiedener kanonistischer Werke aufgefunden oder bereits bekannte Handschriften näher identifiziert. Da die Drucklegung der Dissertation wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, möchte der Verfasser die wichtigsten Ergebnisse vorläufig kurz anzeigen. Der Einzelnachweis wird in der genannten Dissertation folgen.
1 Da sich der Verfasser innerhalb des letzten Jahres erst allmählich in die Materie einarbeiten musste, ist er sich dessen bewusst dass manche Fragen des Fachmannes in der Handschriftenbeschreibung offen bleiben. Der Verfasser möchte an dieser Stelle seinem Lehrer, Herrn Prälaten Prof. Dr. Rösser, Würzburg, für die Erlaubnis zu dieser Vorveröffentlichung, sowie Herrn Prof. Dr. Kuttner für ihre Aufnahme in das Bulletin seinen Dank aussprechen.Google Scholar
2 Von Eheim, F., ‘Die Handschriften des Decretum Gratiani in Österreich,’ SG VII 125-173 noch nicht berücksichtigt.Google Scholar
3 Kuttner, Repertorium 4-6.Google Scholar
4 ‘Decretistica Germanica adaucta,’ Traditio 12 (1956) 594, 600.Google Scholar
5 Vgl. Kuttner, Repertorium 225; Traditio 1 (1943) 323 n. 17.Google Scholar
6 Möglicherweise auch in zwei Bücher, wie aus einer Bemerkung hervorgehen könnte, die jedoch nicht ganz eindeutig ist.Google Scholar
7 Über Vorkommen und Zuschreibung dieser Dekretale vgl. neuestens Cheney, C. R., Traditio 15 (1959) 480–482.Google Scholar
8 Beziehungen zur Sammlung des Alanus wären zu untersuchen. Die Dekretalen JL 13852-53 scheinen ausserhalb der Comp. II nur bei ihm, und zwar unter derselben Titelrubrik ‘de statu monachorum’ (Comp. II: ‘de statu regularium’) überliefert: Alan. 3.19.3-4 (zweite Redaktion, nicht in Red. I [W]). ‘Miramur non modicum’: Alan. 1.14 un. (W 1.10 un.), Rubrik wie in Fulda D.7. ‘Ex parte’: Alan. 2.20.3 (W 2.18.3) im Titel ‘de confirmatione utili uel inutili.’ (Hinweis von Prof. Kuttner.)Google Scholar
9 Vgl. Kuttner, Repertorium 321.Google Scholar
10 ed. Giessen 1891; vgl. Kuttner, Repertorium 134.Google Scholar
11 Zur Inventarisierung der kanonistischen Handschriften aus der Zeit von Gratian bis Gregor IX. (Anhang zu Des Johannes Galensis Apparat zur Compilatio III in der Universitätsbibliothek Erlangen; Mainz 1938) 85–87, 72-82; AKKR 120 (1940) 60-64.Google Scholar
12 Traditio 1 (1943) 287 n. 46.Google Scholar
13 Zur Inventarisierung 75f., 80f.; AKKR 120 (1940) 63f. Google Scholar
14 Umstand, Der, dass sich die sechs in Zur Inventarisierung zitierten Martinusglossen alle fol. 67r-68v finden, weist auf die von dem jeweiligen Schreiber abhängige Zusammensetzung der zweiten Schicht hin.Google Scholar
15 Fol. 54v wurde oben zwischen grössere Vincentiusglossen und den Beginn des Dekretalentextes eine Laurentiusglosse von der Hand der vierten Schicht eingetragen.Google Scholar
16 Gillmann, Zur Inventarisierung 87.Google Scholar
17 Zur Inventarisierung 87 und 90 n. 3.Google Scholar
18 fol. 79r-127v Comp. II mit dem Tankredapparat; fol. 128r-266v: Comp. III mit dem Tankredaparat; fol. 267r Epilog des Bernardus Compostellanus zu seiner Dekretalensammlung, als Fortsetzung des Dekretalentextes geschrieben; fol. 267r_v Titelübersicht zu allen vier in dem Codex enthaltenen Compilationen; fol. 268r-299v Comp. IV mit dem Apparat des Johannes Teutonikus, dazu spätere (unsignierte) Zusätze. Dem Codex ist der Teil eines Bogens vorgebunden, der ein Stück einer Handschrift der Comp. III mit Vincentiusglossen enthält, nämlich 3 Comp. 4.12.3f.; 4.13.2; 4.14.1).Google Scholar
19 Siehe Schulte II 107.Google Scholar
20 Die Handschrift 8302 enthält noch fol. 94r-113r die bereits bekannte Dekretalensammlung (Repertorium 306); fol. 113v eine Titelübersicht zur Comp. I mit dem Dekretalenverzeichnis der anschliessenden Dekretalensammlung; fol. 114r-117v die Summa de matrimonio Bernhards von Pavia, nach der Kunstmann, F. sie in AKKR 6 (1861) 223–262 edierte. Über die Brocarda auf den vorgehefteten Blättern fol. 0-3 siehe unten VI).Google Scholar
21 Vgl. Ch. Lefebvre, Congrès de Droit canonique médiéval, Louvain et Bruxelles … 1958 (Louvain 1959) 144–145.Google Scholar
22 Repertorium 333; Kuttner, Traditio 1 (1943) 311 n. 15.Google Scholar
23 fol. 22r-31v, 83r-92v: Teile von Buch 2 und 3 mit einer früheren Glossenschicht, vermutlich dem Tankredapparat. Comp. I (fol. 1-16, 75-82, 17-21, 32-74) endet in 5.22.1.Google Scholar
24 Repertorium 151.Google Scholar
25 Stickler, Traditio 12 (1956) 602.Google Scholar
26 Repertorium 231; Kuttner und Rathbone, Traditio 7 (1949-51) 330, 353ff.Google Scholar
27 Stickler, Traditio 12.603.Google Scholar
28 Vetulani, A., SG I 281f.; dort Abdruck des grössten Teiles der Vorrede, dazu der Vermerk, dass wohl ein gewisser ‘h.’ der Verfasser dieses Werkes sei, das überwiegend auf dem Dekret Gratians basiere.Google Scholar
29 Vgl. Fransen, G., SG I 296-298.Google Scholar
30 Vgl. Kuttner, Mélanges J. de Ghellinck II (Gembloux 1951) 779 n. 50.Google Scholar
31 Der gleiche Anfang steht übrigens nochmals mit weiteren 6 Argumenten fol. 3va, wo aber dann ohne ersichtlichen Grund aufgehört worden ist.Google Scholar
32 Vgl. Kuttner, loc. cit. 781 n. 55.Google Scholar