Book contents
- Frontmatter
- Vorwort
- Contents
- I Kapitel. Die Doppelung (Reduplikation)
- II Kapitel. Die Zusammensetzung
- Das Verbum
- III Kapitel. Das Verbum im allgemeinen
- IV Kapitel. Das Verbum infinitum
- V Kapitel. Zusammengesetzte Verbalformen
- VI Kapitel. Verbaladjektive und Partizipien im idg. Verbalsystem
- VII Kapitel. Infinitive als Verbalformen
- VIII Kapitel. Personalendungen durch Antreten von Partikeln
- IX Kapitel. Die Personalendungen
- X Kapitel. Aktionsarten und Tempora
- XI Kapitel. Das Präsens-Aoristsystem
- XII Kapitel. Die charakterisierten Präsentien
- XIII Kapitel. Der Aorist
- XIV Kapitel. Das Perfektum
- XV Kapitel. Die Modi
- XVI Kapitel. Das Verbalsystem
- XVII Kapitel. Zur Entwickiung des Indogermanischen
- Autorenverzeichnis
- Sachregister
- Wörterverzeichnis
XI - Kapitel. Das Präsens-Aoristsystem
Published online by Cambridge University Press: 05 August 2011
- Frontmatter
- Vorwort
- Contents
- I Kapitel. Die Doppelung (Reduplikation)
- II Kapitel. Die Zusammensetzung
- Das Verbum
- III Kapitel. Das Verbum im allgemeinen
- IV Kapitel. Das Verbum infinitum
- V Kapitel. Zusammengesetzte Verbalformen
- VI Kapitel. Verbaladjektive und Partizipien im idg. Verbalsystem
- VII Kapitel. Infinitive als Verbalformen
- VIII Kapitel. Personalendungen durch Antreten von Partikeln
- IX Kapitel. Die Personalendungen
- X Kapitel. Aktionsarten und Tempora
- XI Kapitel. Das Präsens-Aoristsystem
- XII Kapitel. Die charakterisierten Präsentien
- XIII Kapitel. Der Aorist
- XIV Kapitel. Das Perfektum
- XV Kapitel. Die Modi
- XVI Kapitel. Das Verbalsystem
- XVII Kapitel. Zur Entwickiung des Indogermanischen
- Autorenverzeichnis
- Sachregister
- Wörterverzeichnis
Summary
Allgemeines. Wenn wir die idg. Verbalformen betrachten, so stoßen wir zunächst auf die Klasse der e-, o-Verben, d. h. auf Verben, die mit dem sogenannten thematischen Vokal gebildet sind, wie gr. λείπ-ω, l. ag-o, got. leilva, lit. sekù, abg. berǫ, ai. bhárāmi. Diese bilden in allen Sprachen die Hauptmasse.
Neben dem Imperiektum gr. ἔλειπον steht nun bekanntlich ein Aorist ἔλιπον. Die beiden Formen sind also nur durch den Vokalwechsel, den Ablaut unterschieden. Ähnlich bei uns im Deutschen: wir bleiben, wir blieben; wir schneiden, wir schnitten.
Dieser Ablaut ist durch den Akzent hervorgerufen, wie die Formen des Verbum infinitum im Griech. noch deutlich zeigen, vgl. gr. Inf. λείπειν: λιπεῖν, Part. λείπων: λιπών. Dazu aus dem Deutschen leiden, gelitten, schneiden, geschnitten mit grammatischem Wechsel.
Nach unsrer bisherigen Erkenntnis wären also die Formen einst identisch gewesen; durch die verschiedene Betonung wäre aber eine verschiedene Form und die Bedeutung der durativen und der perfektiven Aktionsart hervorgerufen.
Die verschiedene Betonung ist nun nicht nur bei den e-, o-Basen vorhanden gewesen, sondern auch bei den exā-, den exei- und den exeu-Basen. Die drei ersten Gruppen haben im Idg. zur Ausbildung bestimmter Typen geführt, deren Reste wir an verschiedenen Stellen, am meisten natürlich im Griechischen und Indischen nachweisen können.
Im großen und ganzen haben wir aber nur ein Trümmerfeld dürftiger Ruinen vor uns, aus denen wir nur mit Mühe ein Bild des alten Gebäudes zurückgewinnen können.
- Type
- Chapter
- Information
- Indogermanische Grammatik , pp. 177 - 192Publisher: Cambridge University PressPrint publication year: 2009